Krügers Fälle 12 / Rentner Mikado

Unterhaltsam und bodenständig!

Mit „Rentner-Mikado“ liefert T. D. Amrein einen Krimi der etwas anderen Art – unterhaltsam, bodenständig und mit einem ungewöhnlichen Setting, das sofort neugierig macht: Ältere Camper verschwinden spurlos, ihre Wohnmobile tauchen an anderen Orten wieder auf. Was harmlos beginnt, entwickelt sich zu einem spannenden Fall für Kommissar Krüger.

Der Charme des Buches liegt vor allem in der Kombination aus ruhiger Ermittlungsarbeit, skurrilem Täterkonzept und humorvoller Figurenzeichnung. Besonders gelungen ist der Perspektivwechsel zwischen Täter und Polizei, der mir Einblicke in beide Seiten ermöglicht und dennoch die Frage offenlässt, ob und wie alles auffliegt.
Kommissar Krüger ist ein liebenswerter Ermittler mit Ecken und Kanten, der zusammen mit seiner Partnerin Elisabeth und der kompetenten Kollegin Freitag ein sympathisches Team bildet. Ihre Dialoge und das Zusammenspiel bringen Leichtigkeit in die oft düstere Handlung. Auch das düster-schöne Cover mit Laterne und Krähen passt hervorragend zur Atmosphäre.

Der Fall selbst entwickelt sich langsam, aber nachvollziehbar. Die Erzählweise ist sachlich, mit einem trockenen Humor durchzogen, was gut zur Geschichte passt. Dass man den Täter früh kennt, tut der Lesefreude keinen Abbruch – im Gegenteil: Man verfolgt fasziniert, wie sich die Schlinge langsam zuzieht.

„Rentner-Mikado“ ist kein temporeicher Thriller, sondern ein ruhig erzählter Krimi mit ungewöhnlichem Thema, authentischen Figuren und einem leicht augenzwinkernden Ton. Ideal für Leserinnen und Leser, die bodenständige Krimis mit Charme und einem Hauch Gesellschaftskritik mögen.

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