Bookworm53

Mord in englischer Gartenidylle

21.11.2025 - 20:23 Uhr
Cover: Lady Agnes und der tote Gärtner im Rosenbeet

„Lady Agnes und der tote Gärtner im Rosenbeet“ von Helen Herbst (erschienen 2025) ist der erste Krimi der Autorin, ein Wohlfühlkrimi im britischen Stil.

Der Schreibstil ist flüssig, locker und bildhaft. Das britische Ambiente, der adelige Lifestyle, die das Herrenhaus umgebende Natur, der prachtvolle, weitläufige Garten ist gut vorstellbar beschrieben. Die Handlung spielt in der nicht näher festgelegten Gegenwart im englischen Surrey.

Das geruhsame Leben, das Lady Agnes Blackwood mit ihrem Butler Henderson und ihrer Köchin Grace auf Rosewood Manor zurückgezogen führt, wird jäh gestört, als eines Morgens der Gärtner mit einer Gartenschere erstochen im Rosenbeet liegt. Von Kommissar Edward Sterlings Kompetenz nicht wirklich überzeugt, beschließt Lady Agnes, selbst zu ermitteln. Gemeinsam mit Henderson interessiert sie sich für das Umfeld des Gärtners, verfolgt Spuren, erfährt so manches über ihren Angestellten, was sie zuvor nicht wusste. Und genau diese Details tragen zur Spannung bei, machen die Handlung interessant, geben Rätsel auf und laden zum Mitraten ein.

Wie stets, so wird auch dieser Cosy Krimi von vorwiegend liebenswürdigen Protagonisten bevölkert. Deren Wesen, Eigenarten und charakterliche Entwicklung macht neben der Mördersuche den Reiz dieses Romans aus. Denn vor dem Mordfall herrschte auf Rosewood Manor die in diesen Kreisen übliche Distanziertheit zwischen dem Adel und dem Personal. Doch je mehr sich Lady Agnes aus ihrer Komfortzone hervor und unter die Menschen wagt, desto persönlicher und emotionaler werden die zwischenmenschlichen Beziehungen. Auch der Kommissar, der eigentlich nur als Nebenfigur agiert, ist ein spezieller Typ, der sich ebenfalls wandelt.

Die Ermittlungen sind lange Zeit nicht von Erfolg gekrönt. Die von Lady Agnes verdächtigten Personen erweisen sich als unschuldig. Erst nach einer überraschenden Entdeckung wendet sich das Blatt, kommt so einiges ans Tageslicht, was sich der Gärtner zuschulden kommen ließ. Auch die Menschen auf Rosewood Manor kommen sich näher, offenbaren einander ihre Probleme, finden gemeinsam Lösungen. Als Lady Agnes schließlich den wahren Mörder erkennt, gerät sie in höchste Gefahr. Nach einem dramatischen Finale landet der Täter hinter Gittern und auf Rosewood Manor brechen neue Zeiten an.

Helen Herbst ist ein wunderbar stimmiger, gleichsam auch spannender Cosy-Krimi gelungen, dessen Wendungen immer wieder überraschen, mit originellen Protagonisten, die man einfach mögen muss. Ich hoffe sehr, dass sich hier eine neue Reihe entwickelt. Denn ich würde gerne wissen, wie es zwischenmenschlich weitergeht auf Rosewood Manor und welche Fälle Lady Agnes noch zu lösen hat.

Leseempfehlung für alle, die englische Wohlfühlkrimis lieben!


Gesamtbewertung: 5/5
Cover: 5/5
Handlung: 5/5
Spannung: 4/5
Schreibstil: 5/5
Blogger: Bookworm53

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Klappentext

Lady Agnes und der tote Gärtner im Rosenbeet

Krimi von Helen Herbst
Cover: Lady Agnes und der tote Gärtner im Rosenbeet In den schattigen und kostspieligen Gemäuern von Rosewood Manor lebt die eigenwillige Lady Agnes Blackwood ein zurückgezogenes Leben. Das ändert sich, als ihr Gärtner mit einer Gartenschere in der Brust aufgefunden wird. Kommissar Edward Sterling wird mit dem Fall betraut. Doch Lady Agnes kommt nicht umhin, vom chaotischen Äußeren des Kommissars auf dessen Arbeitshaltung zu schließen. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als selbst zu ermitteln. So schwer kann das nicht sein. Schließlich hat sie bereits mehr als zweihundert Krimis gelesen.

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