Steve Ayan
Was man noch sagen darf
- Die neue Lust am Tabu
ISBN: 978-3-849-70453-7
90 Seiten | € 12.50
Buch [BA]
Erscheinungsdatum:
13.06.2022
Politik
Steve Ayan
Was man noch sagen darf
Die neue Lust am Tabu
4.9/5.00 bei 7 Reviews - aus dem Web
„Steve Ayan verblüfft immer wieder mit Dingen, die wir eigentlich gar nicht über uns wissen wollen – aber sollten.“ - Eckart von Hirschhausen
Was darf man heute noch sagen? Eigentlich alles. Dennoch stellen sich viele Menschen genau diese Frage. Sie haben das Gefühl, man könne sich mit bestimmten Redeweisen oder Aussagen schnell den Mund verbrennen, werde für die falschen Ansichten geschasst und diffamiert. Stimmt das?
Tatsächlich laden manche den Appell zu gendergerechter, mitmeinender, antistigmatisierender oder respektvoller Sprache moralisch extrem auf. Die so erzeugte Scham soll bestimmte Aspekte und Argumente aus der Diskursarena ausschließen. Doch sie bewirkt eher das Gegenteil: Die Folgen sind Trotz und verhärtete Fronten. Letztlich dienen solche moralisierenden Vorhaltungen und das »Shaming« in sozialen Medien also nicht der Sache, sondern der Aufwertung des eigenen Egos. Es ist ein Spiel um Status und Zugehörigkeit. Andere wiederum, vor allem am rechten Rand des politischen Spektrums, reden Tabus bewusst herbei, um sich als Freiheitskämpfer zu inszenieren. Beides geht an der Realität vorbei und vergiftet die Debattenkultur. So entsteht eine Spirale aus Empörung und Tabubrüchen, die uns nicht weiterbringt.
Was wir stattdessen brauchen, ist mehr Mut zur gegenseitigen Zumutung, Klarheit im Argumentieren und ein ironisches Verhältnis zum Tabu.
Was darf man heute noch sagen? Eigentlich alles. Dennoch stellen sich viele Menschen genau diese Frage. Sie haben das Gefühl, man könne sich mit bestimmten Redeweisen oder Aussagen schnell den Mund verbrennen, werde für die falschen Ansichten geschasst und diffamiert. Stimmt das?
Tatsächlich laden manche den Appell zu gendergerechter, mitmeinender, antistigmatisierender oder respektvoller Sprache moralisch extrem auf. Die so erzeugte Scham soll bestimmte Aspekte und Argumente aus der Diskursarena ausschließen. Doch sie bewirkt eher das Gegenteil: Die Folgen sind Trotz und verhärtete Fronten. Letztlich dienen solche moralisierenden Vorhaltungen und das »Shaming« in sozialen Medien also nicht der Sache, sondern der Aufwertung des eigenen Egos. Es ist ein Spiel um Status und Zugehörigkeit. Andere wiederum, vor allem am rechten Rand des politischen Spektrums, reden Tabus bewusst herbei, um sich als Freiheitskämpfer zu inszenieren. Beides geht an der Realität vorbei und vergiftet die Debattenkultur. So entsteht eine Spirale aus Empörung und Tabubrüchen, die uns nicht weiterbringt.
Was wir stattdessen brauchen, ist mehr Mut zur gegenseitigen Zumutung, Klarheit im Argumentieren und ein ironisches Verhältnis zum Tabu.
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Veröffentlichung: | 13.06.2022 |
Höhe/Breite/Gewicht | H 18,6 cm / B 12,4 cm / - |
Seiten | 90 |
Art des Mediums | Buch [BA] |
Preis DE | EUR 12.50 |
Preis AT | EUR 12.90 |
Auflage | 1. Auflage |
Reihe | update gesellschaft |
ISBN-13 | 978-3-849-70453-7 |
ISBN-10 | 384970453X |
Über den Autor
Steve Ayan ist Psychologe, Übersetzer und Wissenschaftsjournalist. Er studierte u. a. in Berlin, Düsseldorf und Neapel und arbeitet seit 2003 bei der Zeitschrift Gehirn&Geist im Verlag Spektrum der Wissenschaft in Heidelberg, wo er derzeit als stellvertretender Redaktionsleiter und Ressortleiter Psychologie fungiert. Ayans thematische Schwerpunkte liegen in der Bewusstseins- und Kognitionsforschung sowie der Moralpsychologie. Er schrieb mehrere psychologische Sachbücher.