Gruselig-spaßige Situationskomik par excellence
Tatjana Kruse ist wieder einmal eine köstliche Geschichte eingefallen, die unheimlichen Spaß macht und gleichzeitig auch gruselig und spannend ist.
Bereits das Cover und der Titel „Mumien morden mittwochs nie“ wecken die Neugier auf das 2025 erschienene Buch. Die Handlung umfasst den Zeitraum eines Tages, vor allem der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag.
Dabei beginnt es so seriös mit der Eröffnung einer Museums-Ausstellung mit sensationellen ägyptischen Artefakten. Doch die Pressekonferenz endet mit einem Fiasko und einer übel zugerichteten Leiche. Für Dr. Apollonia Obermoser, kurz Polly, Expertin für Ägyptologie, ist es ein verhängnisvoller Unfall, doch schnell verbreitet sich das Gerücht, dass auf den Museumsstücken ein Fluch der Mumie haftet. Dabei gibt es nur einen leeren Sarkophag und gar keine Mumie, wie Polly immer wieder betont. Die Polizei wird eingeschaltet, ermittelt, schließlich verlassen alle das Museum bis auf eine Handvoll Personen.
Ab nun geht es Schlag auf Schlag. Es bleibt nicht bei einem Ermordeten. Das Sicherheitssystem des Museums bricht zusammen, der Lockdown-Modus aktiviert sich - sie sind eingeschlossen, kein Kontakt zur Außenwelt ist mehr möglich. Als auch noch der Strom ausfällt, wird es richtig schaurig. Und gefährlich. Denn einer unter ihnen ist ein Mörder, weiß Polly, die natürlich nicht an die Mumien-Theorie glaubt. Gemeinsam mit Daphne, der Tochter der Museumsbesitzerin, macht sich Polly so ihre Gedanken, wer der Mörder sein könnte. Wunderbar zum Miträtseln. Die Art und Weise, wie alles beschrieben ist, angefangen von den speziellen Figuren, erzeugt lebhaftes Kopfkino: die Stimmung und Atmosphäre, die seltsamen Ereignisse, rätselhaften Wahrnehmungen, vieles wirkt total abstrakt, schaurig, all die aberwitzigen Szenen, und dann noch Cliffhanger, die schockieren, den Atem stocken lassen. Man hat das Gefühl, sich selbst durch die grün schimmernde Dunkelheit zu tasten. Fürchtet sich mit, bangt um Polly und Daphne. Will das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Das Ende – spektakulär und total überraschend!
Ich habe diese Lesestunden genossen, den Ideenreichtum, die Fantasie und die Wortschöpfungen und Wortspiele, wurde einfach bestens unterhalten. Morden kann so lustig sein! Eine unbedingte Leseempfehlung meinerseits mit 5 Sternen!
Bookworm53
Bloggerin bei LeseHitsBookworm53
Kommentare
Mumien morden mittwochs nie
Wir wissen, wie gefährlich es nachts im Museum ist. Jetzt lernen wir, wie gefährlich es auch tagsüber sein kann ...Escape Game im Museum?
Man könnte fast denken, man wäre mitten in einem – allerdings ohne der üblichen sechzigminütigen Zeitbegrenzung –, als während der Pressekonferenz zu einer aufsehenerregenden Ausstellungseröffnung mit Artefakten aus dem Alten Ägypten ein Museumsmitarbeiter nach dem anderen spektakulär zu Tode kommt. Es stellt sich die Frage: Gibt es eine logische Erklärung für die Ereignisse, oder ist etwas weitaus Unheimlicheres im Gange? Geht etwa eine Mumie im Blutrausch um? Kann man seinen eigenen Sinnen eigentlich noch trauen?
Morden Mumien besser?
So hat sich die junge Dr. Apollonia Obermoser (für ihre Freunde: Polly) das jedenfalls nicht vorgestellt, als sie endlich ihren Fund von Artefakten aus der siebten Dynastie rund um den Pharao Teti III. präsentieren kann. Am nervigsten findet sie allerdings, dass die Tochter der millionenschweren Museumseignerin, Daphne Gamser, der festen Überzeugung ist, dass eine Mumie für die Morde verantwortlich ist. Polly, die das – zurecht – äußerst lächerlich findet, macht sich auf die Suche nach „echten“ Spuren. Viel anderes bleibt ihr auch nicht übrig, denn durch einen Hackerangriff befindet sich das Museum plötzlich im Lockdown-Modus und jeglicher Kontakt zur Außenwelt ist unterbunden – also muss Frau, mal wieder, selber ran. Und dass hier irgendetwas Böses – menschlich oder nicht – sein Unwesen treibt, zeigt sich mit jeder Minute deutlicher …
Dass ausgerechnet Daphne zu ihrer stärksten Verbündeten wird und doch nicht so oberflächlich ist, wie sie tut, hätte Polly niemals gedacht. Auch nicht, dass sie ihre Sinneswahrnehmung so im Stich lässt und eventuell doch eine Mumie mit Killeraxt durchs Museum wütet.
Kuratorin der Krimödien
Tatjana Kruse wirbelt den Staub des Alten Ägyptens auf! Dabei lässt sie kein Artefakt äh, keine*n der Museums-Angestellten an Ort und Stelle – eine hinreißende Mischung aus schaurig-rasanter Mörder*innenjagd und Kicher-Comedy! Das Leben ist zu kurz, um ernstgenommen zu werden, findet Kruse, daher fügt sie dem Cocktail aus Krimi und Komödie diesmal eine große Prise Horror hinzu und schüttelt alles tüchtig durch.
„Mumien morden mittwochs nie“ ist ein Museumsbesuch der Extraklasse, eine mörderisch spannende Führung durch die neue ägyptische Sammlung ist im Ticketpreis inbegriffen! Aber Achtung, Tatjana Kruse leitet dich auch zu phantasmagorischen Tatorten und trainiert ganz nebenbei deine Lachmuskeln.