Göttin der Vergessenen
Meinung:
Als ich den Klappentext des neuen Buches von Lucia Herbst „Göttin der Vergessenen“ gelesen habe, war ich sofort hin und weg! Ich musste unbedingt mehr über Hellia, Fenrir und Jörmungandr erfahren. Ich LIEBE die nordische Mythologie mit all ihren Gottheiten, und besonders Yggdrasil, der Weltenbaum, hat mich schon immer in seinen Bann gezogen. Umso mehr wollte ich wissen, was wirklich hinter der Totengöttin Hel steckt. Niemals hätte ich gedacht, dass mich eine Geschichte so dermaßen in den Bann ziehen würde wie diese.
In dieser Geschichte geht es um die junge Hellia, die gemeinsam mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern verborgen vor den Asen (den nordischen Göttern wie Odin, Thor und Frigg) in einem Berg lebt. Ihr Drang nach Freiheit ist groß, doch die Konsequenzen wären zu hoch für ihre Familie, falls die Asen sie finden würden. Denn ihr Vater ist Loki, und laut einer Prophezeiung sollen seine Kinder Ragnarök, den Götterfall, heraufbeschwören.
Eines verhängnisvollen Tages wird Hellia an die Oberfläche ihres Zuhauses gelockt und fällt genau den Göttern in die Hände, vor denen sie sich ihr Leben lang versteckt hat. Schafft sie es, sich aus den Fängen Odins zu befreien und für Gerechtigkeit einzustehen, oder versinkt sie in der Dunkelheit ihrer eigenen Rache?
Was ist hier passiert? Wieso endet die Geschichte schon? Ich möchte nicht, dass die gemeinsame Reise mit Hellia endet! Genau das waren die ersten Gedanken in meinem Kopf, als ich dieses Buch beendet habe. Eine bemerkenswerte Geschichte geht zu Ende und ich weiß jetzt schon, dass ich so schnell kein anderes Buch finden werde, das die nordische Mythologie so gut widerspiegelt wie diese Handlung. Es war spannend, es war traurig, es war schön und es war episch.
Alles in allem war ich schon immer ein Fan von Lucia Herbst – und jetzt sogar noch mehr! Ein toller Schreibstil, unvorhersehbare Momente und ein absolut passendes Ende. Insgeheim hoffe ich, dass es vielleicht irgendwann einen weiteren Teil geben wird, denn das Ende lädt definitiv zum Spekulieren ein.
Positiv/Negativ:
- Der Schreibstil ist flüssig, gut verständlich und sehr angenehm zu lesen.
- Die unterschiedlichen Handlungsorte, die verschiedenen „Welten“, sind extrem gut beschrieben. Jede Ebene hatte ihren eigenen Charme und ihre spezifische „Aufgabe“. Für mich fühlte es sich so an, als hätte Lucia durch diese Welten die Geschichte immer wieder neu erfunden, und ich konnte mich mühelos in jede einzelne hineinversetzen.
- Ich bin absolut vernarrt in jegliche Art von Mythologie, doch die, die mich am meisten fasziniert, neben der ägyptischen, ist die nordische. Ich finde, diese Gottheiten sind rau, ungestüm und zugleich menschlich mit all ihren Fehlern. Besonders das aufwendige Glossar am Ende des Buches hat es mir ein Stück weit erleichtert, noch tiefer in die Handlung einzutauchen, da ich immer wieder nachlesen konnte, wer die einzelnen Personen oder Orte tatsächlich sind. Ich finde so etwas besonders wichtig, da man solche Bestandteile nicht direkt in die eigentliche Geschichte einbauen könnte, ohne den Rahmen zu sprengen.
- Hellia, die Hauptfigur der Geschichte, ist ein junges Mädchen, das während ihrer Reise zu einer beeindruckenden Frau heranwächst, die ihren Fokus nie verliert. Ich mochte sie von Anfang an. Genauso wie ihre Brüder, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Beziehung der drei ist einfach einmalig und gleichzeitig magisch. Besonders mochte ich ihre gemeinsamen Momente im Kopf des jeweils anderen!
- Ich liebe diese Geschichte von Anfang bis Ende. Das Gesamtpaket stimmt einfach. Ich wurde hervorragend unterhalten und war so gefesselt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte – und das will schon etwas heißen! Ein Lesehighlight ist hier definitiv garantiert!
Cover:
Das Cover passt sehr gut zur Geschichte. Hellia ist darauf zu sehen und hilft mir als Leserin noch einmal mehr nachzuvollziehen, worum es in dieser Geschichte geht.
Empfehlung:
NATÜRLICH würde ich jedem da draußen das neue Buch von Lucia Herbst „Göttin der Vergessenen“ weiterempfehlen. Und NATÜRLICH würde ich sagen, dass ihr schön blöd seid, euch so etwas entgehen zu lassen, denn die Geschichte bietet weit mehr als nur Unterhaltung. Sie zeigt auch, dass Rache nicht der richtige Weg ist und dass Gnade oft die größere Stärke ist als alles andere. Ihr merkt schon, ich bin dem Buch verfallen – daher meine klare Empfehlung an euch!
Katl
Bloggerin bei LeseHitsKatl
Kommentare
Göttin der Vergessenen
Mythen-Retelling der nordischen Totengöttin Hel
Gemeinsam mit ihren beiden Brüdern wächst Hellia im Verborgenen auf, versteckt vor dem Göttergeschlecht der Asen, die die Kinder des Loki fürchten. Doch nur ein Fehler von Hellia genügt, und die drei werden entdeckt. Ihre Brüder werden in Ketten gelegt, Hellia in die Welt des ewigen Eises verbannt. Der Wunsch nach Rache brennt heiß in ihr, doch Loki und das Schicksal haben eigene Pläne für sie. Schon bald muss Hellia sich entscheiden, wofür sie einstehen möchte: Vergeltung oder Gerechtigkeit.