
Eigentum, Bodenwert und Visualisierung
Kataster im 19. und 20. Jahrhundert
Mit seiner Forderung nach „Mehr Gerechtigkeit" setzte der 2020 verstorbene ehemalige Münchner Oberbürgermeister, Hans-Jochen Vogel, das Thema einer neuen Bodenordnung erneut auf die öffentliche Agenda. Seit Jahrzehnten verfolgte er das Ziel, bezahlbaren Wohnraum vor allem in den Städten zu schaffen, denn die seit den 1950er-Jahren rasant gestiegenen Bodenpreise sah er als Ursache für hohe Mieten. Die Wertsteigerung schlug sich jedoch nicht im Steueraufkommen nieder und hatte das Bundesverfassungsgericht im Jahr 2018 veranlasst, vom Gesetzgeber eine Reform des Grundsteuer- und Bewertungsrecht zu fordern. Das Ziel, Formen der Ungleichheit zu beseitigen, konfrontierte Grundeigentümer und -eigentümerinnen mit der Komplexität von Werterfassungsformen.
Obwohl die Forschung zum Kapitalismus seit einigen Jahren das Eigentum an Grund und Boden als zentrales, konstitutives Merkmal hervorhebt, wissen wir erstaunlich wenig über das Verhältnis von Boden und Recht, die rechtliche Fassung und Dokumentation von Grund und Boden, die Wertermittlung und schließlich die Bedeutung des Bodens in sozialen und mentalen Kontexten und ihr Wandel seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert. Der vorliegende Band liefert Einblicke in die Erfassungsmethoden und Visualisierungsformen des materiellen und immateriellen Wertes von Grund und Boden im Spannungsfeld von Eigentum und Enteignung, Privat- und Gemeineigentum in historischer und international vergleichender Perspektive und erlaubt Einblicke in die Entstehung und den Wandel von Bodenordnungen und Raumbildungsprozessen.
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| Veröffentlichung: | 14.12.2025 |
| Seiten | 260 |
| Art des Mediums | E-Book [Kindle] |
| Preis DE | EUR 59.95 |
| Preis AT | EUR 59.95 |
| Auflage | 1. Auflage |
| Reihe | Schriften des Historischen Kollegs 112 |
| ISBN-13 | 978-3-111-13482-6 |
Über die Autorin
Ute Schneider, Universität Duisburg-Essen.Diesen Artikel teilen
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