Cover: Frohe Botschaft
Nicolae Breban
Frohe Botschaft
- Roman. Zwei Bände
ISBN: 978-3-863-56402-5
932 Seiten | € 49.00
Buch [WW]
Erscheinungsdatum:
11.09.2023
Roman
Nicolae Breban

Frohe Botschaft

Roman. Zwei Bände


Der berühmte „Prager Frühling“, der nach den Worten des Europa- abgeordneten Daniel Cohn-Bendit, „ob es einem nun passt oder nicht“, die Welt verändert, läutet eine Epoche der Liberalisierung ein, die auch in Rumänien greift. Das Land hat als einziges Mitglied des Warschauer Paktes die Teilnahme an dem von der Sowjetunion geführten Einmarsch in die Tschechoslowakei 1968 verweigert. Nicolae Breban wird stellvertretendes Mitglied des Zentralkomitees der Rumänischen Kommunistischen Partei und Chefredakteur der Zeitschrift România literară. Er schreibt die Drehbücher für die Filme Răutăciosul adolescent und Printre colinele verzi. Bei letzterem, der für das Internationale Filmfestival in Cannes nominiert wird, führt er auch Regie. Von Paris aus nimmt er (1971, Juli-Thesen) in Le Monde zum Zeichen des Protests gegen die beginnende Personaldiktatur von Ceauşescu seinen Abschied. Dumitru Ţepeneag – der einzige Bürger Rumäniens (nach König Mihai I.), dem die Staatsangehörigkeit durch Präsidialdekret entzogen worden ist – schreibt in seinem Tagebuch Un român la Paris über diesen radikalen Bruch Brebans mit dem System Ceauşescu: „22. September 1971. Endlich hat Le Monde auch den Artikel über Breban veröffentlicht: «Craignant un retour au dogmatisme, le rédacteur en chef de la revue La Roumanie littéraire donne sa démission» (…)“. Nach 1989 kehrt er aus dem Pariser Exil zurück.

In seinem Roman „Frohe Botschaft“, der zu den zehn besten rumänischen Romanen des 20. Jahrhunderts gehört, gelingt Nicolae Breban ein Spektrum des flirrenden Zwielichts, das auch lange nach dem Ende des Kommunismus die Sicht auf die Zeitgeschichte des ,Ostens‘ behindert.

Kritikerstimmen:

„In der rumänischen Literatur- landschaft, bevölkert von zahlreichen „Nischen“-Schriftstellern,
die besonders, ja, ganz besonders auf unvorhersehbare Mode- und Markttrends achten und denen es lediglich um die unmittelbare Wirkung ihrer Bücher zu tun ist, stellt Nicolae Breban eine sperrige Gestalt dar. Er erweist sich als einsamer Reiter, der die Wahnvorstellung von großer Literatur unverwandt im Blick behält.
Breban gehört der äußerst seltenen Gattung derer an, die im Banne einer noblen Besessenheit gegen alles Lächerliche und Zweifelhafte ankämpfen und einem unwandelbaren künstleri- schen Ideal folgen: vorzudringen in den unbekannten Bereich menschlichen Seins.“
Eugen Negrici

Auf der letzten Seite nimmt der Autor mit warmen Worten Abschied von Grobei. Er ist der kleine Mann, der groß geworden ist, der es vermocht hat, groß zu werden: „Ein wahrscheinlich verrückter kleiner Mann, ein Besessener, der niemandem Böses getan hat. Eine komisch bemalte Holzpuppe, die vor unseren traurigen Augen Purzelbäume schlug.“ Vor allem jedoch ein Mensch, der „sich mit seinem ganzen lebendigen Leib an seine Idee ge- klammert hat, bis zur Verschmelzung, zum Aufstöhnen, zum Erglühen“. Die „Frohe Botschaft“ rührt einen selbst beim Wiederlesen 45 Jahre nach dem Erscheinen weiterhin an. Es ist Seite für Seite ein lebendiges Buch, ein zutiefst aktuelles Buch. Ein Buch, zu dem man schwer Zugang findet, vom dem sich zu trennen jedoch noch schwerer fällt. Gewiss eines der Meisterwerke der rumänischen Literatur.“
Bogdan Crețu

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Postleitzahl
Original TitelBunavestire
Veröffentlichung:11.09.2023
Höhe/Breite/GewichtH 20 cm / B 14,5 cm / 1286 g
Seiten932
Art des MediumsBuch [WW]
Preis DEEUR 49.00
Preis ATEUR 51.20
ReiheEpik 139
ISBN-13978-3-863-56402-5
ISBN-103863564022
EAN/ISBN

