
Abgrenzungen
Die Aufspaltung des Judäo-Christentums
auf, daß das Christentum mit innerer Notwendigkeit aus
dem Raum des Judentums herausgetreten sei. Wie er an zahlreichen
Quellentexten eindrucksvoll demonstriert, existierte mehrere
Generationen lang ein kulturelles Milieu, in dem sich »jüdische
« und »christliche« Züge vielfältig mischten: Juden konnten
Jesus nachfolgen und zugleich den Sabbat und die Speisegesetze
halten. Sie konnten aber auch Jesus ablehnen und dennoch
mit der Vorstellung eines zweiten göttlichen Wesens höchst einverstanden
sein.
Daß gegenwärtig grundsätzlich zwischen Judentum und Christentum
unterschieden wird, ist das Ergebnis einer Grenzziehung,
die vom zweiten bis zum vierten Jahrhundert betrieben
wurde. Christliche Häresiologen definierten die Größe »Judentum
«, um das Wesen christlicher Identität in Abgrenzung davon
zu entfalten. Das Unternehmen gelang jedoch nur zur Hälfte.
Im Endeffekt weigerte sich das Judentum, eine Religion zu sein,
und so ist das orthodoxe Christentum nun möglicherweise die
einzige Religion, die es auf Erden gibt.
Der Autor ist Taubman Professor of Talmudic Culture at the
University of California, Berkeley.
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| Veröffentlichung: | 11.06.2009 |
| Höhe/Breite/Gewicht | H 21,7 cm / B 15,7 cm / 661 g |
| Seiten | 373 |
| Art des Mediums | Buch [Gebundenes Buch] |
| Preis DE | EUR 25.00 |
| Preis AT | EUR 25.70 |
| Auflage | 1. Auflage |
| Reihe | Arbeiten zur neutestamentlichen Theologie und Zeitgeschichte. (ANTZ) 10 |
| ISBN-13 | 978-3-923-09570-4 |
| ISBN-10 | 3923095708 |
Über den Autor
Susanne Plietzsch ist Professorin für Judaistik am Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg. Sie hat an der Universität Leipzig Theologie studiert und sich 2009 an der Universität Basel für Jüdische Studien habilitiert. Derzeit forscht und publiziert sie zu rabbinischer Literatur und jüdischer Bibelauslegung sowie zu jüdischen Identitäten in verschiedenen Epochen.
Armin Eidherr studierte Romanistik und Germanistik, Latein und Kunstgeschichte. Von 1993 bis 1998 lebte und arbeitete er in Chile und Italien, seither in Salzburg. 2000 bekam er den Johann-Heinrich-Voß-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. 2010 Habilitierung mit der Habilitationsschrift „Zur Thematisierung von Sprache und Diasporaerfahrung in der jiddischen Dichtung des 20. Jahrhunderts.“ Er ist assoziierter Professor für Jüdische Kulturgeschichte an der Universität Salzburg (Fachbereich Germanistik und Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte).



