Das giftige Glück
Roman
Eine unsichtbare Gefahr schwebt über Wien.
Ganz Wien ist im Ausnahmezustand, als der harmlos geglaubte Bärlauch von giftigen Sporen befallen wird. Allen frei zugänglich, wächst rund um die Stadt die Droge, mit der man den Rausch seines Lebens herbeiführen kann. Allerdings bedingt der Verzehr ohne Ausnahme einen tödlichen Ausgang. Durch den befallenen Bärlauch steigt die Zahl der Todesfälle in der Stadt rasant an. Denn wie in jedem Frühling dominiert das Kraut nicht nur die Speisekarten vieler Lokale, sondern auch die Wälder der Stadt, die – aller Verbote zum Trotz – gestürmt werden. Versehentliche Vergiftungen werden bald zu praktischen Beseitigungen von lästigen Langzeitfeind*innen, auch die Partyszene der Stadt entdeckt Viennese Weed für sich.
Und: Die befallene Pflanze bietet eine weitere für viele verlockende Möglichkeit: die Trostlosigkeit des Lebens zu beenden. Selbstbestimmt, friedlich und ohne einer anderen Person Schaden zuzufügen.
Eine schicksalhafte Begegnung im Wald.
Nach einem Gefängnisaufenthalt versucht Kiki, zurück in ein geregeltes Leben zu finden. Als ihre unheilbar kranke Freundin Olga rund um die Uhr Pflege benötigt, zieht sie zu ihr und kümmert sich aufopfernd. Das neuartige Viennese Weed ist für Olga eine Möglichkeit zur Flucht, die sie ergreifen möchte. Für Kiki ein Albtraum, dem sie nicht entkommen kann. Dennoch ist sie bereit, für ihre Freundin die tödlichen Blätter zu beschaffen, auch wenn sie weiß, dass das für sie den ultimativen Abschied von Olga bedeuten kann.
Auch die dreizehnjährige Jasse treibt es in den Wald. Aus Wut, Trauer und Verzweiflung möchte sie ihrem Leben ein Ende setzen. Als plötzlich Aufseher auftauchen, fliehen Kiki und Jasse zusammen – und knüpfen eine vorsichtige Verbindung, eine Freundschaft, die sich aus Unglück speist. Das hält Jasse nicht davon ab, den Bärlauch, den sie gesammelt hat, zum Einsatz zu bringen – allerdings nicht an sich selbst …
Während Jasse mit ihrem Gewissen kämpft, breitet sich der Bärlauch-Befall immer weiter aus, dominiert die internationalen Medien, befeuert neue Verschwörungstheorien.
Moralischer Zwiespalt in einem riskanten Setting.
Was würdest du tun? Angenommen, du könntest alles vergessen, deinen Problemen und der Traurigkeit entkommen, eintauchen in ein vollkommenes Glück, das zugleich dein Ende bedeutet. Du könntest aber auch: nervige Arbeitskolleg*innen und unliebsame Mitmenschen mit einem einzigen Handstreich loswerden, Störfaktoren beseitigen. Was passiert, wenn der Tod plötzlich ständig greifbar ist und somit der perfekte Mord möglich wird?
Gudrun Lerchbaum stellt Kiki, Jasse und Olga vor diese Entscheidungen – in einer Welt, in der ein Pizzaessen mit alten Bekannten ganz plötzlich tödlich werden kann.
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Veröffentlichung: | 08.08.2024 |
Höhe/Breite/Gewicht | H 19 cm / B 11,4 cm / 286 g |
Seiten | 304 |
Art des Mediums | Buch [Taschenbuch] |
Preis DE | EUR 13.95 |
Preis AT | EUR 13.95 |
Auflage | 1. Auflage |
Reihe | HAYMON TASCHENBUCH 328 |
ISBN-13 | 978-3-709-97975-4 |
ISBN-10 | 3709979757 |
Über die Autorin
Gudrun Lerchbaum, aufgewachsen in Wien, Paris und Düsseldorf, war schon Plakatkleberin, Philosophiestudentin und Weihnachtskartendesignerin. Seit Abschluss ihres Architekturstudiums an der TU Wien arbeitet sie als Architektin und freischaffende Künstlerin. Nach zahlreichen Texten und Kurzgeschichten erschien 2015 ihr erster Roman „Die Venezianerin und der Baumeister“. 2016 und 2018 folgten „Lügenland“ und „Wo Rauch ist“. Ihre Sprache fesselt, rüttelt wach, zeichnet und verwischt Konturen von Protagonist*innen, die etwas in uns hinterlassen. Für ihr Werk erhielt Lerchbaum diverse Auszeichnungen und Stipendien, u.a. der Stadt Wien. In „Das giftige Glück“ (Haymon, Januar 2022) versetzt sie eine Stadt in Ekstase und fragt, was zu einem selbstbestimmten Leben gehört.