update gesellschaft

Was man noch sagen darf

Chronologie aller Bände (1 - 11)

Reihe: update gesellschaft

Die Reihenfolge beginnt mit dem Buch "Was man noch sagen darf". Wer alle Bücher der Reihe nach lesen möchte, sollte mit diesem Band von Steve Ayan beginnen. Der zweite Teil der Reihe "Expertokratie" ist am 20.12.2022 erschienen. Mit insgesamt 11 Bänden wurde die Reihe über einen Zeitraum von ungefähr 3 Jahren fortgesetzt. Der neueste Band trägt den Titel "Gewalt gegen sich selbst – Paradoxe Formen des Widerstands".

  • Anzahl der Bewertungen für die gesamte Reihe: 120
  • Ø Bewertung der Reihe: 4.62
  • Start der Reihe: 13.06.2022
  • Neueste Folge: 23.04.2025

Diese Reihenfolge enthält 9 unterschiedliche Autoren.

Cover: Was man noch sagen darf
  • Autor: Ayan, Steve
  • Anzahl Bewertungen: 7
  • Ø Bewertung: 4.9
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 13.06.2022
  • Genre: Politik

Was man noch sagen darf

„Steve Ayan verblüfft immer wieder mit Dingen, die wir eigentlich gar nicht über uns wissen wollen – aber sollten.“ - Eckart von Hirschhausen

Was darf man heute noch sagen? Eigentlich alles. Dennoch stellen sich viele Menschen genau diese Frage. Sie haben das Gefühl, man könne sich mit bestimmten Redeweisen oder Aussagen schnell den Mund verbrennen, werde für die falschen Ansichten geschasst und diffamiert. Stimmt das?

Tatsächlich laden manche den Appell zu gendergerechter, mitmeinender, antistigmatisierender oder respektvoller Sprache moralisch extrem auf. Die so erzeugte Scham soll bestimmte Aspekte und Argumente aus der Diskursarena ausschließen. Doch sie bewirkt eher das Gegenteil: Die Folgen sind Trotz und verhärtete Fronten. Letztlich dienen solche moralisierenden Vorhaltungen und das »Shaming« in sozialen Medien also nicht der Sache, sondern der Aufwertung des eigenen Egos. Es ist ein Spiel um Status und Zugehörigkeit. Andere wiederum, vor allem am rechten Rand des politischen Spektrums, reden Tabus bewusst herbei, um sich als Freiheitskämpfer zu inszenieren. Beides geht an der Realität vorbei und vergiftet die Debattenkultur. So entsteht eine Spirale aus Empörung und Tabubrüchen, die uns nicht weiterbringt.

Was wir stattdessen brauchen, ist mehr Mut zur gegenseitigen Zumutung, Klarheit im Argumentieren und ein ironisches Verhältnis zum Tabu.
Cover: Expertokratie
  • Autor: von Wussow, Philipp
  • Anzahl Bewertungen: 1
  • Ø Bewertung: 5.0
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 20.12.2022
  • Genre: Politik

Expertokratie

Expertokratie – dieses Buzzword ist spätestens seit der Corona-Pandemie in aller Munde. Doch sobald wir genauer überlegen, was damit gemeint ist, verschwimmt seine Bedeutung. Hat die Kritik an der Expertokratie überhaupt einen Sinn, wenn sie sich gleichermaßen gegen die EU-Bürokratie, die sogenannte Davos-Elite und die Corona-Politik der Bundesregierung richtet?
Es fällt auf, dass heute ähnliche Fragen zum Verhältnis von Wissen und Macht auftauchen, wie sie schon von antiken Philosophen gestellt wurden: Was wissen Experten überhaupt, und was macht ihr Wissen überlegen? Welche Probleme ergeben sich, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse in die Politik übertragen werden? Ist Expertokratie demokratisch? Und wie können wir die Expertokratie sinnvoll kritisieren, ohne auf Expertise zu verzichten?
Philipp von Wussow zeichnet in seinem Essay die geistesgeschichtlichen und begrifflichen Unschärfen eines neuen Leitbegriffs nach und stellt die überraschende These auf: Wir brauchen mehr Mut zum Nichtwissen.
Cover: Nonbinär ist die Rettung
  • Autor: Ebmeyer, Michael
  • Anzahl Bewertungen: 2
  • Ø Bewertung: 3.6
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 30.06.2023
  • Genre: Politik

