MSB Paperback

Der gute Stalin

Chronologie aller Bände (1 - 14)

Die Reihenfolge beginnt mit dem Buch "An das Wilde glauben". Wer alle Bücher der Reihe nach lesen möchte, sollte mit diesem Band von Anna Lowenhaupt Tsing beginnen. Der zweite Teil der Reihe "Notas" ist am 21.07.2022 erschienen. Mit insgesamt 14 Bänden wurde die Reihe über einen Zeitraum von ungefähr 5 Jahren fortgesetzt. Der neueste Band trägt den Titel "Die Angestellten".

  • Anzahl der Bewertungen für die gesamte Reihe: 549
  • Ø Bewertung der Reihe: 3.53
  • Start der Reihe: 04.10.2019
  • Neueste Folge: 01.08.2024

Diese Reihenfolge enthält 14 unterschiedliche Autoren.

Cover: An das Wilde glauben
  • Autor: Martin, Nastassja
  • Anzahl Bewertungen: 159
  • Ø Bewertung: 4.2
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 30.03.2023
  • Genre: Roman

An das Wilde glauben

Auf einer Forschungsreise wird Nastassja Martin von einem Bären gebissen und schwer verletzt. In aufwühlenden Worten erzählt sie von der Geschichte dieses Kampfes und von ihrer Genesung.

Die Anthropologin Nastassja Martin teilt in dieser packenden autobiografischen Erzählung die Geschichte einer tiefen Verletzung und ihrer Heilung. Auf einer ihrer oft monatelangen Forschungsreisen auf die von Vulkanstümpfen durchzogene russische Halbinsel Kamtschatka, wo sie die Bräuche und Kosmologien der Ewenen studiert, taucht sie tief in deren Kultur ein und beginnt intensiv zu träumen. Nach einer Bergtour begegnet sie einem Bären: Es kommt zum Kampf, er beißt sie ins Gesicht und die 29-Jährige gerät in einen Zustand versehrter Identität. Was sie zuvor als Wissenschaftlerin beschrieben hat – die animistische Durchmischung von allem – erfährt sie nun am eigenen Leib. Die Grenzen zwischen dem Bären und ihrer selbst, oder dem, was früher sie selbst war, verschwimmen. Träume und Erinnerungen lassen Nastassja Martin umfassende Heilung in sich selbst und der Wildnis finden, in die sie nach einer qualvollen Genesungsgeschichte in russischen und französischen Krankenhäusern zurückkehrt.
Cover: M
  • Autor: Gien, Anna
  • Anzahl Bewertungen: 69
  • Ø Bewertung: 0.0
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 30.03.2023
  • Genre: Roman

M

Hier scheppert der DJ-Rollkoffer unerbittlich über Berliner Kopfsteinpflaster, schweißnasse Schaumstoffmatratzen treiben in ranzigen, beatdurchwummerten Kellern am Leser vorbei; eine von Erektionen umstellte Fitnessradtour im Kreuzberger Zimmer hilft dabei, das Speed abzubauen. Die Wände des Darkrooms kleben, Galeristen gieren nach frischem Fleisch und Plastikschwänzen. M. liefert sich aus und reißt die Macht an sich, sie fickt sich durch die Kunstszene, während sie für ihre nächste Ausstellung Gelnageldesignerinnen und Massagestühle auftreibt. M. ist das Protokoll einer Ermächtigung des eigenen Körpers, des eigenen Begehrens, und kalter Bericht über das Ausbeutungsgefüge im Kunstbetrieb – in einer Sprache, die schonungslos die Entwicklung der Erzählerin von einer zynischen Beobachterin zur strippenziehenden Regisseurin vollzieht.

Cover: Warum ich kein Christ bin
  • Autor: Russell, Bertrand
  • Anzahl Bewertungen: 46
  • Ø Bewertung: 0.0
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 03.08.2023
  • Genre: Politik

