Parallel ermittelt Paul Sellin von der Düsseldorfer Kriminalpolizei in dem mysteriösen Mordfall an der jungen Johanna Kling. Der todkranke Ermittler verbeißt sich förmlich in seinen letzten Fall und entdeckt, dass das Opfer für eine Hilfsorganisation gearbeitet hat und kurz vor ihrem Tod in Kontakt zu Christian Wagner stand.
Wie schon seine Vorgänger besticht auch dieser Thriller durch eine komplexe und glänzend recherchierte Geschichte, vielschichtige und lebensnah gezeichnete Charaktere, zahlreiche überraschende Wendungen und einen packenden Schreibstil, der von der ersten Seite an eine unheimliche Sogwirkung ausübt. Der durchgehende Spannungsbogen, der die hervorragend aufgebaute Geschichte vom Anfang bis zum Ende ohne Durchhänger trägt, trägt zudem einiges zu dieser Wirkung bei.
Die Stammleser der Bücher von Horst Eckert müssen diesmal allerdings auf die sonst üblichen Machtkämpfe und -spiele innerhalb des Düsseldorfer Polizeiapparates verzichten, auch wenn das KK11 hier wieder an den Ermittlungen beteiligt ist und zudem einige Protagonisten aus früheren Büchern in Nebenrollen auftauchen.
Die Intrigen innerhalb der Medienbranche sind hier allerdings ein mehr als ein gleichwertiger Ersatz. Gekonnt flechtet der Autor einige Anspielungen auf real existierende Personen und Vorgänge in seine Geschichte ein, die die Haupthandlung auf vortreffliche Art und Weise unterstützen und dem rundherum überzeugenden Gesamtbild einige zusätzliche Facetten hinzufügen.
Horst Eckert beweist wieder einmal, dass ihm der vom Radiosender hr2-Kultur verliehene Titel "Großmeister des deutschen Politthrillers" völlig zurecht zugesprochen wurde.
Für dieses Buch ist eine Leseempfehlung eigentlich viel zu wenig, hier ist eher ein "Lesebefehl" angebracht.