Ein spannendes zeit- und kulturhistorisches Panorama eröffnet sich unter diesem neuen Blickwinkel auf das berühmte Wörterbuch: Es wird einmal nicht beleuchtet, welche Wörter neu aufgenommen werden, sondern nach dem Gegenteil gefragt.
„Asozial", „Bombenwetter", „entartet" oder „Volk" - nicht wenige deutsche Begriffe sind im öffentlichen Sprachgebrauch verpönt, weil sie mit der ideologisch und propagandistisch aufgeladenen Rhetorik der Nationalsozialisten in Verbindung gebracht werden. Trotzdem tauchen sie gelegentlich in unserer Alltagssprache auf. Spätestens aber seit in der aufgeheizten politischen Debatte verstärkt sprachliche Grenzen ausgereizt und Tabus gebrochen werden, stellt sich wieder die Frage, welche Wörter man benutzen darf, ohne an die NS-Ideologie anzuknüpfen.
Der Journalist, Historiker und Linguist Matthias Heine setzt sich deshalb mit der Sprache der Nazis auseinander und geht dazu konkret auf etwa 80 Begriffe näher ein. Manche, etwa „Eintopf", dürften dabei überraschen. Umgekehrt zeigt sich, dass nicht alles in die Nazi-Schublade gehört, was wir dort hineingepackt hätten. Informativ und anschaulich bietet Heines Buch wertvolle Orientierung auf einem heiklen Terrain.
Die Krise des Journalismus geht uns alle an. Ausgerechnet in einer Welt der Überinformation herrscht Verständnislosigkeit zwischen denen, die Orientierung suchen, und denen, die sie von Berufs wegen bieten sollen. Das Wort „Lügenpresse" ist der in Wut gekleidete Ausdruck davon. Wenn sich aber Bürger und Journalisten als Gegner betrachten, nutzt das vor allem denjenigen, die ihre Machtinteressen durchsetzen wollen. Populistische Politiker, autokratische Regierungschefs, selbstherrliche Firmenlenker und selbst ernannte Experten profitieren davon, wenn Kontrollinstanzen wie die Medien diskreditiert werden. Den Schaden hat die Gesellschaft. Dabei ist gerade dann, wenn Demokratien unter Druck geraten, starker Journalismus existenziell.
Alexandra Borchardt, seit mehr als 25 Jahren Journalistin und Medienbeobachterin, erläutert, wie es so weit kommen konnte. Sie zeigt auf, wie die Digitalisierung die gesellschaftliche Kommunikation und den Journalismus verändert hat. Und sie beleuchtet, was passieren muss, um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen und neues aufzubauen. Denn sie ist überzeugt: Menschen und Medien müssen Verbündete sein, um die Gesellschaft zu gestalten.
Google statt Gelbe Seiten, Uber-App statt Taxi-Stand, Tinder statt Disko. Alles ist neu und digital. Disruption, denken wir, ist ein technologischer Trend. Falsch! Sie ist das Phänomen unserer Zeit. Radikal wälzt sie unser Leben um. Parteien und Verbrennungsmotor sind tot, Nachkriegsdeutschland ist vorbei. Die Menschen fühlen sich überfordert, die Gesellschaft polarisiert sich und kippt. Künstliche Intelligenz und autonome Maschinen nehmen uns Arbeit und Selbstwirksamkeit. Der Staat zerbricht unter seiner Fürsorgelast. Facebook, Google und Chinas Datenmacht steuern auf einen globalen Staatsstreich zu.
Doch im Bruch liegt auch die Lösung. Digitale Bewegungen wie #MeToo und Fridays for Future machen Hoffnung auf eine neue demokratische Weltordnung. Klar ist: National bewirken wir heute nichts mehr, wir brauchen einen globalen Ordnungsrahmen. Eine Utopie in Zeiten von Trump und Co? Nein. Dieses Buch macht konkrete Vorschläge, was wir jetzt tun müssen: Europa fasst Mut. In flexiblen Allianzen macht es sich auf zur globalen Bürgergesellschaft. Aus Old Europe wird Bold Europe.
„Ein Buch mit lauter Aha-Effekten. Man kommt gar nicht mehr davon los. Wer den Zeitgeist verstehen will und wissen will, wohin Wirtschaft und Gesellschaft steuern, muss dieses packende Buch lesen!"
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Werner Sinn, ifo Institut München
Digitale Revolution: Chance oder Gefahr für die Demokratie?
