Bookworm53

Eine Horror-Kreuzfahrt

16.11.2024 - 15:06 Uhr
Cover: Kein Land in Sicht

„Kein Land in Sicht“, Christina Pertls Debutroman, ist ein spannender Krimi, der Auftakt zu einer neuen Reihe mit Sarah Peters als Ermittlerin.

Worum geht es?
Sarah Peters und ihr Kollege Michael Wagner heuern in einem Undercover-Einsatz auf einem Kreuzfahrtschiff an; sie sollen den an Bord vermuteten Verbrechen auf die Spur kommen und die Schuldigen aufspüren. Doch ihre Tarnung fliegt auf und die beiden geraten in höchste Gefahr.

Das Cover mit dem Blick aus dem Bullauge aufs schäumende Meer ist nicht nur ein Eyecatcher, sondern passt optimal zur Thematik. Das Buch erschien 2024. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, sind mit Überschriften, sowie genauen Orts- und Zeitangaben versehen. Letzteres schätze ich immer sehr, weil so der chronologische Ablauf der Ereignisse sehr gut nachvollziehbar ist. Die Handlung spielt in der Gegenwart im Mittelmeer und bei diversen Landausflügen. Der Schreibstil ist flüssig, manchmal etwas zu detailreich.

Das Buch ist ab der ersten Seite spannend. Denn die Protagonistin muss erst ihre wahre Identität herausfinden, dahinterkommen, wieso sie sich als Animateurin unter einem anderen Namen an Bord befindet. Und sie muss ihren verschwundenen Kollegen finden. Sie versucht, obwohl die Verbrecher längst wissen, wer sie ist, ihren Undercoverauftrag zu Ende zu bringen. Es ist ein packender Wettlauf gegen die Zeit. Die stetigen Perspektiven- und Ortswechsel gestalten die Handlung spannend, unerwartete Wendungen sorgen immer wieder für Überraschungen.

Im Gegensatz zu den teils auch beklemmenden Schilderungen, was die Lage der Opfer anbelangt, stehen die Aktivitäten an Bord, mit denen die Reisenden bespaßt werden. Doch das Böse herrscht nicht nur in den für diese Menschen nicht zugänglichen Decks, sondern die Drahtzieher befinden sich mitten unter ihnen, als Servicepersonal. Wem auf diesem Schiff darf Sarah noch vertrauen? Man fiebert mit ihr, zittert und bangt mit Michael, ob er seine schweren Verletzungen überleben wird.

Die Charaktere wirken lebendig, insbesondere Sarah zeigt Stärken und Schwächen sowie Emotionen. Sie ist zwar eine ausgebildete Kriminalbeamtin, aber keine Superheldin. Sie ist verletzlich, ihre Entscheidungen sind nicht immer richtig, ihre Menschenkenntnis lässt sie manchmal im Stich, sodass sie den falschen Personen vertraut. Aber sie ist eine Kämpferin. Die Nebenfiguren sind mehr oder weniger ausführlich beschrieben, stets gut vorstellbar und es ist nachvollziehbar, wieso die kriminelle Energie Oberhand gewann.

„Kein Land in Sicht“ thematisiert recht aktuell Menschenhandel, ist spannungs- und actionreich, voller Überraschungen und unerwarteter Wendungen, weist aber dennoch ein paar Schwachstellen auf. Manches wirkt übertrieben, auch etwas an den Haaren herbeigezogen, wie z.B. dass ein Flüchtlingskind aus Eritrea zufällig Deutsch spricht. Nichtsdestotrotz interessiert mich die Fortsetzung der Reihe, Sarah Peters‘ weiterer Werdegang und ihre nächsten Fälle. Dieses Buch empfehle ich gerne weiter und vergebe 4 Sterne.


Gesamtbewertung: 4/5
Cover: 5/5
Handlung: 4/5
Spannung: 4/5
Blogger: Bookworm53

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Klappentext

Kein Land in Sicht

Krimi von Christina Pertl
Cover: Kein Land in Sicht

Eine Frau erwacht auf einem Kreuzfahrtschiff auf hoher See – ohne jede Erinnerung, aber mit der Gewissheit, dass sich etwas Schreckliches ereignet hat, bei dem sie selbst eine zentrale Rolle spielt. 

Ein Kreuzfahrtschiff auf hoher See. Eine Frau in ihrer Kabine. Sie weiß weder ihren Namen, noch, wie und warum sie auf dem Luxusdampfer gelandet ist. Nur dass sie Kreuzfahrten hasst und Angst vor dem Wasser hat, ist sicher. Widerwillig, aber mit ungebremsten Ermittlerdrang lässt sie sich ein auf das Abenteuer Kreuzfahrt in der Hoffnung, ihre Identität auf hoher See wiederzufinden. Nur bruchstückhaft kehren die Erinnerungen zurück: Sarah Peters ist ihr Name. Sie ist Kriminalkommissarin. Sie wurde undercover eingeschleust, um einer brutalen Schlepperbande auf die Spur zu kommen. Und Sarah weiß bald auch: sie kann auf diesem Schiff niemandem trauen. Und sie hat rasend wenig Zeit, um ein großes Verbrechen zu verhindern.

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