Wilhelm Voßkamp
Zweite Gegenwart
- Poetologische Lektüren zu Goethes »Dichtung und Wahrheit«
ISBN: 978-3-835-35176-9
128 Seiten | € 19.00
Buch [Gebundenes Buch]
Erscheinungsdatum:
09.03.2022
Autobiographie
Wilhelm Voßkamp
Zweite Gegenwart
Poetologische Lektüren zu Goethes »Dichtung und Wahrheit«
Wilhelm Voßkamp analysiert eingehend die literarischen Strategien des »Erfinders« der modernen Autobiographie, Dichtung und Wahrheit miteinander zu verbinden.
»Dichtung und Wahrheit« entsteht in einer historischen Umbruchssituation um 1800, in der sich sowohl die literarischen Kommunikationsverhältnisse als auch die Rolle der Bilder im kulturellen Haushalt der Gesellschaft grundsätzlich ändern. Hinzu kommt Goethes persönliche Krise nach dem Tod Schillers, dem Tod der Herzogin Anna Amalia und dem Tod seiner Mutter. »Dichtung und Wahrheit« verdeutlicht bereits im Titel
die Doppelheit von künstlerisch-fiktiver und autobiografisch-authentischer Struktur. In einer Vielfalt intertextuell verknüpfter Erzählvarianten und Diskursformen werden einzelne Ordnungsmodelle erprobt und zur Diskussion gestellt. Es dominiert eine selbstreflexive Beobachter-Perspektive und die Frage nach dem erzählerischen Wie. Dafür bedarf es einer spezifischen narrativen Form. Goethe wählt die des Ich-Romans mit wiederholten Versuchen der »Flucht hinter ein Bild«. Die Beziehung von Text und Bild ist deshalb konstitutiv.
In den poetologischen Lektüren geht es daher um literarische Verfahren, um Möglichkeiten einer Poetik der Autobiografie, die sowohl der Selbstaufklärung wie der Selbstverrätselung dienen.
»Dichtung und Wahrheit« entsteht in einer historischen Umbruchssituation um 1800, in der sich sowohl die literarischen Kommunikationsverhältnisse als auch die Rolle der Bilder im kulturellen Haushalt der Gesellschaft grundsätzlich ändern. Hinzu kommt Goethes persönliche Krise nach dem Tod Schillers, dem Tod der Herzogin Anna Amalia und dem Tod seiner Mutter. »Dichtung und Wahrheit« verdeutlicht bereits im Titel
die Doppelheit von künstlerisch-fiktiver und autobiografisch-authentischer Struktur. In einer Vielfalt intertextuell verknüpfter Erzählvarianten und Diskursformen werden einzelne Ordnungsmodelle erprobt und zur Diskussion gestellt. Es dominiert eine selbstreflexive Beobachter-Perspektive und die Frage nach dem erzählerischen Wie. Dafür bedarf es einer spezifischen narrativen Form. Goethe wählt die des Ich-Romans mit wiederholten Versuchen der »Flucht hinter ein Bild«. Die Beziehung von Text und Bild ist deshalb konstitutiv.
In den poetologischen Lektüren geht es daher um literarische Verfahren, um Möglichkeiten einer Poetik der Autobiografie, die sowohl der Selbstaufklärung wie der Selbstverrätselung dienen.
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Veröffentlichung: | 09.03.2022 |
Höhe/Breite/Gewicht | H 21 cm / B 12,5 cm / 254 g |
Seiten | 128 |
Art des Mediums | Buch [Gebundenes Buch] |
Preis DE | EUR 19.00 |
Preis AT | EUR 19.60 |
Auflage | 1. Auflage |
ISBN-13 | 978-3-835-35176-9 |
ISBN-10 | 3835351761 |
Über den Autor
Wilhelm Voßkamp, geb. 1936, ist emeritierter Professor für Neuere deutsche Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaft an der
Universität zu Köln. Seit 1994 ist er Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Von 1999 bis 2004 war er Direktor am Kulturwissenschaftlichen Forschungskolleg »Medien und kulturelle Kommunikation«.
Veröffentlichungen u. a.: Der Roman des Lebens. Die Aktualität der Bildung und ihre Geschichte im Bildungsroman (2009); Theorie der Klassik (Hg., 2009); Emblematik der Zukunft. Poetik und Geschichte literarischer Utopien von Thomas Morus bis Robert Musil (2016).
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