Warum ich kein Christ bin

Wie sollen wir leben? Hat das Leben einen Sinn? Wenn Gott keine Option ist, müssen plötzlich andere Antworten auf wichtige Fragestellungen gefunden werden. Bertrand Russell, Philosoph, Mathematiker und Pazifist, geht diesen Fragen in den hier versammelten Texten auf den Grund. Neben der titelgebenden Rede »Warum ich kein Christ bin« enthält dieser Band andere religionskritische Schriften wie »Nette Leute« und »Was ich glaube«. Seine Reden und Essays bleiben dabei nicht nur reine Meinungsäußerung, sondern widerlegen geistreich und unterhaltsam religiösen Irrglauben und liefern Thesen, die selbst orthodoxe Fanatiker zum Grübeln veranlassen. Russell bringt durchdachte und unterhaltsame Argumente vor, warum ein selbstbestimmtes Leben nur ohne Religion möglich ist und eine gute Tat, die nicht aus freien Stücken begangen wird, letztlich die höchste Form der Heuchelei ist. Grete Osterwalds kongeniale Übersetzung macht Russells Texte auch für heutige Leser zugänglich und überträgt deren Aktualität in unsere Zeit, in der immer noch im Namen der Religionen Leid erzeugt wird.

Cover: Lentille
  • Autor: Mannhart, Urs
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 31.05.2024
  • Genre: Politik

Lentille

Lentille, eine junge Kuh auf einem kleinen Bauernhof in der Westschweiz, ist kurz davor, ihr erstes Kalb zur Welt zu bringen. Sie liegt im Stroh, abseits der anderen Kühe der Herde, und alles entwickelt sich erfreulich – bis unvermittelt Komplikationen auftreten. Der Bauer Michaël und die Tierärztin setzen all ihre Kraft ein, um Lentilles Kalb sicher zur Welt zu bringen – vergeblich. Urs Mannhart stellt sich ohne Pathos oder Verklärung die Frage: Spürt Lentille diesen Verlustschmerz? Er zeichnet das eindrückliche Porträt einer Kuh und ihrer achtköpfigen Herde, und beleuchtet, inwiefern Tiere eine Persönlichkeit haben. An Lentille zeigt sich, wie zutraulich und fürsorglich, aber auch wehrhaft Kühe sein können. Was wird benötigt, um das Wohlbefinden einer Kuh festzustellen? Und was folgt daraus, wenn wir auch Nutztieren eine Persönlichkeit zugestehen?
»Keine Kampfschrift gegen den Verzehr von Fleisch- oder Milchprodukten, nicht einmal gegen Massentierhaltung: Lentille. Aus dem Leben einer Kuh ist eine Liebeserklärung.«           — LITERATURBLATT. CH
Cover: Ein Garten
  • Autor: de l'Aigle, Alma
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 01.08.2024
  • Genre: Ratgeber

Ein Garten

Vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs schrieb Alma de l’Aigle 1948 ein Buch über das Paradies ihrer Kindheit: den Zier- und Nutzgarten, der, 1888 von ihrem Vater auf einem Stück Ackerland im heutigen Hamburg Eppendorf angelegt, im Zentrum des Familienlebens stand. Im Rhythmus der Jahreszeiten und im Einklang mit der umgebenden Natur bestellen die Eltern, drei Töchter und die Großmutter den Obst- und Gemüsegarten, kümmern sich um die Blumen und ziehen Wein im Gewächshaus. Was nicht selbst verbraucht werden kann, verschenkt die Familie – und ganz besonders feine Früchte werden an den besten Feinkostladen Hamburgs verkauft. Von dieser prägenden Lebenswelt erzählt Alma de l’Aigle in einer so bildgewaltigen Sprache, dass die Düfte riechbar und das Obst und Gemüse schmeckbar werden.

Alma de l'Aigles Gartenbuch ist die poetische Beschwörung einer verlorenen Kindheitswelt, Dokument der Gartengeschichte, sowie ein kraftvolles Manifest für einen ebenso sachlichen wie sinnlichen Umgang mit der Natur.

Cover: Der Pilz am Ende der Welt
  • Band: 17
  • Autor: Lowenhaupt Tsing, Anna
  • Anzahl Bewertungen: 80
  • Ø Bewertung: 4.2
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 04.10.2019
  • Genre: Politik

