Cover: Antisemitismus
Sabine Achour
Antisemitismus
- Politikum 4/2024
ISBN: 978-3-756-60089-2
Seiten | € 11.99
E-Book
Erscheinungsdatum:
16.12.2024
Politik
Sabine Achour

Antisemitismus

Politikum 4/2024


Im Oktober 2019 übte ein bekennender Rechtsextremist am höchsten jüdischen Feiertag – Jom Kippur – in Halle ein Attentat aus, bei dem er explizit betende Jüdinnen und Juden in der Synagoge ermorden wollte. Seit dem Terrorakt der Hamas am 7. Oktober 2023 im Süden Israels und dem darauffolgenden Krieg erleben wir weltweit eine neue und andere Welle des Antisemitismus. Während einige Menschen aus dem linken und dem muslimischen Spektrum Israel das Existenzrecht absprechen, stehen nun rechte und rechtsextreme Politiker: innen vermeintlich an der Seite Israels. Diese Gemengelage kanalisiert sich in antisemitischem Hass und Hetze, sowohl online als auch auf den Straßen. Sie richten sich zwar zunächst augenscheinlich gegen „die Juden“, sind aber vielmehr eine Bedrohung unserer gesamten Demokratie, die die Rechte von Minderheiten schützen und stärken und die das friedliche Zusammenleben aller gewährleisten soll. Die genannten Beispiele des Hasses, die in ihrer Brutalität aus dem in Deutschland nachweislich verbreiteten „Alltagsantisemitismus“ herausstechen, zeugen von der Transformations- und Anschlussfähigkeit des Phänomens Antisemitismus.Nach dem Attentat in Halle schrieb das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Jahr 2020 die Förderlinie „Aktuelle Dynamiken und Herausforderungen des Antisemitismus“ aus. In zehn bundesweit aufgestellten Forschungsverbünden wurden in den vergangenen vier Jahren sowohl grundlegende als auch praxisorientierte Untersuchungen zu unterschiedlichen Dimensionen, Akteur: innen und Adressat: innen bearbeitet. Mit dieser Ausgabe von Politikum werden Ergebnisse aus diesen, aber auch weiteren Forschungen vorgestellt. Dabei wird u. a. den Fragen nachgegangen, welche Vor- und Nachteile die derzeit heftig debattierten Antisemitismusdefinitionen bieten, wie israelbezogener Antisemitismus von legitimer Kritik an der Regierung Israels unterschieden werden kann, wie Deepfakes antisemitische Narrative bedienen und wie man sie dekonstruiert oder auch, ob Graphic Novels als Unterrichtsmaterial in der Antisemitismusprävention geeignet sind. Mit den Einordnungen, Bestandsaufnahmen und Empfehlungen laden wir ein, sich mit unterschiedlichen Aspekten des Phänomens zu befassen, und bieten Einblicke in aktuelle Forschungen und neueste Materialien.

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Veröffentlichung:16.12.2024
Art des MediumsE-Book
Preis DEEUR 11.99
ISBN-13978-3-756-60089-2
ISBN-103756600890
EAN/ISBN

Über die Autorin

Prof. Dr. Sabine Achour studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Altphilologie in Berlin. Nach Referendariat und Schuldienst (StRin) war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin und Gastprofessorin für Politikdidaktik am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin. Seit 2018 ist sie Professorin für Politikdidaktik an der Freien Universität Berlin. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind: Migration, Inklusion, Diversität, Ideologien der Ungleichwertigkeit, Sprachbildung im Kontext der politischen Bildung. Dr. Christina Brüning studierte Geschichte, Anglistik und Romanistik an der FU Berlin. Nach Referendariat und Schuldienst (StRin) war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Englisch- und Geschichtsdidaktik an der FU Berlin, Lehrkraft an der PH Freiburg am Institut für Geschichts- und Politikwissenschaft, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg sowie akademische Mitarbeiterin in der Public History und Geschichtsdidaktik an der Universität Tübingen. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind: Antisemitismus, Holocaust Education, Oral History, Rassismuskritik, bilingualer Unterricht/CLIL. Prof. Siegfried Frech ist Publikationsreferent bei der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg und verantwortet dort die Zeitschrift „Bürger & Staat“ und die Didaktische Reihe. Er hat einen Lehrauftrag (Didaktik politischer Bildung) am Institut für Politikwissenschaft der Eberhard Karls Universität Tübingen. Christoph Gnau studierte Politikwissenschaft und Germanistik in Marburg. Der Autor hat als Lehrer an Gymnasien in Wiesbaden und Hamburg sowie einige Jahre an der deutschen Schule in Windhoek/Namibia gearbeitet. Er publizierte und lehrte zudem im Bereich der Politikdidaktik und -methodik. Derzeit arbeitet Christoph Gnau in der politischen Erwachsenenbildung in Hamburg. Prof. Dr. Peter Massing war von 2002 bis 2016 Professor für Sozialkunde und Didaktik der Politik am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin. Er hat zahlreiche Veröffentlichungen zur Fachdidaktik politischer Bildung und zum Politikunterricht vorgelegt. Dr. Katharina Röll-Berge ist Studienrätin für die Fächer Politik/Geschichte und Biologie. Am Otto-Suhr-Institut der FU Berlin promovierte sie über Bildung für Nachhaltigkeit und fächerverbindenden Unterricht. Nach mehrjähriger Tätigkeit an einem Berliner Gymnasium bildet sie nun an der FU angehende Politiklehrer*innen sowie Mentoren*innen für das Praxissemester aus. Benedikt Roth studierte Sozialwissenschaften und Informatik in Duisburg-Essen und Sydney. Seit 2011 unterrichtet er am Theodor-Heuss-Gymnasium in Dinslaken. Seit 2015 ist er Lehrbeauftragter für „Informatik und Gesellschaft“ an der Universität Duisburg-Essen. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: gesellschaftliche Auswirkungen von Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung sowie „digitale Mündigkeit“. Torsten Schreier studierte in Bonn und Mainz Erziehungswissenschaft, Geografie und Politikwissenschaft. Seit 1998 arbeitet er als Lehrer an einem Gymnasium in Rheinland-Pfalz, daneben bildet er seit 2006 als Fachleiter für Sozialkunde am Studienseminar Bad Kreuznach Referendarinnen und Referendare aus. Jonas Seekatz studierte Politikwissenschaft und Germanistik in Mainz. Nach dem Referendariat und einem Verlagsvolontariat war er von 2014 bis 2018 leitender Redakteur im Wochenschau Verlag. Seit 2018 arbeitet er im Programmbereich Schule und Jugend der Stiftung Lesen zu Fragen des digitalen Lesens und Lernens. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: digitale Bildung, Didaktik des Lesens und der politischen Bildung. Dr. Veit Straßner studierte Politikwissenschaft, Theologie, Soziologie und Erziehungswissenschaft in Mainz und Santiago de Chile sowie Organisationsentwicklung in Kaiserslautern. Von 2003 bis 2008 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Mainz. Er ist seit 2008 im Schuldienst und seit 2017 als Fachleiter am Studienseminar Bad Kreuznach tätig. Katharina Studtmann ist seit dem Wintersemester 2014/15 Lehrkraft für besondere Aufgaben im Arbeitsbereich Politikdidaktik am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin. Davor war sie 15 Jahre lang tätig als Studienrätin für die Fächer Politik, Geschichte, Ethik und Deutsch an verschiedenen Gymnasien und einer Gemeinschaftsschule in Nordrhein-Westfalen sowie Berlin. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind: Außerschulische Lernorte im Politikunterricht, Theater und Politikunterricht, fächerübergreifender Unterricht.

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