Einst galten das Internet und die sozialen Medien als Chance auf unbegrenzten Zugang zu Wissen - und damit als Basis für eine neue Hochphase der demokratischen Debattenkultur. Doch stattdessen sind wir heute mit Hass im Netz, Fake-News und Verschwörungstheorien konfrontiert. Rechte Parteien und Organisationen wie die AfD, Pegida und die Identitäre Bewegung können fast ungehindert ihre Ideologien verbreiten.
Doch dabei handelt es sich nicht um eine reine »Online-Radikalisierung«. Das beweist die Welle rechtsmotivierter Gewalt wie die Anschläge von Halle und Hanau und eine wachsende Akzeptanz rechter Positionen in der Bevölkerung.
Maik Fielitz und Holger Marcks analysieren diese Entwicklung und gehen den Ursachen auf den Grund:
Die Rolle der sozialen Medien beim Erstarken des Ultranationalismus und rechts motivierter Straftaten
Die Manipulationstechniken der Rechtsextremen: Verwirrung stiften, Ängste schüren und Mehrheitsverhältnisse verzerren
Rechtsextreme Kommunikation im Internet: Verschwörungstheorien, Bedrohungsmythen, Lügen und Hassbotschaften
Die sozialen Medien als digitaler Brandbeschleuniger: Fakten, Hintergründe und Analysen
Selbstregulation oder politische Eingriffe? Auswege aus der digitalen Hasskultur
Die autoritäre Revolte stellt eine große Herausforderung für Demokratien und offene Gesellschaften dar. Wie können wir rechtsextremen Tendenzen begegnen? Politik aber auch Internetkonzerne sind aufgerufen, zu handeln. Wie lässt sich der »digitale Faschismus« bändigen, ohne unser Recht auf freie Meinungsäußerung einzuschränken?
Diese Fragen diskutieren Maik Fielitz und Holger Marcks intensiv. Sie untersuchen die manipulativen Strategien und psychologischen Tricks der rechtsextremen Akteure und zeigen mögliche Auswege aus der Misere. Ihr Sachbuch ist ein wichtiger Beitrag zur politischen Debatte!
<p><b>Sprich mit mir: Das Potenzial digitaler Sprachsysteme</b></p>
<p>Sprachgesteuerte Assistenten gehören längst zu unserem Alltag. Wir fragen Siri, wie das Wetter wird, bitten Google Home darum, den Fernseher einzuschalten oder erstellen mit Alexa die Einkaufsliste.
Wie diese Technologien entstanden, wie sie funktionieren und welche Chancen und Gefahren damit verbunden sind, erklärt der renommierte Wissenschaftsjournalist und ZEIT-Redakteur Christoph Drösser in diesem Sachbuch.</p>
<p><b>Mensch und Maschine im Dialog: vom Schachroboter zum intelligenten Assistenten</b></p>
<p>Unsere Handys, Smart Speaker und andere sprechende Geräte klingen so menschlich, dass wir gar nicht anders können, als den Maschinen eine eigene Persönlichkeit zu unterstellen. Wie „lernt" ein Gerät eigentlich zu verstehen und zu sprechen? Und wohin wird die Entwicklung der digitalen Sprachsysteme führen? Das erläutert Christoph Drösser und befragt Experten und Expertinnen aus der Informatik und KI-Forschung.</p>
<p>Dabei blickt er auch zurück auf kuriose Erfindungen wie den »Schachtürken«, einen angeblich selbst denkenden Schachroboter, oder das Computerprogramm ELIZA von Joseph Weizenbaum, das einen Psychotherapeuten simulierte.</p>
<p>»Wenn die Dinge mit uns reden« ist ein packendes Buch über die Faszination sprechender Maschinen - informativ und voller Aha-Momente, nicht nur für Technikfans!</p>
Deutsch ins Grundgesetz? Verbot für Fremdwörter? Gendern oder nicht? Deutsch in der EU?
Sprachpolitik hat sich in den letzten Jahren als ein lohnendes Politikfeld etabliert. Von den Sprachschlachten im 17. Jahrhundert bis zu aktuellen sprachpolitischen Verschwörungstheorien - dieses Buch analysiert die Auseinandersetzungen zum Thema Sprache und Politik. Es zeigt, welchen hohen Stellenwert das Thema Sprache im Programm der AfD einnimmt. Was steckt dahinter? Und was kann der Vereinnahmung der Sprache für politische Zwecke entgegengesetzt werden?
