Die Sucht nach Verbrechen
Wie Internetdetektive in True-Crime-Fällen ermitteln
Von den sensationshungrigen Polizei-Gazetten viktorianischer Gassen bis hin zum modernen Podcast-Storytelling: True Crime ist heute Ausdruck morbider Popkultur. In den letzten zehn Jahren boomt das Genre so gewaltig, dass Wissenschaftler von einer Obsession sprechen und die Nachfrage an Geschichten über realen Mord und Totschlag mit der steigenden Kriminalitätsrate in Verbindung bringen. Warum zieht True Crime vor allem das weibliche Publikum an? Kann uns die Auseinandersetzung mit wahren Verbrechen davor schützen, selbst Opfer zu werden? Sind die Grenzen der Geschmacklosigkeit erreicht, wenn Fans über ihre "Lieblings-Serienmörder" sprechen?
Aus der Faszination für True Crime erwächst inzwischen ein weiteres Phänomen: das Websleuthing. Internetdetektive machen sich zwischen Bits und Bytes auf die Jagd nach Gerechtigkeit und versuchen über sogenanntes Crowdsolving den Strafverfolgungsbehörden entscheidende Informationen zur Ergreifung eines Täters zu liefern. Erste Studien bilanzieren ein positives Bild, warnen aber auch vor Gefahren wie Falschverdächtigungen und Selbstjustiz. Beides veranschaulicht dieses Buch durch den Rückgriff auf eine Vielzahl von Fallbeispielen. Eine Detailanalyse bietet Hardinghaus anhand von 18 kuriosen Fällen: Mysteriöse Cold Cases, unauffindbare Personen und nicht identifizierte Tote – jeder Fall ist ein Puzzle, das darauf wartet, zusammengesetzt zu werden.
"Die Sucht nach Verbrechen" ist ein Pionierwerk, das nicht nur für eingefleischte Fans des Genres, sondern auch für jene, die sich für die Psychologie der Kriminalität und die Auswirkungen der digitalen Welt auf die Strafverfolgung interessieren, unverzichtbar ist.
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Veröffentlichung: | 08.08.2024 |
Seiten | 272 |
Art des Mediums | E-Book [Kindle] |
Preis DE | EUR 17.99 |
ISBN-13 | 978-3-958-90565-8 |
ISBN-10 | 395890565X |
Über den Autor
Christian Hardinghaus, geb. 1978 in Osnabrück, promovierte nach seinem Studium der Geschichte, Medien und Literaturwissenschaft im Bereich Propaganda- und Vorurteilsforschung an der Universität Osnabrück. Später folgte der Abschluss fürs gymnasiale Lehramt und die Ausbildung zum Fachjournalisten an der Freien Journalistenschule.
Hardinghaus ist seit 20 Jahren als freier Journalist für regionale und überregionale Medien tätig. Neben einer Reihe von Fachbüchern zu historischen und medienwissenschaftlichen Themen, veröffentlichte er Kurzgeschichten, Kriminalromane und ein Graphic Novel. Im Februar 2018 erscheinen der zeitgeschichtliche Roman »Ein Held in dunkler Zeit« sowie das Sachbuch »Wofür es sich lohnte das Leben zu wagen«.