Bookworm53

Alltag im Pflegewohnheim – berührend bis unterhaltsam

06.10.2025 - 19:10 Uhr
Cover: Friedhofsgemüse

Hugo Baboons leistete seinen Zivildienst in einer Seniorenresidenz. Während dieser Zeit hat er sich immer wieder Notizen gemacht – was die alten Leute so erzählten, ihre Eigenarten, lustige, aber auch bewegende Begebenheiten. Jahrzehnte später fand er seine Notizen in einer Schublade, überarbeitete die Texte und schuf daraus dieses 2025 erschienene und ca. 170 Seiten umfassende Büchlein. Der Schreibstil ist locker, authentisch.

Es sind Mosaiksteinchen aus dem Alltag, die sehr anschaulich deutlich machen, wie viel Verständnis und Hingabe es dem Pflegepersonal abverlangt, auf die alten Menschen einzugehen, auf deren facettenreiche Charaktere. Manche sind eher still und zurückgezogen, andere aufmüpfig, fordernd, und die meisten sind vergesslich, verwirrt, dement, in ihrer Ausdrucksfähigkeit und/oder Beweglichkeit eingeschränkt. Sie haben alle nicht nur spezielle Bedürfnisse und Eigenarten, sondern auch alle ihre ganz besondere individuelle Lebensgeschichte.

In kurzen Episoden lernt man die Menschen kennen, um deren Wohlergehen sich Hugo seinerzeit rund ein Jahr lang bemühte. Manche Szenen entlocken ein Schmunzeln, andere berühren. Das Buch stimmt generell nachdenklich. Wer weiß schon, ob man nicht selber auch einmal in diese Situation kommen wird?

Ich kann nur jedem empfehlen, es zu lesen!


Gesamtbewertung: 4/5
Cover: 5/5
Handlung: 4/5
Schreibstil: 4/5
Blogger: Bookworm53

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Klappentext

Friedhofsgemüse

Roman von Hugo Baboons
Cover: Friedhofsgemüse Freundschaften, die das Alter überdauern, ein Roman voller Erinnerungen. Manchmal schreibt das Leben die unerwartetsten Geschichten. Anni und Grete begegnen sich nach Jahrzehnten erneut – ausgerechnet im gleichen Zimmer einer Seniorenresidenz. Wo einst Rivalität herrschte, entstehen Streit, Lachen und plötzliche Versöhnungen. Für Hugo, den jungen Zivildienstleistenden, sind die Begegnungen mit den beiden Frauen zunächst eine Herausforderung. Doch bald entdeckt er die verborgene Wärme hinter den Fassaden und beginnt, ihre flüchtigen Momente aufzuschreiben. Geschichten, die fast dreißig Jahre in einer Schublade ruhen, bevor sie wieder ans Licht treten. Ein Roman über das Altern, über Erinnerungen, die verbinden, und über die überraschende Kraft der Freundschaft. Eine berührende Geschichte, die Leser*innen zeigt: Für Nähe und zweite Chancen ist es nie zu spät.

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