Der Pilz am Ende der Welt

Das erste neue Leben, das sich nach der nuklearen Katastrophe in Hiroshima wieder regte, war ein Pilz. Ein Matsutake, der auf den verseuchten Trümmern der Stadt wuchs – einer der wertvollsten Speisepilze Asiens, der nicht nur in Japan, wo er Spitzenpreise aufruft, vorkommt, sondern auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitet ist. Dieser stark riechende Pilz wächst bevorzugt auf von der Industrialisierung verwüsten und ruinierten Böden und ist nicht kultivierbar.
In ihrem faszinierenden kaleidoskopischen Essay geht die Anthropologin Anna Lowenhaupt-Tsing den Spuren dieses Pilzes sowie seiner biologischen und kulturellen Verbreitung nach und begibt sich damit auch auf die Suche nach den Möglichkeiten von Leben in einer vom Menschen zerstörten Umwelt. Sie erzählt Geschichten von Pilzsammlern, Wissenschaftlern und Matsutake-Händlern und öffnet einen neuen und ungewohnten Blick auf unsere kapitalistische Gegenwart. Denn eigentlicher Gegenstand ihrer preisgekrönten und in viele Sprachen übersetzten Erzählung ist die Ökologie des Matsutake, das Beziehungsgeflecht um den Pilz herum, als pars pro toto des Lebens auf den Ruinen des Kapitalismus, das ein Leben in Beziehungen sein – oder aber nicht sein wird.
Cover: Untote leben länger
  • Band: 18
  • Autor: Mirowski, Philip
  • Anzahl Bewertungen: 21
  • Ø Bewertung: 4.3
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 04.10.2019
  • Genre: Politik

Untote leben länger

»Jahrhundertkrise«, »Bankencrash«, »Systemkollaps« – markige Worte wurden bemüht, um die Wirtschaftskrise zu beschreiben, die in den letzten Jahren zum Bankrott ganzer Länder geführt hat. Markige Worte, die nach grundlegenden Änderungen schreien. Doch als wäre nichts geschehen, geht alles weiter wie bisher: Die neoliberale Wirtschaft beginnt erneut heiß zu laufen und schon sieht man wieder die ersten Spekulationsblasen wachsen. Angesichts dieser aberwitzigen Beharrungskräfte verfolgt Philip Mirowski das neoliberale Projekt bis zu seinen Anfängen zurück und zeigt, wie es gelingen konnte, der Welt eine ökonomische Theorie nach starren mathematischen Gesetzen überzustülpen, die sich als stählernes Mantra festgesetzt hat. Seine tiefgreifende, bissig und anschaulich geschriebene Untersuchung, die Intellectual History, Kulturkritik und investigative Enthüllungsstory zugleich ist, zeigt zudem, dass sich der Neoliberalismus mittlerweile zu einer Kultur verdichtet hat, die alle Bereiche unseres Lebens bestimmt und auch unser Denken fest im Griff hat. Die Krise der Wirtschaft entpuppt sich so auch als intellektuelle Krise.
Cover: Der gute Stalin
  • Band: 30
  • Autor: Jerofejew, Viktor
  • Anzahl Bewertungen: 26
  • Ø Bewertung: 4.0
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 29.04.2021
  • Genre: Autobiographie

Der gute Stalin

Weltgeschichte aus der Mikroperspektive in einem mitreißenden autobiografischen Roman.

Aufgewachsen in nächster Nähe zur Macht, erlebte Viktor Jerofejew die letzten Jahre Stalins, zu dessen Hofstaat sein Vater – zunächst politischer Berater Molotows und Dolmetscher Stalins, später Botschafter im westlichen Ausland – gehörte. Aus dieser Perspektive erzählt Jerofejew in seinem mitreißenden autobiografischen Roman die Weltgeschichte des Kalten Kriegs aus einer ganz ungewöhnlichen Perspektive, die ihm alle Freiheiten gewährt: Er blickt mit den Augen des Kindes, ohne kindlich zu sein, verleugnet aber den analysierenden erwachsenen Erzähler nicht, der um das weiß, was historisch vor sich ging. Zwischen der glücklichen Kindheit in einem goldenen Käfig und der Aufmüpfigkeit des werdenden Dissidenten erzählt Jerofejew provozierend ehrlich von seiner Geburt als Schriftsteller, aber auch vom Fall seines Vaters, den er zu verschulden hat, und liefert mit diesem klassisch gewordenen und von Beate Rausch geschickt und elegant übersetzten Porträt eine liebevoll-kritische Hommage an einen Homo sowjeticus, einen Intellektuellen, der den Bewusstseinsmechanismen der Macht ausgeliefert ist.
Cover: Notas
  • Band: 43
  • Autor: Gómez Dávila, Nicolás
  • Anzahl Bewertungen: 11
  • Ø Bewertung: 4.6
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 21.07.2022
  • Genre: Roman

