
Die jüdischen Evangelien
Die Geschichte des jüdischen Christus
Ausgehend vom Schlüsseltext Daniel 7 mit seiner doppelten Gottheit entfaltet Boyarin mittels einer textnahen Auslegung (close reading) die Vorstellung des menschlichen und göttlichen "Menschensohns" als messianischen Erwartungshorizont der Juden im 1. Jh. So verkörperte Jesus selbst den erwarteten danielschen Menschensohn als Messias. Aus midraschischer Auslegung entstand die Jesus-Geschichte, das jüdische Evangelium, als Glaubens-Variante innerhalb des Judentums, in dem die Vorstellung vom göttlich-menschlichen Erlöser bereits vorgebildet war, die bisher als genuin christlich angesehen wurde. Die Übertragung des Menschensohn-Titels auf andere Messiasse im 1. Jh. findet sich auch in den Bilderreden im 1. Henoch und in der Gestalt "des Menschen" im 4. Esra.
Jesus brach nicht mit den jüdischen Speisevorschriften, lebte vielmehr koscher und war ein toratreuer Bewahrer gegenüber pharisäischen Neuerungen. Zudem versucht Boyarin, die Idee eines leidenden Messias zeitlich bereits in der Danielvision anzusetzen und nicht erst als nachösterliche Erzählung.
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| Veröffentlichung: | 23.07.2015 |
| Höhe/Breite/Gewicht | H 24 cm / B 17 cm / 480 g |
| Seiten | 172 |
| Art des Mediums | Buch [Gebundenes Buch] |
| Preis DE | EUR 25.00 |
| Preis AT | EUR 25.70 |
| Auflage | 1. Auflage |
| Reihe | Judentum – Christentum – Islam 12 |
| ISBN-13 | 978-3-956-50098-5 |
| ISBN-10 | 3956500989 |
Über den Autor
Susanne Plietzsch ist Professorin für Judaistik am Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg. Sie hat an der Universität Leipzig Theologie studiert und sich 2009 an der Universität Basel für Jüdische Studien habilitiert. Derzeit forscht und publiziert sie zu rabbinischer Literatur und jüdischer Bibelauslegung sowie zu jüdischen Identitäten in verschiedenen Epochen.
Armin Eidherr studierte Romanistik und Germanistik, Latein und Kunstgeschichte. Von 1993 bis 1998 lebte und arbeitete er in Chile und Italien, seither in Salzburg. 2000 bekam er den Johann-Heinrich-Voß-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. 2010 Habilitierung mit der Habilitationsschrift „Zur Thematisierung von Sprache und Diasporaerfahrung in der jiddischen Dichtung des 20. Jahrhunderts.“ Er ist assoziierter Professor für Jüdische Kulturgeschichte an der Universität Salzburg (Fachbereich Germanistik und Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte).



















