Die Vegetarierin
Roman | Nobelpreis für Literatur 2024
Nobelpreis für Literatur 2024.
»Die Vegetarierin ist ein Meisterwerk.« Julia Encke, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
Ein hypnotisierendes Buch über eine Frau, die sich gegen ihren Mann auflehnt, indem sie ihm verkündet, kein Fleisch mehr zu essen und von einem Leben als Pflanze träumt.
Yong-Hye und ihr Ehemann sind ganz gewöhnliche Leute. Er geht seinem Bürojob nach und hegt keine Ambitionen. Sie ist eine leidenschaftslose, pflichtbewusste Hausfrau. Die angenehme Eintönigkeit ihrer Ehe wird gefährdet, als Yeong-Hye beschließt, sich ausschließlich vegetarisch zu ernähren und alle tierischen Produkte aus dem Haushalt wirft. »Ich hatte einen Traum«, so ihre einzige Erklärung. Ein kleiner Akt der Unabhängigkeit, aber ein fataler, denn in einem Land wie Südkorea, in dem strenge soziale Normen herrschen, gilt der Vegetarismus als subversiv. Und bald nimmt Yeong-Hyes passive Rebellion immer groteskere Ausmaße an. Sie, die niemals gerne einen BH getragen hat, fängt an, sich in der Öffentlichkeit zu entblößen und von einem Leben als Pflanze zu träumen. Bis sich ihre gesamte Familie gegen sie wendet.
»Han Kangs Roman ist von großer Schönheit und Kraft.« WDR 5
»Han Kangs Roman ist in jeder Hinsicht bigger than life.« Gregor Dotzauer, Der Tagesspiegel
»Poetisch doch ganz sachlich, schnörkellos und mit traumwandlerischer Sicherheit.« Deutschlandradio Kultur
»Han Kangs verstörendes Buch hat eine leise, revolutionäre Kraft.« Volker Weidermann, LITERATUR SPIEGEL
»Han Kang ist eine der weltbesten.« FAS
Unterstütze den lokalen Buchhandel
Nutze die PLZ-Suche um einen Buchhändler in Deiner Nähe zu finden.
Bestelle dieses Buch im Internet
Veröffentlichung: | 28.10.2024 |
Art des Mediums | Buch |
Preis DE | EUR 22.00 |
ISBN-13 | 978-3-351-04260-8 |
ISBN-10 | 3351042604 |
Über den Autor
Han Kang ist die wichtigste literarische Stimme Südkoreas. 1993 debütierte sie als Dichterin, seitdem erschienen zahlreiche Romane. Seit sie für »Die Vegetarierin« gemeinsam mit ihrer Übersetzerin 2016 den Man Booker International Prize erhielt, haben ihre Bücher auch international großen Erfolg. Auch der Roman »Weiß« war für den Booker Prize nominiert, »Menschenwerk« erhielt den renommierten italienischen Malaparte-Preis.Im Aufbau Taschenbuch ist ebenfalls ihr Roman »Deine kalten Hände« lieferbar.
Mehr Informationen zur Autorin unter www.writerhankang.com.
Diesen Artikel teilen
1 Kommentar zu diesem Buch
Sehr interessant, aber grenzwertig
Irgendwie macht die Beschreibung zu diesem Buch schon neugierig auf die Geschichte und dennoch habe ich mich ziemlich lange dagegen gewehrt, es zu lesen. Im Endeffekt hat mich das Buch ziemlich verwirrt zurückgelassen, spielt aber auch auf recht ungewöhnliche, teilweise schon exzessive Art mit einem ernsten Thema.Die Veränderung von Yong-Hye beginnt schon recht schnell am Anfang des Buches und ist an sich erst einmal nicht unbedingt ungewöhnlich. Was ist schon so schlimm daran, wenn man sich entscheidet, kein Fleisch mehr zu essen? Allerdings sind die Hintergründe zu dieser Entscheidung wirklich verstörend, ebenso die Reaktion ihres Ehemanns und auch ihrer Familie, welche dies absolut nicht verstehen, sie sogar zum Fleischessen zwingen wollen. Und auch die weiteren Entwicklungen sind alles andere als normal und bald wird klar, dass Yong-Hye psychisch krank ist und dringend Hilfe braucht.
Erzählt wird die Geschichte sehr schlicht und emotionslos, ließ sich leicht weglesen. Außerdem gibt es drei verschiedene Perspektiven, angefangen mit der von Yong-Hyes Ehemann, der mich von Anfang an einfach nur wütend gemacht hat, denn dieser ist extrem ignorant und egoistisch. In keiner Minute geht es ihm um seine Frau, sondern nur ums eigene Ansehen. Danach wird die Geschichte aus der Sicht von Yong-Hyes Schwager erzählt, welcher sich von ihrem Mongolenfleck angezogen fühlt und sie aus meiner Sicht für seine schon fast perverse Kunst ausnutzt. Am Ende verfolgt man Yong-Hyes Schwester, welche selbst mit den Auswirkungen derer Veränderungen zu kämpfen hat und sich dennoch als letzte noch um sie kümmert, sich dabei aber schon fast selbst verliert.
Interessant sind dabei die Reaktionen der verschiedenen Charaktere, die mit Yong-Hye Umgang haben und, bis auf ihre Schwester, nicht einmal versuchen, sie zu verstehen, mal ganz abgesehen davon, hinter ihr Verhalten zu schauen. Dabei fällt auf, wie einflussreich das Patriarchat in Korea teilweise noch ist und was mit Frauen in konservativen Familien geschehen kann, wenn sie sich auflehnen, wozu noch die psychischen Erkrankungen kommen, die sich immer mehr in Yong-Hye Bahn brechen.
Insgesamt bekommt man hier alles andere als einen Unterhaltungsroman, nämlich vielmehr eine Aufzeichnung des tragischen Ablaufs eines Verfalls und das ungeschönt, verstörend und teilweise sogar echt ekelhaft geschildert. So etwas muss man auf jeden Fall mögen, ich aber finde den Roman, so interessant er auch ist, echt grenzwertig.