Notas

»Es gibt Schriftsteller, die scheinbar aus dem Nichts auftauchen. Die auf ungeahnte Weise in einem ihnen fremden Umfeld hervortreten, ohne dass sie von etwas oder jemandem vorbereitet wurden. Sie sind exzentrisch, unbequem und ungewöhnlich, nicht einzuordnen und unverwechselbar. Gómez Dávila gehört durch die Art, wie er schreibt, und durch das, was er schreibt, zu ihnen. Sein Werk ist in der Literatur- und Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts ein einzigartiger Fall: Das in diesem Werk geschaffene Universum, worin Stil und Ideen zu einer festen Einheit verschmelzen, bietet sich als ein geschlossener Raum dar. Um ihn zu betreten, helfen kein rationales Herangehen und keine logische Folgerung. Das Verständnis ist in diesem Fall tatsächlich eine Frage der Empathie, dass man es vermag, in die Gedankenwelt des Autors einzudringen, indem man Intuitionen und Visionen, Sympathien und Idiosynkrasien, Vorlieben und Anathemata vereint. Glücklicherweise verfügen wir über ein hilfreiches hermeneutisches Instrument, das uns Gómez Dávila hinterlassen hat, ohne eine derartige Absicht damit zu verbinden: die Notas. Es erlaubt uns, seinen Geist zu verstehen, seine Genialität zu ahnen und den unverwechselbaren Stil zu genießen.« Franco Volpi
Cover: Der Krake, das Meer und die tiefen Ursprünge des Bewusstseins
  • Band: 55
  • Autor: Godfrey-Smith, Peter
  • Anzahl Bewertungen: 37
  • Ø Bewertung: 4.5
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 02.05.2024
  • Genre: Sachbuch

Der Krake, das Meer und die tiefen Ursprünge des Bewusstseins

Gleich zweimal hat sich im Laufe der Evolution ein komplexes Nervensystem entwickelt: bei den Kopffüßern, zu denen die Kraken gehören, und bei den Wirbeltieren. Sie haben gemeinsame Vorfahren, und doch entwickelten sich ihr einzigartiges Nervensystem und ihre Intelligenz in vollkommen unterschiedlichen natürlichen Umgebungen. Von dieser Erkenntnis ausgehend verfasst der Philosoph und leidenschaftliche Tiefseetaucher eine faszinierend erzählte Evolutionsgeschichte des Bewusstseins, deren Ausgangspunkt die Begegnung mit Kraken in den Tiefen des Meeres ist. Godfrey-Smith geht den Fragen nach, wie Oktopusse so intelligent werden konnten und welcher Art ihre Intelligenz ist, die nicht in einem zentralen Gehirn steckt, sondern in ihren Tentakeln. Sie können spielen, Menschen unterscheiden und entwickeln Sympathien für einzelne von ihnen. Durch diese Begegnung mit Kraken, in deren Körpern drei Herzen schlagen, erfahren wir zudem mehr über uns Menschen und fangen an, die Grundannahme der menschlichen Überlegenheit infrage zu stellen. Denn Godfrey-Smith stellt klar: Das Bewusstsein entstand im Meer.
Cover: Im Angesicht der Apokalypse
  • Band: 57
  • Autor: Girard, René
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 02.05.2024
  • Genre: Politik

Im Angesicht der Apokalypse

Bewaffnete Konflikte, Umweltkatastrophen, Terrorismus und Krieg gegen den Terror: Was uns als stets neuer Ausbruch von Gewalt erschaudern lässt, ist für René Girard Ausdruck eines planetarischen Gesetzes der entfesselten Gewalt, das unsere Zivilisation an die Schwelle zur wirklichen Apokalypse rückt. Der Krieg ist nicht mehr die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln, die Mittel haben sich verselbstständigt zur Fortsetzung des Krieges ins Unendliche. So argumentiert Girard in Fortführung des preußischen Militärhistorikers Carl von Clausewitz. Er begibt sich in diesem Gesprächsbuch mit dem Essayisten und Dramaturgen Benoît Chantre auf eine historische Exkursion durch die deutsch-französischen Beziehungen, debattiert über die Rolle der Kirche und des Papstes, über die Ursachen des globalen Terrorismus und spricht eine eindringliche Warnung aus: »Ein Ende Europas, der abendländischen, ja der ganzen Welt ist möglich. Diese Möglichkeit steht heute sehr real vor uns.«Heute schwelende Krisen und Konflikte wie der Krieg in der Ukraine unterstützen diese Aussage auf unheimliche Weise und verleihen ihr umso mehr Aktualität.
Cover: Lektionen der Wildnis
  • Band: 58
  • Autor: Snyder, Gary
  • Anzahl Bewertungen: 1
  • Ø Bewertung: 5.0
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 02.05.2024
  • Genre: Ratgeber

