Dieser Band versammelt die drei autobiographischen Erzählungen Unter den Blüten, Der Glanz des Mondes, Die Schneedecke sowie die Titelerzählung Die Berg-Azaleen auf dem Hira-Gipfel. Dort ist ein älterer Gelehrter, der in rücksichtsloser Passion an einem Buch über das Arteriensystem der Japaner schreibt, eines häuslichen Disputs wegen in den ihm vertrauten "Gasthof zum Heiligen Berg" am Fuß des Berges Hira entflohen und sinnt über sein Leben nach. Als Student hatte er zum ersten Mal in diesem Gasthof unterhalb der auf dem Hira blühenden Azaleen übernachtet, um – nach Zen-Übungen körperlich wie geistig erschöpft und verzweifelt – am nächsten Morgen Selbstmord zu begehen. Doch die nächtlichen Schreie des Bergvogels hatten ihn zu neuem Leben erwachen lassen. Diesmal sind die Umstände anders. Bemüht, sein Werk im Wettlauf mit dem Tode zu vollenden, und doch wissend, daß ihm dies nicht gelingt, erfreut sich Miike Shuntarô während einer Bootsfahrt auf dem See, zu der ihn die siebzehnjährige Atsuko eingeladen hat, der einzigartig schönen Landschaft. Der Berg Hira ragt erhaben zum Himmel empor …
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Original Titel | Waga Haha no ki |
Veröffentlichung: | 04.10.2015 |
Höhe/Breite/Gewicht | H 18 cm / B 13,5 cm / 215 g |
Seiten | 204 |
Art des Mediums | Buch [Taschenbuch] |
Preis DE | EUR 11.95 |
Preis AT | EUR 12.30 |
Auflage | 1. Auflage |
Reihe | Bibliothek Suhrkamp 666 |
ISBN-13 | 978-3-518-24040-3 |
ISBN-10 | 3518240404 |
Yasushi Inoue wurde am 6. Mai 1907 in Asahikawa im Norden der japanischen Insel Hokkaido geboren und starb am 29. Januar 1991 in Tôkyô. Mit sechs Jahren kam er zu seiner Großmutter, einer früheren Geisha, nach Shizuoka auf der Halbinsel Izu südlich von Tôkyô und ging dort auf die Mittelschule. 1926 wechselte er auf die höhere Schule. Während dieser Zeit trainierte er Judo und schrieb nebenher Gedichte. Zur Enttäuschung seiner Familie durchbrach er die Familientradition, nach der die Söhne seit sieben Generationen Ärzte geworden waren, und studierte zunächst Jura, später Kunstgeschichte und machte 1936 seinen Abschluss. Nach seinem Examen veröffentlichte er einige Gedichte und Kurzgeschichten in Zeitschriften, arbeitete dann aber erst als Journalist für die große japanische Tageszeitung Mainichi-shimbun in Osaka. Erst um 1950 etablierte er sich als freier Schriftsteller.
»Wie wohl kein anderer lebender Schriftsteller vereint Inoue auf sich und sein Werk die Sympathie und Zuneigung seiner Landsleute. Als großer Meister der japanischen Gegenwartsliteratur, als Botschafter und Brückenbauer zu den Kulturen des asiatischen Festlandes, als verständnisvoller Förderer der Künste im eigenen Land und als lebendiges Beispiel einer zugleich traditionsverwurzelten wie lebensoffenen Lebensform fällt ihm die Rolle eines Vorbilds zu, die ihn fast schon wieder entrückt. Doch die Herzlichkeit und Würde, die der Mensch Inoue ausstrahlt, seine Aufrichtigkeit und Humanität sind dazu angetan, jede Distanz zu überwinden.« Irmela Hijiya-Kirschnereit