Was Eltern, Schüler und Lehrer im Frühjahr 2020 und Winter 2020/2021 erlebten, ist vorher noch nie da gewesen: Ein ganzes Land ging ins Homeschooling. Wie nie zuvor nahmen die Eltern teil an der Schulbildung ihrer Kinder. Und die Lehrer mussten sich auf eine komplett neue Unterrichtssituation einstellen, auf die sie nicht vorbereitet waren. Alle Beteiligten fühlten sich überfordert und zum Teil alleingelassen.
War das System schuld? Weil die Ministerien den Spagat zwischen Unterstützung und Autonomie der Schulen nicht schafften? Weil es bis heute keine einheitlichen Qualitätsstandards gibt? Weil die Digitalisierung viel zu lange schleifen gelassen wurde? Und es nicht gelang, Kinder aus kinderreichen und/oder bildungsfernen Familien mitzunehmen?
Das alles sind Fragen, die keine Eintagsfliegen sind; sie werden auch nach der Pandemie noch offen sein, denn diese wirkte nur wie ein Brennglas, das die Probleme unserer Schulen offenbar werden ließ. Viele fragen sich: Was können wir aus den Erfahrungen des Lockdowns lernen?
<p><strong>Krass, dufte, kolossal - Jugendsprache ist kein Phänomen unserer Zeit. </strong></p>
<p>Schon im 18. Jahrhundert pflegten die Studenten ihren eigenen Jargon und die Wandervogelbewegung lieferte den Nazis manches Lieblingswort. Matthias Heine zeigt, dass Jugendliche schon immer eigene Gruppensprachen nutzten - nach innen als Erkennungszeichen, nach außen als Abgrenzung und natürlich auch ganz einfach zum Spaß. Dazu zieht er Quellen wie Goethes Studentenwörtersammlung, Kästners »Emil und die Detektive« oder die deutschen Synchronisationen der Beatles-Filme heran.</p>
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<li>Halbstarke des 18. Jahrhunderts: der langfristige Einfluss von alten Studentenwörtern auf die deutsche Standardsprache </li>
<li>Wie Turnvater Jahn und seine jungen Sportler den Wortschatz des Wandervogels und der Bündischen Jugend prägten </li>
<li>Dufte, knorke und prima: durch Filme inspirierte Schülersprache </li>
<li>Musikalische Leitkulturen und Anglizismen: Einflüsse des Swing, Jazz, der Beat-Literatur und Hippiekultur auf das Vokabular der deutschen Jugend </li>
<li>Merkmale des heutigen Jugendjargons: Abkürzungen, Internetsprache und die Soziolekte von Jugendlichen mit Migrationshintergrund </li>
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<p>Jugendliche haben unsere Muttersprache weder verhunzt noch zerstört. Ganz im Gegenteil: Seit der frühen Neuzeit haben sie unseren Alltagswortschatz um zahlreiche coole Ausdrücke und Wendungen bereichert. Entdecken Sie in diesem unterhaltsamen Sachbuch alte und vertraute Begriffe einer lebendigen Jugendkultur!</p>
Nominiert für das "Wissensbuch des Jahres" (bild der wissenschaft)
Was ist real, gesundheitsschädlich, schwer bekämpfbar, aber keine Pandemie?
Hitzekollaps, Ambrosia-Asthma, Tigermücken und Corona - die Auswirkungen der globalen Klima- und Umweltkrise betreffen immer deutlicher nicht nur unser Wetter oder unsere Wälder, sondern ganz unmittelbar auch unsere Gesundheit, körperlich wie seelisch. Allergien nehmen zu, neue Erreger breiten sich aus, immer mehr Menschen entwickeln Ängste angesichts der Veränderungen ihrer Umwelt.
Dieses Buch zeigt zum ersten Mal umfassend die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels auf. Anschaulich und fundiert schildern die Autorinnen Symptome, Ursachen und Behandlungswege. Vor allem aber fragen sie, was getan werden muss, damit wir gesund bleiben. Dazu sprechen sie mit Expertinnen und Experten für Umweltmedizin und Stadtplanung, Hochwasserschutz und Psychologie, mit Landwirten, Architektinnen und anderen Vordenkern, die nach Wegen suchen, wie wir uns wappnen können. Ihnen allen ist klar: Wir haben keine Zeit zu verlieren. Denn unser Wohl hängt ab von dem unseres Planeten.
Mit einem Vorwort-Gespräch mit Eckart von Hirschhausen.
