Erinnern macht frei
Das unterbrochene Leben eines Mädchens in der Shoah
Liliana Segre ist die wohl bekannteste Holocaust-Überlebende Italiens. Seit den 1990er Jahren spricht sie öffentlich über ihre Geschichte und hat so in Italien maßgeblich zur Auseinandersetzung mit der Verfolgung und Ermordung der italienischen Jüdinnen und Juden beigetragen. Seit 2018 ist sie Senatorin auf Lebenszeit und kämpft in dieser Funktion weiter gegen die Banalisierung des Holocaust, für das Aufrechterhalten der Erinnerung und gegen Hatespeech, Antisemitismus und Rassismus heute.
In Erinnern macht frei erzählt Liliana Segre ihre Lebensgeschichte. Geboren 1930 wächst sie in einer laizistischen jüdischen Mailänder Familie mit dem Vater und ihren Großeltern auf. Durch die Einführung der Rassengesetze in Italien im Sommer 1938 verändert sich ihre Situation von einem Tag auf den anderen. Als die Familie bei einem Fluchtversuch von Schweizer Grenzern zurückgeschickt wird, wird sie verhaftet und schließlich nach Auschwitz deportiert. Lilianas Vater stirbt einige Wochen später im KZ Buna/Monowitz, während die 13-jährige Liliana in der Waffenfabrik der Weichsel-Union-Metallwerke Zwangsarbeit verrichten muss. Sie überlebt Auschwitz und den Todesmarsch, während sie viele Menschen sterben sehen muss.
Erst viel später beginnt Liliana Segre, über diese Erinnerungen zu sprechen. Die genauen Berichte über all die Schicksale, die das ihre kreuzen, und die präzisen Beobachtungen all dessen, was ihr als Mädchen widerfährt, machen diesen Überlebensbericht besonders eindrücklich. In ihrer klaren, literarischen Sprache erzählt Segre auch über die schwierige Zeit der Rückkehr in die italienische Nachkriegsgesellschaft.
Der bekannte italienische Journalist Enrico Mentana hat für dieses Buch lange Gespräche mit Liliana Segre geführt und ihre Erinnerungen zu Papier gebracht. In seiner Einleitung führt er in den historischen und gesellschaftlichen Hintergrund des faschistischen Italien ein. Ergänzt wird Liliana Segres Bericht zudem um einige ihrer Reden vor dem italienischen Senat.
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Original Titel | La memoria rende liberi |
Veröffentlichung: | 10.09.2024 |
Höhe/Breite/Gewicht | H 19,8 cm / B 13 cm / 265 g |
Seiten | 210 |
Art des Mediums | Buch [Taschenbuch] |
Preis DE | EUR 19.00 |
Preis AT | EUR 19.60 |
Reihe | Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne 33 |
ISBN-13 | 978-3-958-08451-3 |
ISBN-10 | 3958084516 |
Über den Autor
Liliana Segre, geboren 1930, wurde mit 13 Jahren nach Auschwitz deportiert, das sie ebenso wie den Todesmarsch überlebte. Seit den 1990er Jahren berichtet sie öffentlich über ihre Geschichte. Sie erhielt in Italien zahlreiche Ehrungen und Preise, 2018 ernannte der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella sie zur Senatorin auf Lebenszeit. 2020 erhielt sie das Große Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland.
Enrico Mentana ist einer der bekanntesten Journalisten Italiens, er wurde vielfach ausgezeichnet. Seit 2010 ist er Chef der Hauptnachrichtensendung beim Privatsender La7. 2018 gründete er die Online-Zeitschrift Open, deren Chefredakteur er ist.
Ulrike Schimming übersetzt seit mehr als 25 Jahren Literatur aus dem Italienischen und Englischen, darunter Wir, Mädchen in Auschwitz der Schwestern Andra und Tatiana Bucci. 2018 wurde sie mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis in der Sparte Sachbuch für ihre Übersetzung von Gianumberto Accinellis Der Dominoeffekt ausgezeichnet.