Nonbinär ist die Rettung

Das Denken in Oppositionen hilft, die Welt zu erfassen. Der Haken daran ist, dass es Hierarchien begünstigt: zwischen Mann und Frau, Vorgesetzten und Untergebenen, Regierenden und Regierten usw.
Mit der Genderdebatte kam das Nonbinäre auf die gesellschaftliche Tagesordnung, und sie brachte eine Emanzipationsbewegung hervor, die den einen Anlass für wüste Kontroversen bietet, den anderen Hoffnung auf einen sozialen Umbruch macht.
Um solche Hoffnungen geht es in Michael Ebmeyers rasantem Essay. Er nimmt die Genderdebatte zum Ausgangspunkt, von dem aus er das binäre Schema als Ordnungsprinzip grundlegend hinterfragt. Ebmeyer verknüpft dabei verschiedene Strategien für subversives Denken und Handeln: die Verfahren der Dekonstruktion auf erkenntnistheoretischer Ebene; die Abkehr vom Prinzip Herrschaft als politische Praxis; Feminismus und LGBTQ+-Bewegung als Modelle zur Erschütterung autoritärer Gewohnheiten.
Angesichts der akuten Bedrohung unserer Lebensgrundlagen wird deutlicher denn je: Wir hängen im binären Schema fest, müssen uns aber dringend bewegen. Wenn es eine Rettung gibt, dann ist sie nonbinär.
Cover: KI, Kunst und Kitsch
  • Autor: Winter, Dorothea
  • Anzahl Bewertungen: 5
  • Ø Bewertung: 3.2
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 19.12.2023
  • Genre: Politik

KI, Kunst und Kitsch

„In diesem sehr lesenswerten Buch schlägt Dorothea Winter den großen Bogen vom geschichtlichen Wandel des Kunstbegriffes bis hin zu konkreten Vorschlägen, wie die Möglichkeiten heutiger KI zu einer Demokratisierung von Kunst(schaffen) führen könnten. Lässt sich eine weitere Kränkung der Menschen noch abwenden? Lesen Sie selbst!“
Dr. Aljoscha Burchardt, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, Berlin

Wer heute abwartet, kommt morgen zu spät

Kunst galt lange als letzte Bastion des Menschlichen gegenüber Künstlicher Intelligenz. Seit KI-generierte Bilder für Millionen US-Dollar versteigert und Dichterpreise an ChatGPT vergeben werden, stellt sich die Frage: Müssen wir uns auch auf dem Feld der Kreativität geschlagen geben? Und selbst wenn sie nicht als Kunst durchgehen, haben KI-„Werke“ doch Einfluss auf Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft – die Manipulation von Kaufentscheidungen ist da nur eine Gefahr.
Am Beispiel Kunst lotet Dorothea Winter aus, was wir vom KI-Einsatz erwarten dürfen – und müssen. Entlang der Fragen „Was ist KI?“ und „Was ist Kunst?“ entwickelt sie belastbare Kriterien, um die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz zu identifizieren und einzuschätzen. Der Essay bietet damit eine stabile Grundlage, um in den Diskurs einzusteigen und Position zu beziehen.

Die Autorin:
Dorothea Winter, Promotionsstudium Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin; wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Angewandte Ethik an der Humanistischen Hochschule Berlin und persönliche Referentin des Rektors; selbstständige Keynote-Speakerin, Panelistin und Autorin.
Cover: Ideologiemaschinen
  • Autor: Lehmann, Harry
  • Anzahl Bewertungen: 12
  • Ø Bewertung: 4.9
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 06.06.2024
  • Genre: Politik