Über Sex kann man nur auf Englisch singen? So hieß es jedenfalls einst bei Tocotronic. Jens Balzer beleuchtet das spannungsreiche Verhältnis von Popmusik und deutscher Sprache: Die ersten Rockbands singen natürlich auf Englisch, als Rebellion gegen die spießigen Eltern. Politische Liedermacher entdecken Mundarten und Dialekte. In der Neuen Deutschen Welle wird das Spiel mit der Sprache ironisch und kunstvoll. Im Hip-Hop der Gegenwart zeigt sich, wie divers, vielstimmig und auch widersprüchlich die Gesellschaft geworden ist. So entsteht eine Geschichte der Sprache im deutschen Pop – und wie nebenbei eine Gesellschafts- und Kulturgeschichte. Vor allem aber gibt es viele erstaunliche, oft bizarre, manchmal unglaubliche Songtexte (wieder-)zuentdecken.
Bei der aufgeheizten politischen Debatte um sprachliche Grenzen und diskriminierende Wortverwendungen, stellt sich die Frage, welche Wörter man benutzen darf. Wo liegen beispielsweise die Unterschiede zwischen »Farbiger« und »Person of Color«? Dieses Buch erläutert, wieso das N-Wort aus der Sprache verschwindet, und hinterfragt kritisch, welche vergangenen Denkmuster in Wörtern wie »Naturvolk«, »Eingeborene« und »Tropenmedizin« stecken. Die Kulturwissenschaftlerin Susan Arndt setzt sich entlang konkreter Beispiele mit dem kolonialen Erbe in unserer Sprache auseinander. Darüber hinaus diskutiert sie die Zusammenhänge zwischen Sprache und Macht. Sie zeigt, welche Möglichkeiten wir haben, mit der kolonialen Vergangenheit in unserer Sprache umzugehen und wie neuere Begriffsverwendungen, wie »Indigene Menschen« oder »weiß«, Alternativen bieten.
Matthias Heine behandelt unterhaltsam und wissenschaftlich fundiert über 80 Wörter, die heute als diskriminierend, problematisch und gestrig bezeichnet werden oder im Verdacht stehen, es zu sein. Die Wörter reichen von behindert über Eskimo, Flüchtling bis Weißrussland und sogar Milch und bester Freund.
All diese Wörter sind auf die eine oder andere Art kaputt. Manche funktionieren gar nicht mehr, andere kann man mit Vorsicht noch verwenden. Heine erklärt die Geschichte der Wörter und der Diskussionen um sie, warum sie so heikel sind und wie und wann man sie vermeiden sollte. So leistet das Buch einen wichtigen Beitrag zu der aufgeheizten Debatte um den Sprachgebrauch. Wer es gelesen hat, kann eine fundiertere Meinung entwickeln und erhält Sicherheit bei der eigenen Ausdrucksweise.
Diversität spiegelt sich inzwischen auch sprachlich in einer großen Anzahl an Begriffen wider. Aber welche davon werden im Diskurs und in den Medien wirklich verwendet, wenn es um das Thema Diversity geht? Kann man noch „Behinderte“ sagen oder ist nur noch „Menschen mit Behinderungen“ angemessen? Was wünschen sich die Betroffenen? Wie steht es um „woke“, das auf soziale Ungerechtigkeit und Rassismus hinweist, in rechten Kreisen aber fälschlich synonym für links steht? Und welche Begriffe sollten Sie als Fachleute oder Laien wirklich kennen? Dazu gehören "Ableismus", "TERF" und auch "Klassismus". Welche Diversity-Begriffe müssten hingegen eigentlich längst bekannt sein, sind es aber noch nicht? Dazu gehören "queer", "marginalisiert", "Misogynie" und "Inklusion".
Die Dudenredaktion lässt 100 namhafte Fachleute, die häufig auch einen persönlichen und/oder beruflichen Bezug zum Thema haben, 100 Wörter erklären. Es schreiben u.a. Ferda Ataman, Raúl Krauthausen, Natascha Strobl, Marina Weisband und Christian Stöcker.
Die Wörterbücher von Duden sind ein zentrales Zeitzeugnis der deutschen Sprache und der deutschen Geschichte. Der Historiker Detlef Berghorn nutzt diesen Schatz, um eine Chronik der Gesellschaft, Kultur und Politik Deutschlands der letzten 150 Jahre nachzuzeichnen. Über 2.300 ausgewählte Wörter machen deutlich, wann Themen ihre Sprache fanden, neu bewertet wurden oder in Vergessenheit gerieten. Dieses Buch zeigt uns, was wir mit Blick auf die sprachliche Chronik über die deutsche Geschichte lernen können.