Cover: Was sollen wir denn tun?
Peter Bürger
Was sollen wir denn tun?
- Übersetzt von Carl Ritter, mit einer Einführung von Raphael Löwenfeld
ISBN: 978-3-757-82143-2
340 Seiten | € 14.99
Buch [Taschenbuch]
Erscheinungsdatum:
01.07.2023
Politik
Peter Bürger

Was sollen wir denn tun?

Übersetzt von Carl Ritter, mit einer Einführung von Raphael Löwenfeld


Wenige Jahre nach seiner Hinwendung zu "Christi Lehre" erhält Leo N. Tolstoi als Mitarbeiter der Moskauer Volkszählung Anfang 1882 erschütternde Einblicke in die elende Lage der Besitzlosen. Der begüterte Graf verliert die Illusion, eine karitative Hilfe von oben könne das Geschick der Armen wenden. In seiner Schrift "Was sollen wir denn tun?" (geschrieben 1882-1886) beleuchtet er schonungslos den Widerspruch des eigenen Lebens:
"Ich gehöre der Klasse von Menschen an, welche durch allerlei Kunststücke dem arbeitenden Volk das Notwendigste raubt, und die sich durch solche Kunststücke den nie ausgehenden verzauberten Rubel verschafft haben, der diese Unglücklichen dann wieder verführt. Ich will den Menschen helfen, und daher ist es zu allererst klar, dass ich zunächst einmal die Menschen nicht plündern, sie dann aber auch nicht verführen darf. Statt dessen habe ich mir durch die kompliziertesten, listigsten, bösartigsten, durch Jahrhunderte bewährten Kunstgriffe die Lage des Besitzers des nie ausgehenden Rubels geschaffen, das ist die Lage, bei der ich, ohne dass ich selbst je etwas zu arbeiten brauche, Hunderte, ja Tausende von Menschen zur Arbeit in meinem Dienste zwingen kann, was ich auch tue; und ich bilde mir ein, dass ich die Menschen bemitleide, dass ich ihnen helfen will. Ich sitze einem Menschen auf dem Nacken, habe ihn erdrückt und verlange von ihm, er solle mich tragen. Dabei suche ich alle Menschen und mich selbst davon zu überzeugen, dass ich den Menschen sehr bemitleide, während ich nicht daran denke, abzusteigen; ich behaupte, seine Lage durch alle nur möglichen Mittel erleichtern zu wollen, nur nicht durch das eine, dass ich von seinem Nacken heruntersteige."

Tolstoi-Friedensbibliothek
Reihe A, Band 7 (Signatur TFb_A007)

Herausgegeben von Peter Bürger

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Postleitzahl
Veröffentlichung:01.07.2023
Höhe/Breite/GewichtH 21,5 cm / B 13,5 cm / 461 g
Seiten340
Art des MediumsBuch [Taschenbuch]
Preis DEEUR 14.99
Preis ATEUR 15.50
Auflage1. Auflage
ReiheTolstoi-Friedensbibliothek A 7
ISBN-13978-3-757-82143-2
ISBN-103757821432
EAN/ISBN

Über den Autor

Peter Bürger (geb. 1961 in Eslohe): Kriegsdienstverweigerer (Zivildienst), Theologiestudium in Bonn, Paderborn, Tübingen (Diplom 1987); examinierter Krankenpfleger; psycho-soziale Berufsfelder, ab 2003 freier Publizist (Düsseldorf). Seit dem 18. Lebensjahr Mitglied der internationalen katholischen Friedensbewegung pax christi, später auch: Versöhnungsbund, DFG-VK, Solidarische Kirche im Rheinland, Bund der Antifaschisten. Themenschwerpunkte u.a.: Kirche der Armen, "Krieg & Massenkultur", pazifistische Beiträge zur Regional- und Kirchengeschichte, christliche Friedensdiskurse. Bertha-von-Suttner-Preis 2006 (Kunst & Medien). Drei Preise für die Forschungen zur niederdeutschen Mundartliteratur des Sauerlandes. Buchveröffentlichungen zum Thema "Wilderei in Westfalen": "Fang dir ein Lied an" (Eslohe 2013), "Hermann Klostermann. Der populärste Wilddieb Westfalens" (2018); "Krieg im Wald" (2018); "Wo Wild ist, da wird auch gewildert" (2020, Hg.); "Heimliche Jagd" (2020, Hg.); "Es gab nicht nur den Klostermann" (2022, Hg.). - Internet: www.friedensbilder.de - www.sauerlandmundart.de - www.kircheundweltkrieg. wordpress.com

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