Ideologiemaschinen

Jenseits von links/rechts

Freiheitsrechte bilden den Kern liberaler Demokratien; Wissenschaftsfreiheit, Lehrfreiheit und Kunstfreiheit gelten als Verfassungsgrundsätze. Doch seit einiger Zeit kann selbst das Grundgesetz sie nur wenig schützen, weil sie von den Institutionen, die sie hochhalten sollen, freiwillig preisgegeben werden.
Cancel Culture, Wokeness und Identitätspolitik sind dabei nur Oberflächenphänomene, denen ein viel gravierenderes Problem zugrunde liegt: Durch digitale Medien katalysiert, werden Institutionen wie Universitäten, Theater oder Kultureinrichtungen extrem durchlässig für politische Kommunikation. Das kann im Extremfall dazu führen, dass sie – anstelle von Wissen, Bildung und Kunst – Ideologie produzieren: Sie verwandeln sich in Ideologiemaschinen.
Harry Lehmann identifiziert den Mechanismus, der zu dieser Art von dysfunktionaler Politisierung führt. Davon ausgehend entwickelt er Vorschläge zur System-Therapie. Man kann nämlich Ideologieunterbrecher in die Institutionen einbauen und so die liberale Demokratie restabilisieren.
Ein kluger Einwurf in eine verschwommene Debatte, der mit Nachdruck demokratische Grundwerte anmahnt: Freiheit in Kunst, Lehre und Wissenschaft.

Der Autor:
Harry Lehmann, Dr. phil.; wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Luxemburg mit den Schwerpunkten Kunstphilosophie, Musikphilosophie, Ästhetik und KI-Ästhetik; freier Autor mit zahlreichen Publikationen.
Cover: Die kommenden Diktaturen
  • Autor: Simon, Fritz B.
  • Anzahl Bewertungen: 34
  • Ø Bewertung: 4.5
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 05.07.2024
  • Genre: Ratgeber

Die kommenden Diktaturen

Was auf dem Spiel steht

Krisen überall: Klima, Konjunktur, Kapitalismus, Kriege. Werden wir sie lösen können? Fritz B. Simon wirft einen mehr als skeptischen Blick auf die politischen Entwicklungen im Kontext der unübersehbaren internationalen Probleme. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Aussichten für eine zukünftige Bewohnbarkeit der Erde angesichts des von niemandem ernsthaft bezweifelten Klimawandels. Gerade diese weltweite Herausforderung wird allerdings, wie viele andere auch, nach wie vor eher national angegangen – wenn überhaupt.
Angesichts fehlender politischer Lösungserfolge gewinnt der Autoritarismus an Zustimmung und tatsächlich auch an Einfluss und Macht. Demokratien geraten ernsthaft in Gefahr. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir Diktaturen, und damit Diktatoren, das Ruder überlassen werden, wächst.
Neuere Systemtheorie kann schlüssig erklären, was hier geschieht. Wer versteht, was vor sich geht, kann nicht überrascht sein, wenn am Ende Freiheiten und Wohlstand radikal eingeschränkt werden. Dass autoritären bzw. diktatorischen Regierungen gelänge, was wissenschaftlich angeraten ist, um die Erde großflächig bewohnbar zu halten, darf bezweifelt werden.
Dieser Essay zeichnet ein einleuchtendes Worst-Case-Szenario, das aufrüttelt und klarmacht, was wir riskieren.

Der Autor:
Fritz B. Simon, Dr. med., Professor für Führung und Organisation am Institut für Familienunternehmen der Universität Witten/Herdecke; Systemischer Organisationsberater, Psychiater, Psychoanalytiker und systemischer Familientherapeut; Mitbegründer der Simon, Weber and Friends, Systemische Organisationsberatung GmbH. Autor bzw. Herausgeber von ca. 300 wissenschaftlichen Fachartikeln und 36 Büchern, die in 15 Sprachen übersetzt sind.
Zuletzt: „Anleitung zum Populismus oder: Ergreifen Sie die Macht!“ (2019) und „Stalin und der Apparat. Die Organisation der Diktatur und die Psyche des Diktators“ (2023).
Cover: Wir Schlaflosen
  • Autor: Gerstenberg, Ralph
  • Anzahl Bewertungen: 3
  • Ø Bewertung: 5.0
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 12.12.2024
  • Genre: Ratgeber

Wir Schlaflosen

Schlaflos in den Abgrund?

