Adolf Endler
Nebbich
- Eine deutsche Karriere
ISBN: 978-3-892-44839-6
292 Seiten | € 24.00
Buch [Gebundenes Buch]
Erscheinungsdatum:
15.02.2005
Autobiographie
Adolf Endler
Nebbich
Eine deutsche Karriere
4.5/5.00 bei 2 Reviews - aus dem Web
Eine Autobiographie als »halsbrecherisch anmutende Zickzackroute« zwischen Düsseldorf Benrath und Prenzlauer Berg.
»Ich lese ganz gern in Autobiographien«, bekennt Adolf Endler, »aber glaube ich ihnen?...Ne, ne ne, daß zumal ein Mensch des zwanzigsten Jahrhunderts in befriedigender Weise in der Lage sein könnte, seine »Biographie zu erzählen««, hält Endler für ganz und gar unmöglich. Und wenn er hier mit »Nebbich« ein Buch präsentiert, das er ausdrücklich als Autobiographie versteht, so liegt auf der Hand, daß es sich nicht um die brave Darstellung des eigenen Lebens in chronologischer Folge zu einem der Vollkommenheit nahen Ende hin handeln kann. Endlers »Autobiographie aus Splittern« ist, wie wir es schon für einen begrenzten Zeitabschnitt in »Tarzan am Prenzlauer Berg« kennengelernt haben, montiert aus Tagebuchnotizen und zeitkritischen Glossen, bös-sarkastischen Zitat-Collagen, essayistischen Porträts von Zeitgenossen und Kollegen und erzählerischen Fragmenten nicht selten phantasmagorischen Charakters. Denn daß sich das Leben eines Menschen nicht nur aus »real« Erlebtem, sondern zu »drei Vierteln aus Träumen und Tagträumen (»längeren Gedankenspielen«)« zusammensetzt, ist für den Autor, der die Vokabel »Karriere« selbstverständlich nur mit Augenzwinkern ausspricht, keine Frage. Was entsteht, ist ein Kaleidoskop, in dem Erinnerungsbilder des fünfzehnjährigen Gymnasiasten, der zwischen Düsseldorf und Benrath in der Straßenbahnlinie 18 sitzt, ebenso aufgehoben sind wie Expeditionstagebücher, die etwa über die Sprache der Regenbogen-Esser Auskunft geben. Und freilich finden sich wilde Notizen von den endlerschen alter egos Bobbi Bergermann und Bubi Blazezak, die nicht zuletzt auch eine Art DDR-Geschichte fern jeder Nostalgie bergen.
»Ich lese ganz gern in Autobiographien«, bekennt Adolf Endler, »aber glaube ich ihnen?...Ne, ne ne, daß zumal ein Mensch des zwanzigsten Jahrhunderts in befriedigender Weise in der Lage sein könnte, seine »Biographie zu erzählen««, hält Endler für ganz und gar unmöglich. Und wenn er hier mit »Nebbich« ein Buch präsentiert, das er ausdrücklich als Autobiographie versteht, so liegt auf der Hand, daß es sich nicht um die brave Darstellung des eigenen Lebens in chronologischer Folge zu einem der Vollkommenheit nahen Ende hin handeln kann. Endlers »Autobiographie aus Splittern« ist, wie wir es schon für einen begrenzten Zeitabschnitt in »Tarzan am Prenzlauer Berg« kennengelernt haben, montiert aus Tagebuchnotizen und zeitkritischen Glossen, bös-sarkastischen Zitat-Collagen, essayistischen Porträts von Zeitgenossen und Kollegen und erzählerischen Fragmenten nicht selten phantasmagorischen Charakters. Denn daß sich das Leben eines Menschen nicht nur aus »real« Erlebtem, sondern zu »drei Vierteln aus Träumen und Tagträumen (»längeren Gedankenspielen«)« zusammensetzt, ist für den Autor, der die Vokabel »Karriere« selbstverständlich nur mit Augenzwinkern ausspricht, keine Frage. Was entsteht, ist ein Kaleidoskop, in dem Erinnerungsbilder des fünfzehnjährigen Gymnasiasten, der zwischen Düsseldorf und Benrath in der Straßenbahnlinie 18 sitzt, ebenso aufgehoben sind wie Expeditionstagebücher, die etwa über die Sprache der Regenbogen-Esser Auskunft geben. Und freilich finden sich wilde Notizen von den endlerschen alter egos Bobbi Bergermann und Bubi Blazezak, die nicht zuletzt auch eine Art DDR-Geschichte fern jeder Nostalgie bergen.
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Veröffentlichung: | 15.02.2005 |
Höhe/Breite/Gewicht | H 20,5 cm / B 13 cm / 410 g |
Seiten | 292 |
Art des Mediums | Buch [Gebundenes Buch] |
Preis DE | EUR 24.00 |
Preis AT | EUR 24.70 |
Reihe | Endler - Werke |
ISBN-13 | 978-3-892-44839-6 |
ISBN-10 | 3892448396 |
Über den Autor
Adolf Endler, geb. 1930 in Düsseldorf, siedelte 1955 in die DDR über, 1979 Ausschluss aus dem Schriftstellerverband der DDR. Lyriker, Prosaautor, Essayist. Er erhielt zahlreiche Literaturpreise, darunter: Bremer Literaturpreis, Peter-Huchel-Preis, Kritikerpreis der SWR-Bestenliste, Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau, Ehrengabe der Schiller-Stiftung, Rainer-Malkowski-Preis.
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