5/516.11.2024 - 10:26 Uhr
Jeder Band ein Highlight
Klappentext:
Ein eiskalter Doppelmord erschüttert die Bewohner der dänischen Insel Als: In einem abgelegenen Haus werden die Leichen des deutschen Immobilieninvestors Konrad Dahlmann und seiner Frau aufgefunden. Blutüberströmt und an einen Heizkörper gefesselt. Ein schiefgegangener Raubüberfall oder steckt ein persönliches Motiv dahinter? Als eine weitere Leiche auftaucht, nimmt der Fall eine unerwartete Wendung und führt Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg von der Sondereinheit GZ Padborg weit in die Vergangenheit in den Eiswinter 1978/79.
„Nordlicht – Das kalte Grab“ ist der 6. Band der spannenden Nordlicht-Reihe von Anette Hinrichs.
Das Ermittlerteam setzt sich aus deutschen und dänischen Ermittlern zusammen.
Die zwei leitenden Ermittler*innen gefallen mir sehr gut, ich mag Ermittler die ihre Ecken und Kanten haben.
So haben auch die Beiden eine bewegte Vergangenheit die sie mit sich herumtragen.
Vibeke Boisen, Teamleiterin bei der Mordkommission Flensburg auf der deutschen Seite.
Sie ist äußerst sympathisch, kann aber auch knallhart sein und hält sich immer strikt an die Regeln.
Sie leidet unter ihrer Vergangenheit. Ihre leibliche Mutter ist psychisch krank und Vibeke lebt immer mit der Angst die Krankheit geerbt zu haben.
Ihre Adoptiveltern liebt sie über alles. Ihr Adoptivvater war auch bei der Kripo in Flensburg und Vibeke ist in seine Fußstapfen getreten.
Rasmus Nyborg von der Kripo Esbjerg ist der dänische Ermittler.
Er liebt die legere, unkonventionelle Art und hält sich nicht immer an die Regeln. Es darf bei ihm schon einmal der „kleine Dienstweg“ sein.
Auch er schleppt so einigen Ballast aus seiner Vergangenheit mit sich herum.
Vor allem den Tod seines Sohnes kann er nicht überwinden.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten verstehen sich Vibeke und Rasmus mittlerweile gut, wie auch das restliche Team der Soko Padborg.
Der Fall ist kompliziere. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig.
Die Ermittler recherchieren im beruflichen Umfeld von Konrad Dahlmann. Er hatte wohl das Vorhaben in Sarup auf der Insel Als einige alte Höfe aufzukaufen, um da eine Feriensiedlung zu errichten. Wurde er deshalb Opfer eines Mordanschlags? Und warum wurde auch seine Ehefrau getötet?
Anette Hinrichs hat auch mit ihrem 6. Band wieder geliefert.
Die Autorin versteht es gut, ihre Protagonisten in Szene zu setzten und zu führen.
Ohne viel Vorgeplänkel baut sie schnell Spannung auf, die sie dann auch bis zum Ende aufrecht hält.
Dabei gibt es immer wieder neue Ansatzpunkte und Wendungen so, dass ich bis zum Ende keine Ahnung hatte, wer der Täter sein könnte. Dazu kommen immer wieder Rückblenden in den Eiswinter 1978/79. Die Menschen waren von der Umwelt abgeschnitten. Der Schnee lag meterhoch, es gab keinen Strom. Das diese Rückblenden etwas mit der Tat zu tun haben, ist den erfahrenen Leser*innen schnell klar. Nur was, das beleibt bis zum Ende offen.
Der Schreibstil von Anette Hinrichs ist klar, flüssig und gut verständlich.
Die Beschreibung der Handlungsorte ist sehr anschaulich, man hat schnell ein Bild vor Augen.
„Nordlicht – Das kalte Grab“ war wieder ein Lesegenuss mit viel Spannung.
Ich freue mich jetzt schon auf den 7. Band.