Dr. Aljoscha Burchardt, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, Berlin
Wer heute abwartet, kommt morgen zu spät
Kunst galt lange als letzte Bastion des Menschlichen gegenüber Künstlicher Intelligenz. Seit KI-generierte Bilder für Millionen US-Dollar versteigert und Dichterpreise an ChatGPT vergeben werden, stellt sich die Frage: Müssen wir uns auch auf dem Feld der Kreativität geschlagen geben? Und selbst wenn sie nicht als Kunst durchgehen, haben KI-„Werke“ doch Einfluss auf Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft – die Manipulation von Kaufentscheidungen ist da nur eine Gefahr.
Am Beispiel Kunst lotet Dorothea Winter aus, was wir vom KI-Einsatz erwarten dürfen – und müssen. Entlang der Fragen „Was ist KI?“ und „Was ist Kunst?“ entwickelt sie belastbare Kriterien, um die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz zu identifizieren und einzuschätzen. Der Essay bietet damit eine stabile Grundlage, um in den Diskurs einzusteigen und Position zu beziehen.
Die Autorin:
Dorothea Winter, Promotionsstudium Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin; wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Angewandte Ethik an der Humanistischen Hochschule Berlin und persönliche Referentin des Rektors; selbstständige Keynote-Speakerin, Panelistin und Autorin.
Was auf dem Spiel steht
Krisen überall: Klima, Konjunktur, Kapitalismus, Kriege. Werden wir sie lösen können?
Fritz B. Simon wirft einen mehr als skeptischen Blick auf die politischen Entwicklungen im Kontext der unübersehbaren internationalen Probleme. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Aussichten für eine zukünftige Bewohnbarkeit der Erde angesichts des von niemandem ernsthaft bezweifelten Klimawandels. Gerade diese weltweite Herausforderung wird allerdings, wie viele andere auch, nach wie vor eher national angegangen – wenn überhaupt.
Angesichts fehlender politischer Lösungserfolge gewinnt der Autoritarismus an Zustimmung und tatsächlich auch an Einfluss und Macht. Demokratien geraten ernsthaft in Gefahr. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir Diktaturen, und damit Diktatoren, das Ruder überlassen werden, wächst.
Neuere Systemtheorie kann schlüssig erklären, was hier geschieht. Wer versteht, was vor sich geht, kann nicht überrascht sein, wenn am Ende Freiheiten und Wohlstand radikal eingeschränkt werden. Dass autoritären bzw. diktatorischen Regierungen gelänge, was wissenschaftlich angeraten ist, um die Erde großflächig bewohnbar zu halten, darf bezweifelt werden.
Dieser Essay zeichnet ein einleuchtendes Worst-Case-Szenario, das aufrüttelt und klarmacht, was wir riskieren.
Der Autor:
Fritz B. Simon, Dr. med., Professor für Führung und Organisation am Institut für Familienunternehmen der Universität Witten/Herdecke; Systemischer Organisationsberater, Psychiater, Psychoanalytiker und systemischer Familientherapeut; Mitbegründer der Simon, Weber and Friends, Systemische Organisationsberatung GmbH. Autor bzw. Herausgeber von ca. 300 wissenschaftlichen Fachartikeln und 36 Büchern, die in 15 Sprachen übersetzt sind.
Zuletzt: „Anleitung zum Populismus oder: Ergreifen Sie die Macht!“ (2019) und „Stalin und der Apparat. Die Organisation der Diktatur und die Psyche des Diktators“ (2023).