„Vier Stunden müssen genügen.“ Das soll Barack Obama im Hinblick auf sein tägliches Schlafkontingent einmal gesagt haben. Mit dieser Haltung glauben nicht nur Präsidenten gesellschaftlichen Anforderungen, Erwartungen und Entwicklungen entsprechen zu müssen. Inzwischen leiden viele Menschen an und unter Schlafmangel, Schlaflosigkeit oder Schlafstörungen. Mit ihnen nehmen auch Ängste zu: Abstiegsängste, Angst vor Altersarmut, vor Einsamkeit, Scheitern, Krieg und Klimaveränderungen – eine sich selbst verstärkende Spirale.
Ralph Gerstenberg deckt auf, wie sich diese Spirale immer weiter dreht, und er spürt den Folgen dieser Entwicklung nach. Sie ist Symptom einer Gesellschaft, die sich keine Ruhe gönnt, Grundbedürfnisse ignoriert, natürliche Rhythmen außer Kraft setzt, keine Zeit zum Regenerieren und Träumen mehr findet und dadurch immer mehr ins Taumeln gerät.Digitalisierung und Homeoffice haben den Tag-und-Nacht-Rhythmus endgültig außer Kraft gesetzt. Gereiztheit, Nervosität und Erregbarkeit sind Symptome eines individuellen Schlafmangels, aber auch eines Zustands, in dem sich unsere stets und ständig unter Druck stehende Übermüdungsgesellschaft befindet.
Ralph Gerstenbergs Essay diagnostiziert hellwach. Gibt es Wege aus der Schlaflosigkeit?

Der Autor:
Ralph Gerstenberg ist Autor und Journalist. Er hat Kriminalromane, Erzählungen und Hörbücher veröffentlicht. In Radiofeatures (vor allem für den SWR und den Deutschlandfunk) setzte er sich u. a. mit Hypochondrie, Political Correctness, ostdeutschen Identitäten und der Generation der Babyboomer auseinander.
Cover: Wo die Zukunft sitzt
  • Autor: Braun, Stefan
  • Anzahl Bewertungen: 1
  • Ø Bewertung: 5.0
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 28.02.2025
  • Genre: Politik

Wo die Zukunft sitzt

Den Möglichkeitssinn schärfen

Unsere Gesellschaft verändert sich heute so schnell wie nie zuvor. Die Zukunft wird immer weniger vorhersehbar. Gerade für junge Menschen ist es daher essenziell, im Umgang mit Unsicherheit gestärkt zu werden. Die Schule sollte dabei eine zentrale Rolle einnehmen.
In seinem Essay skizziert Stefan Braun eine Vision von Schule, die nicht die Konzepte der Vorgängergeneration reproduziert, sondern die Zukunft in den Blick nimmt. Dafür gilt es, die Offenheit der Schüler:innen zu fördern und ihren Möglichkeitssinn zu schärfen. Wenn sie lernen, wie sie mit disruptiven Veränderungen umgehen können, z. B. anhand von Simulationsszenarien, kann Schule zu einer maßgeblichen Akteurin bei der Gestaltung der nächsten Gesellschaft werden.
Mit seiner philosophischen Ausrichtung ist dieses Buch dank zahlreicher Beispiele dennoch nah an der Schulrealität. Es ermöglicht eine Diskussion über die Schule von morgen auch jenseits pädagogischer Zirkel und lässt Leser:innen mit seiner frischen und lebendigen Sprache ohne überbeanspruchte Schlagworte ganz neu über Schule nachdenken.

Der Autor:
Stefan Braun, Dr. phil.; Studium Lehramt der Sekundarstufen I und II in den Fächern Deutsch, ev. Theologie und Philosophie; Promotion in Neuerer Deutscher Literaturwissenschaft; ausgebildeter Schulentwicklungsbegleiter; Lehrer; Autor im Themenfeld Bildung und Systemtheorie.
Cover: Revolte
  • Autor: Ebmeyer, Michael
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 28.02.2025
  • Genre: Ratgeber

Revolte

Allons enfants!

Wenn autokratische Kräfte nach der Macht greifen und demokratische Institutionen immer schwächer werden, ist Revolte die einzige Hoffnung: das Aufbegehren für Freiheit und Teilhabe im Zeichen der gegenseitigen Hilfe.
Wie aber kann solidarische Revolte gelingen, wenn zugleich die Autoritären das Vokabular der Rebellion kapern und sich als Kämpfer im Aufstand »gegen das System« inszenieren? Dieser Frage gehen Michael Ebmeyer und Roland Schappert in ihrem mitreißenden, hoch aktuellen Essay nach. Im Anschluss an Klassiker wie Albert Camus analysieren sie, wo Revolte heute zur Farce wird und wie Befreiungsbewegungen dennoch auch im TikTok- und MAGA-Zeitalter eine Ordnung ohne Herrschaft anstreben können.
Eine Besonderheit ist der kreative, subversive Dialog von Text und Bildern in diesem Buch: Er verbleibt nicht auf der Ebene der Illustration, sondern schafft künstlerische Reibungsmomente, die geeignet sind, die Idee Revolte neu verständlich und attraktiv zu machen.

