
Einheit und Differenz in der Religionswissenschaft
Standortbestimmungen mit Hilfe eines Mehr-Ebenen-Modells von Religion
Das vorliegende Buch stellt die Frage nach Einheit und Differenz in der Religionswissenschaft in einer Zeit, in der die Pluralität von methodischen und theoretischen Zugängen signifikant zugenommen hat. Indem die einzelnen Beiträge auf ein abstraktes Mehr-Ebenen-Modell von Religion Bezug nehmen, wird aufgezeigt, wie eine solche Einheit lediglich durch Differenzen imaginiert werden kann.
Die deutschsprachige Religionswissenschaft des späten 20. Jahrhundert hat sich weitgehend durch den Bezug auf "Kulturwissenschaft" und in Abgrenzung zur Theologie konzipiert. Dieses Selbstverständnis ist durch neuere Entwicklungen innerhalb der Kulturwissenschaften fraglich geworden. Neue theoretische Referenzpunkte (etwa in Bezug auf Soziologie, Kognitionswissenschaft oder Ökonomie) prägen das Fachverständnis in Bezug auf Gegenstände, Fragestellungen und Methoden. Dadurch wird die Kohärenz des Faches zunehmend prekär und externe Abgrenzungen (beispielsweise von der Theologie) reichen nur noch bedingt aus, um Religionswissenschaft als Fachdisziplin plausibel zu machen.
Das Anliegen des Sammelbandes ist es, diese Situation über den Rekurs auf ein Mehr-Ebenen-Modell von Religion zu reflektieren. Dabei geht der Band nicht den Weg epistemologischer Theorieüberlegungen, sondern führt paradigmatisch an verschiedenen Einzelbeiträgen vor, wie sich Theorievielfalt ereignet. Alle hier versammelten Beiträge nehmen auf ein gemeinsames "Hintergrundpapier" der Herausgeber Bezug, in welchem ein Mehr-Ebenen-Modell von Religion vorgeschlagen wird, das für die Religionswissenschaft eine heuristische Unterscheidung zwischen religiösem Symbolsystem und dessen sozialer Konstruktion auf der Mikro-, Meso- und Makroebene vorschlägt.
Die Einheit der Religionswissenschaft lässt sich in den hier versammelten Diskussionen lediglich an den Differenzen festmachen, die von den jeweiligen Zugängen zum vorgestellten Mehr-Ebenen-Modell gezogen werden. Diskrepanzen zwischen Zustimmung und Ablehnung ergeben sich insbesondere im Hinblick auf die grundlegende Frage nach den Potentialen und Grenzen eines Konzepts von Religion als Symbolsystem im Anschluss an Burkhard Gladigow, im Hinblick auf die Stärkung sozialwissenschaftlicher Zugänge durch das Modell und im Hinblick auf die Ebenendifferenzierung im Detail.
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| Veröffentlichung: | 13.05.2016 |
| Höhe/Breite/Gewicht | H 24 cm / B 17 cm / 596 g |
| Seiten | 233 |
| Art des Mediums | Buch |
| Preis DE | EUR 39.00 |
| Preis AT | EUR 40.10 |
| Auflage | 1. Auflage |
| Reihe | Diskurs Religion 10 |
| ISBN-13 | 978-3-956-50142-5 |
| ISBN-10 | 395650142X |
Über den Autor
Karsten Lehmann (Jg. 1965) studierte Maschinenbau und beschäftigte sich später hauptsächlich mit Informationstechnik. Mit seinen Romanen begibt er sich auf Zeitreisen und in Grenzbereiche der Wissenschaft, um den Spuren alter Zivilisationen zu folgen. Wie die Digitalisierung das Leben und die Verhaltensweisen verändert, spielt in allen Büchern eine Rolle. Lehmann konfrontiert uns dabei auch mit der gezielten Manipulation unserer Psyche im Alltag.
Seit den 1980ern beschäftigt sich der Autor außerdem mit Menschheits-Frühgeschichte und antiken Baustrukturen. Wie auch andere Zeitgenossen stieß er dabei auf ein Paradoxon. Von den kulturellen Hinterlassenschaften scheinen ein paar der ältesten Exemplare moderner zu sein als jüngere. Dabei zieht sich die Suche nach den Geheimnissen dieser prähistorischen Epoche durch seine abenteuerlichen Geschichten.
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