Sämtliche Werke in zwanzig Bänden
Vierzehnter Band: Komödie. Märchenspiele und szenische Dichtungen
Durch sein ganzes Schaffen zieht sich die Spur einer Leidenschaft für das Theater, eines eigentümlichen Fasziniert- und Gebanntseins durch szenische Bilder und Aktionen, Rollenspiele und Konstellationen von sprechenden Figuren. Und doch ist Walser, der ursprünglich einmal Schauspieler werden wollte, nie zu einem eigentlichen Bühnenautor geworden – die Dramolette und Szenenfolgen, die er zu verschiedenen Zeiten seines Lebens schrieb, stellen eher ein imaginäres Theater dar, Spielräume der Gefühle und Ideen, die sich in Spiegelungen brechen und kommentieren, Traumszenen, Märchenversionen nach dem Ende aller Märchen. »Sind nicht auch die Dichtungen Träume, und ist denn die offene Bühne etwas anderes als ihr großgeöffneter, wie im Schlaf sprechender Mund?« (»Das Theater, ein Traum (I)«, 1907) Dieser Band vereinigt mit den frühen Dramoletten der Sammlung »Komödie« und vier späteren kleinen Spielen aus der Zeit um 1920, mit dem Mundartstück »Der Teich« und den autobiographischen »Felix«-Szenen aus den späten Entwürfen alle größeren Dichtungen in szenischer Form, die Robert Walser geschrieben hat.
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Veröffentlichung: | 28.06.1986 |
Höhe/Breite/Gewicht | H 17,6 cm / B 10,8 cm / 249 g |
Seiten | 268 |
Art des Mediums | Buch [Taschenbuch] |
Preis DE | EUR 12.00 |
Preis AT | EUR 12.40 |
Auflage | 3. Auflage |
Reihe | suhrkamp taschenbuch 1114 |
ISBN-13 | 978-3-518-37614-0 |
ISBN-10 | 3518376144 |
Über den Autor
Robert Walser wurde am 15. April 1878 in Biel geboren. Er starb am 25. Dezember 1956 auf einem Spaziergang im Schnee. Heute ist Walser durch seine Romane, seine feuilletonistische Prosa, seine Gedichte und seine Dramolette als einer der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts anerkannt. Nach seiner Schulzeit absolvierte er eine Banklehre und arbeitete als Commis in verschiedenen Banken und Versicherungen in Zürich. Seine ersten Gedichte, die 1898 erschienen, ließen ihn rasch zu einem Geheimtip werden und verschafften ihm den Zugang zu literarischen Kreisen. Nach Erscheinen seines ersten Buches Fritz Kochers Aufsätze folgte er 1905 seinem Bruder Karl nach Berlin, der dort als Maler und Bühnenbildner den Durchbruch erzielt hatte. In rascher Folge publizierte Walser nun seine drei Romane Geschwister Tanner (1907), Der Gehülfe (1908) und Jakob von Gunten (1909). Infolge einer psychischen Krise geriet Walser Anfang 1929 gegen seinen Willen in die Psychiatrie, deren Rahmen er nie mehr verlassen konnte. 1933 von der Berner Klinik Waldau nach Herisau verlegt, gab er das Schreiben vollständig auf und lebte dort noch 24 Jahre als vergessener anonymer Patient. Sein Werk erscheint seit 1978 im Suhrkamp Verlag, seit 2018 auch in der neuen kommentierten Berner Ausgabe.