Lektionen der Wildnis

Die Essays von Gary Snyder handeln vom Leben mit und in der Natur ebenso wie von Naturmythen und »heiligen Orten« in verschiedenen Religionen. In diesen Texten, die ursprünglich für Vorträge konzipiert waren, untersucht der amerikanische Dichter, Naturphilosoph und Literaturprofessor die Entstehung und Bedeutung alter Wanderwege und Fußpfade, erzählt vom Hausbau in den Wäldern und von spirituellen Ausrichtungen fremder Kulturen. Er veranschaulicht globale biologische Entwicklungen und preist die kulturelle Praxis des Gehens. So sind Snyders Essays, selbst blühende, lebendige Wildnis, Erfahrungsbericht und philosophische Reflexion zugleich, bieten Anleitungen zum richtigen Leben und liefern Anregungen zum Nachdenken über Lebensgewohnheiten und das eigene Verhältnis zur Natur. »Es war immer Teil der grundlegenden menschlichen Erfahrung, in einer Kultur der Wildnis zu leben. Seit einigen hunderttausend Jahren gibt es keine Wildnis ohne Anwesenheit von Menschen. Natur ist kein Ort, der besucht wird, sie ist Heimat.«
Cover: Alles ist wahr
  • Band: 60
  • Autor: Carrère, Emmanuel
  • Anzahl Bewertungen: 87
  • Ø Bewertung: 4.3
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 02.05.2024
  • Genre: Politik

Alles ist wahr

2004 wird Emmanuel Carrère Zeuge des Tsunamis in Sri Lanka, eine der größten Naturkatastrophen des 21. Jahrhunderts. Seine Partnerin und er überleben und lernen in den Trümmern des Desasters ein junges Paar kennen, dessen Tochter von der Welle fortgerissen wurde. Carrère steht den Eltern bei und beginnt ihre Geschichte zu schreiben. Zurück in Paris umlagert das Unglück weiter Carrères Leben: Nach kurzer Zeit stirbt seine Schwägerin, eine junge Richterin, an Krebs und hinterlässt drei Kinder. Präzise und ergreifend zeichnet Carrère das Schicksal dieser anonymen Helden nach. In der Trauer blitzen Erinnerungen auf, fließen Erzählungen von Freunden und Verwandten zusammen, die Hoffnung und Stärkung verheißen. Unsentimental, doch menschlich führt er verschiedene Begebenheiten zusammen und verleiht ihnen Bedeutung und Tiefe. Dieses Buch, in dem »alles wahr« ist, handelt von Leben und Tod, Krankheit, extremer Armut und Gerechtigkeit, vor allem aber von Liebe. Und es erreicht das, wonach Literatur sucht: Es erschafft Realität neu.
Cover: Die Angestellten
  • Band: 67
  • Autor: Ravn, Olga
  • Anzahl Bewertungen: 12
  • Ø Bewertung: 3.7
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 01.08.2024
  • Genre: Fantasy

Die Angestellten

Eine Fallstudie im 22. Jahrhundert: Die Besatzung des Sechstausender-Raumschiffes setzt sich zusammen aus menschlichen und humanoiden Angestellten, deren Aufgabe darin besteht, Produktivität zu untersuchen. Als eine Reihe seltsamer Objekte vom Planeten »Neuentdeckung« mit an Bord genommen werden, wecken sie unter der Besatzung vergessen geglaubte Gefühle. Das Gefüge an Bord gerät ins Wanken: Menschliche wie humanoide Angestellte beginnen, sich nach Wärme und Intimität zu sehnen und von Verstorbenen, Einkäufen und Kindererziehung zu träumen. Nach und nach sehen die Crewmitglieder ihre Arbeit mit anderen Augen. Sie alle müssen sich schließlich der Frage stellen, ob sie so weitermachen können wie bisher.

»Das ist lyrisch, poetisch und liest sich organisch und warm, gleichzeitig geht es um knallharte Fragen der Existenz – rührend und überraschend und toll!« — Maria-Christina Piwowarski, blauschwarzberlin

»Die Geburt eines neuen Sterns am Science-Fiction-Himmel.«   —  MDR

Diesen Artikel teilen