Die Gliederung des Buches in vier Akte plus Rückblende, mit kurz gehaltenen Kapiteln ohne Zeit- oder Ortsangaben, klingt nach einer strukturierten Erzählweise. Der Fokus auf die Gegenwart und der angenehme Großdruck könnten das Lesevergnügen weiter steigern.
Die Einschätzung des Schreibstils als bildhaft, aber mitunter etwas zu geschraubt, gibt eine gute Vorstellung von der Sprachgestaltung des Autors. Die Frage nach dem Dialekt in Gelsenkirchen und die Einbindung von Lokalkolorit, einschließlich Bezug zu Schalke 04, zeigen eine Auseinandersetzung mit der regionalen Authentizität.
Die Einordnung als Cosy-Krimi ohne grausige Beschreibungen von Opfern, aber dennoch mit überraschenden Wendungen und Gesellschaftskritik, könnte für Leserinnen und Leser, die nach einer eher entspannten Krimierfahrung suchen, interessant sein.
Die Charakterisierung von Eric Holler als seriösem und kompetenten Privatdetektiv, clever und körperlich wie rhetorisch schlagkräftig, vermittelt ein klares Bild der Hauptfigur. Die Andeutung von persönlichen Hintergründen und einer möglichen Weiterentwicklung seiner Beziehung zu Silvia könnte zusätzliche Spannungselemente bieten.
Insgesamt scheint "Leichen im Kanal" eine gelungene Mischung aus verschiedenen Elementen zu sein, die Krimifans ansprechen könnte. Zeitweise musste ich schon beim Lesen schmunzeln, es war wieder ein toller Krimi, den ich gerne weiterempfehle.