Der Autor:
Michael Ebmeyer hat einiges an Belletristik veröffentlicht, aber auch Sachbücher und Essays, zuletzt: Nonbinär ist die Rettung. Ein Plädoyer für subversives Denken. Außerdem übersetzt er aus dem Englischen, Spanischen und Katalanischen.
Der Illustrator:
Roland Schappert, Dr.; arbeitet als Bildender Künstler, Musiker und Autor. Er entwickelt eine spezifische Bildwerdung der Schrift mit Leinwandbildern, Zeichnungen, Wandmalereien, digitalen und analogen Drucktechniken.
Cover: Konservative Verbitterung
  • Autor: Salowski, Claudia
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 14.03.2025
  • Genre: Politik

Konservative Verbitterung

„Sie gelten als Gestrige, als Rückwärtsgewandte, als Verhinderer: Konservative. Doch muss das so sein? Claudia Salowski denkt darüber nach, was konservatives Denken bestenfalls sein kann, sobald es einen Zustand der Verbitterung überwindet: Mitarbeit bei der Gestaltung einer für alle besseren Welt. Motto: Machen statt Verhindern.“
Jan Skudlarek, Autor

„Warum sind große Teile der politischen Mitte so verbittert und wehren sich beinahe verzweifelt gegen notwendige Veränderungen? Claudia Salowski zeigt überzeugend auf, dass und warum das mit spezifischen Verlustängsten zusammenhängt, liefert mit der Idee der empathischen Solidarität aber auch eine mögliche Lösung, denn: ohne ein Herz für die Demokratie wird es nicht gehen.“
Prof. Dr. Alexander Thiele

„Was ist aus der gesellschaftlichen Mitte geworden? Was aus dem Fortschritts- und Inklusionsversprechen der Moderne? Claudia Salowski geht diesen Fragen mit einem großen Gespür für die politische Krise der Gegenwart nach. Sie schlägt vor, den aktuellen Verlustängsten in der Mitte nicht mit einem Aufruf zur sozialen Schließung zu begegnen, sondern mit ‚empathischer Solidarität‘ – mit einem Blick auf die Anderen statt einem Kreisen um sich selbst. Das Buch liefert beides: eine treffende Krisendiagnose und eine Perspektive darauf, wie es besser gehen könnte.“
Prof. Dr. Thorsten Bonacker

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Radikalisierung ist kein Schlagwort, sondern erlebter Alltag – in politischem Streit, in verwendeter Sprache, in der Erfahrung von Polarisierung. Der sich dabei sorgenvoll auf die „Ränder“ des politischen Spektrums fokussierende Blick generiert einen großen blinden Fleck: die sogenannte „Mitte“ der Gesellschaft. Insbesondere dort aber werden die Versprechungen und Erwartungen der Moderne für gesichertes und gelingendes Leben geprüft und verhandelt. Und dort grassieren Enttäuschungen, erlebte und befürchtete Verluste und die Sorge um gesellschaftlichen Abstieg.
Konservative Lebenseinstellungen und Programme verlieren ihre gestalterische Kraft. Verbitterung stellt sich ein und führt zu wachsender Skepsis gegenüber und Ablehnung von Demokratie und ihren Institutionen und Akteur:innen. Claudia Salowskis Vermessung der gesellschaftlichen Mitte – vertikal (Einkommensverhältnisse) und horizontal (politisches Spektrum) – zeigt, wie sich Enttäuschung, Wut, Empörung und Verbitterung in den sozialen Arenen entfalten und starke Schließungstendenzen befördern.
Welche sind die Ansätze, die diese Arenen wirkungsvoller und demokratischer gestalten können?