Über den Autor

Nicolae Breban (Nicolae Alexandru Breban), Romanschriftsteller, Essayist, Lyriker, Dramatiker und Publizist (geboren am 1. Februare 1934 in Baia Mare, Siebenbürgen/Rumänien), ist ein bedeutender, wegweisender rumänischer Romancier. Die Familie Breban zieht sich in den Kriegswirren nach Lugoj zurück, wo der Vater des Schriftstellers für das Bistum der Unierten Kirche arbeitet (1940/41). Hier besucht Nicolae Breban das Gymnasium. Wegen „ungesunder“ Abstammung wird er in der vorletzten Klasse des Lyzeums „Coriolan Brediceanu“ in Lugoj exmatrikuliert. Er absolviert im Fernstudium das Lyzeum „Oltea Doamna“ in Großwardein/Oradea (1952), wo er als Angestellter bei der Stadt arbeitet. Er beabsichtigt, am Polytechnikum zu inskribieren, muss allerdings vorerst eine Lehre im Werk „23 August“ in Bukarest hinter sich bringen, wo er als Schweißer und Eisendreher arbeitet. Er tritt ein Studium an der Philosophiefakultät an, nachdem er seine „Akte geschönt“ hat, wie er in Confesiuni violente (1994) gesteht, wird allerdings nach sechs Monaten (1953) relegiert. Ein Deutschstudium an der Philologiefakultät Cluj/Klausenburg bricht er nach einem Jahr ab. Auf Drängen seines Vaters versucht er sich sodann an einem Studium der Rechte (1955/56).

Als Schriftsteller debütiert er in der Zeitschrift Viaţa studen-ţească (Nr. 5/1957) mit der Kurzgeschichte Doamna din vis. Der berühmte „Prager Frühling“, der nach den Worten des Europaabgeordneten Daniel Cohn-Bendit, „ob es einem nun passt oder nicht“, die Welt verändert, läutet eine Epoche der Liberalisierung ein, die auch in Rumänien greift. Das Land hat als einziges Mitglied des Warschauer Paktes die Teilnahme an dem von der Sowjetunion geführten Einmarsch in die Tschechoslowakei 1968 verweigert. Nicolae Breban wird stellvertretendes Mitglied des Zentralkomitees der Rumänischen Kommunistischen Partei und Chefredakteur der Zeitschrift România literară. Er schreibt die Drehbücher für die Filme Răutăciosul adolescent und Printre colinele verzi. Bei letzterem, der für das Internationale Filmfestival in Cannes nominiert wird, führt er auch Regie. Von Paris aus nimmt er (1971, Juli-Thesen) in Le Monde zum Zeichen des Protests gegen die beginnende Personaldiktatur von Ceauşescu seinen Abschied. Dumitru Ţepeneag – der einzige Bürger Rumäniens (nach König Mihai I.), dem die Staatsangehörigkeit durch Präsidialdekret entzogen worden ist – schreibt in seinem Tagebuch Un român la Paris über diesen radikalen Bruch Brebans mit dem System Ceauşescu: „22. September 1971. Endlich hat Le Monde auch den Artikel über Breban veröffentlicht: «Craignant un retour au dogmatisme, le rédacteur en chef de la revue La Roumanie littéraire donne sa démission» (…)“. Nach 1989 kehrt er aus dem Pariser Exil zurück.

Romanveröffentlichungen: Francisca (1965, Preis „Ion Creangă“ der Rumänischen Akademie), În absenţa stăpânilor (1966, schwedisch 1975), Animale bolnave (1968, „Roman des Jahres“ und Preis des Schriftstellerverbandes), Îngerul de ghips (1973), Bunavestire (1977), Don Juan (1981), Drumul la zid (1984), Pândă şi seducţie (1991), Amfitrion: I. Demonii mărunţi, II. Procuratorii, III. Alberta (1994), Ziua şi noaptea: I. Ziua şi noaptea (1998), II. Voinţa de putere (2001), III. Puterea nevăzută (2004), IV. Jiquidi (2007), Singura cale (2011), Jocul şi fuga (2015) und Frica (2018)

Übersetzungen aus dem Deutschen: Duineser Elegien von Rainer Maria Rilke (2006) und Römische Elegien von Johann Wolfgang von Goethe (2009)
Novellen: Orfeu în infern (2008), Act gratuit (2020)

Bedeutende Essaybände und Memoiren: Confesiuni violente (1994, 2020), Riscul în cultură (1997, 2007), Spiritul românesc în fața unei dictaturi (1997), Stricte amintiri literare (2001), Sensul vieții (Memorii I–IV, 2003–2007), Friedrich Nietzsche, Maxime comentate (2004), Vinovați fără vină (2006), Trădarea criticii (2009), Profeții despre prezent. Elogiul morții (2009), O istorie dramatică a prezentului (2016), Viața mea (2017)

Theaterstücke: Culoarul cu șoareci (1981), Bătrâna doamnă și fluturele (1982), Ursul și știuca (2000)
Gedichte: Elegii parisiene (1

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