Danjela Djurkovic macht den Metzger zum Gärtner
Nachdem des Metzgers Existenz nicht nur sprichwörtlich in Schutt und Asche gelegt wurde, ist es für ihn und seine frisch angetraute Danjela Djurkovic an der Zeit, neu aufzublühen. Und wo könnte man den zweiten Frühling besser erleben als in einer Kleingartensiedlung? Dachte sich zumindest Danjela. Der Metzger, eher Stadtpflanze als Erdwühler, fühlt sich zwischen Beeten und Gartenzwergen zunächst reichlich unwohl. Doch viel Zeit, sich mit der vermeintlichen Idylle anzufreunden, bleibt ihm sowieso nicht.
Zählt das noch als Tiefenentspannung?
Denn anstatt slapstickwürdig über seinen Rechen, stolpert er, na no na ned – selbst im vermeintlichen Paradies übers Verbrechen. Und damit ist nicht etwa die Missachtung des Gebots zur Kompostierung von Pflanzenabfällen gemeint, sondern eher, dass die Witwe Wiskozil angesichts ihres feurigen, besser, unausstehlichen Temperaments dann doch ein bisserl lang so mucksmäuschenstill im Whirlpool liegt.
„Der Metzger gräbt um“ ist der neue Band der „Metzger-Reihe“ von Thomas Raab.
Die Geschichte wird spannend und humorvoll erzählt.
Der Metzger ist kein richtiger Ermittler, sondern er gerät immer zufällig in einen Kriminalfall.
Nach dem seine Existenz in Schutt und Asche gelegt wurde, zieht er mit seiner frisch angetrauten Frau Danjela Djurkovic in eine Kleingartensiedlung. Was gibt es schöneres und romantischeres als mit dem Mann in all dem Grünen zu leben, denkt Danjela. Doch weit gefehlt, wo der Metzger ist, ist auch das Verbrechen.
Thomas Raab erzählt seine Geschichte mit viel schwarzem Humor. Dazu kommt noch der österreichische Dialekt, der das Buch perfekt macht. Die Leser*innen lernen die Gesetzte aus der Welt der Kleingartenkolonie kennen und wie die Kleingärtner darüber denken. Sie erleben einen hilflosen Metzger, der sich mit den vielen Gartengeräten so überhaupt nicht auskennt.
Der Fall und die Spannung setzten erst später in der Geschichte ein. Das gab mir die Gelegenheit, mich erst einmal mit dem Metzger vertraut zu machen. Denn für mich ist es die erste Begegnung mit dem Metzger.
Die Charaktere sind gut beschrieben und zum Teil skurril. Die Kleingartensiedlung und die Menschen darin machen die Atmosphäre der Geschichte aus.
Der Schreibstil von Thomas Raab ist flüssig und gut verständlich. Die Spannung wird langsam aufgebaut.
„Der Metzger gräbt um“ ist ein Krimi, der durch seine skurrilen Charaktere und durch seinen schwarzen Humor besticht.
Ich freue mich auf weitere Bände der Metzger-Reihe.