Die Autorin:
Claudia Salowski, Politikwissenschaftlerin; seit mehr als 25 Jahren in der Organisationsentwicklung und Systemischen Organisationsberatung tätig; Veröffentlichungen bspw. zu Diversität und Inklusion; Netzwerkpartnerin bei Simon Weber Friends.
Cover: Gewalt gegen sich selbst – Paradoxe Formen des Widerstands
  • Autor: Simon, Fritz B.
  • Anzahl Bewertungen: 1
  • Ø Bewertung: 5.0
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 11.04.2025
  • Genre: Politik

Gewalt gegen sich selbst – Paradoxe Formen des Widerstands

Formen der Macht

Warum tun Menschen sich selbst in unterschiedlichsten Formen und Kontexten Gewalt an? Diese Frage wird meist aus psychodynamischer Sicht angegangen und zu beantworten versucht. Mit erhellenden Ergebnissen. Fritz B. Simon richtet nun den Blick auf dabei nicht belichtete Aspekte: die kontextspezifischen, sozialen Wirkungen und Funktionen von Autoaggression und Autodestruktion und die damit verbundenen sozialen Dynamiken. Der systemtheoretisch orientierte Zugang erweist dabei einmal mehr seine Vorteile – analytisch und konkret: „So hab ich das noch nicht gesehen.“
Simon wählt für seinen Essay einen Beobachtungsfokus, der – jenseits vorhandener individueller Intentionen und Motivationen – Gewaltakte von Individuen gegen sich selbst als besondere Akte der Insubordination verstehbar macht. Als paradoxe Form des Widerstands in unterschiedlichen sozialen Systemen, in denen der Einzelne unmittelbar Machtverhältnissen unterworfen ist: politische Systeme (Staaten), Organisationen, Familien, Religionsgemeinschaften.

Der Autor:
Fritz B. Simon, Dr. med., Professor für Führung und Organisation am Institut für Familienunternehmen der Universität Witten/Herdecke; Systemischer Organisationsberater, Psychiater, Psychoanalytiker und systemischer Familientherapeut; Mitbegründer der Simon, Weber & Friends Systemische Organisationsberatung GmbH. Autor bzw. Herausgeber von ca. 300 wissenschaftlichen Fachartikeln und 34 Büchern, die in 15 Sprachen übersetzt sind, u. a.: Der Prozeß der Individuation (1984), Die Sprache der Familientherapie (1984, mit Helm Stierlin und Ulrich Clement), Lebende Systeme (1988), Unterschiede, die Unterschiede machen (1988), Meine Psychose, mein Fahrrad und ich (1990), Radikale Marktwirtschaft (1992, mit CONECTA), Die andere Seite der Gesundheit (1995), Die Kunst, nicht zu lernen (1997), Zirkuläres Fragen (1999, mit Christel Rech-Simon), Tödliche Konflikte (2001), Die Familie des Familienunternehmens (2002), Gemeinsam sind wir blöd!? (2004), Mehr-Generationen-Familienunternehmen (2005, mit Rudi Wimmer und Torsten Groth), Einführung in Systemtheorie und Konstruktivismus (2006), Einführung in die systemische Organisationstheorie (2007), Einführung in die systemische Wirtschaftstheorie (2009), Vor dem Spiel ist nach dem Spiel. Systemische Aspekte des Fußballs (2009), Einführung in die Systemtheorie des Konflikts (2010), „Zhong De Ban“ oder: Wie die Psychotherapie nach China kam (2011, mit Margarete Haas-Wiesegart und Zhao Xudong), Einführung in die Theorie des Familienunternehmens (2012), Wenn rechts links ist und links rechts (2013), Einführung in die (System-)Theorie der Beratung (2014), Formen. Zur Kopplung von Organismus, Psyche und sozialen Systemen (2018), Anleitung zum Populismus oder: Ergreifen Sie die Macht! (2019), Der Streit ums Nadelöhr. Körper, Psyche, Soziales, Kultur. Wohin schauen systemische Berater? (2019, mit Jürgen Kriz), Lockdown: Das Anhalten der Welt (2020, mit Heiko Kleve und Steffen Roth), Formen (reloaded). Zur Kopplung von Organismus, Psyche und sozialen Systemen (2022), Stalin und der Apparat. Die Organisation der Diktatur und die Psyche des Diktators (2023), Die kommenden Diktaturen (2024).

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