Die Heldin in diesem Roman ist Amanda Lennart. Sie entflieht ihrem zu Hause, wo sie im Friseursalon ihrer Mutter gearbeitet hat, den eines Tagen ihre Schwester übernehmen wird.
Ihr Traum ist es, für Karl Lagerfeld Frisuren zu zeichnen. Nur mit einer Tasche, etwas Geld und ihrem Skizzenbuch reist Amanda nach Paris. In Paris lernt Amanda die Tänzerin Catherine kennen. Auch Catherine hat einen Traum. Sie möchte im Moulin Rouge tanzen.
Die zwei jungen Frauen freunden sich an und unterstützen sich gegenseitig ihre Träume zu erfüllen.
Amanda trifft tatsächlich Karl Lagerfeld und sie ist überwältigt von seiner eleganten Kollektion. Doch ihre Skizzen für die passenden Frisuren lehnt Lagerfeld ab. Doch Amanda darf bei Lagerfelds Coiffeur in die Arbeit hineinschnuppern.
Nach vier Jahren Paris hat Amanda genug und eröffnet ihren eigenen Salon in Berlin.
Auf der Schwelle ihres Erfolgs erkrankt ihre Freundin an Brustkrebs. Amanda erlebt, welche Tortur es für Frauen ist, sich einer Chemotherapie zu unterziehen und die Haare zu verlieren.
Amanda versucht den Frauen mit ihren Ideen ihre Würde wiederzugeben.
„Und morgen wieder schön“ ist ein bewegender Roman von Marie Sand.
Das reale Vorbild von Amanda ist Elisa Leimbach, die in vielen Metropolen gearbeitet hatte und dann einen Salon in Berlin eröffnet hatte.
Die Autorin hat sich einem heiklen Thema verschrieben. Sie macht darauf aufmerksam, wie stark Frauen, denen durch eine Chemotherapie die Haare ausfallen, leiden. Mit den Haaren verlieren sie ihr Selbstvertrauen, ihre Würde. Dabei brauchen sie ihr Selbstvertrauen und ihre Kraft, um sich gegen die Krankheit aufzulehnen.
In der Geschichte wird das eigentliche Problem, der Krebs, nicht in den Hintergrund gerückt. Sondern den Frauen, die unter dem Ausfall der Haare leiden, ihr Selbstvertrauen zurückgegeben, damit sie die Kraft aufbringen können, den Krebs zu besiegen.
Marie Sand zeichnet in ihrem Roman ein authentisches Bild von den Betroffenen.
Die Protagonisten werden detailliert beschrieben und wirken richtig lebendig. Amanda ist mir gleich zu Beginn sympathisch gewesen. Ich habe sie in Paris gerne begleitet und habe mit ihr gelitten, wenn sie dachte, ihren Traum nie verwirklichen zu können. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere war ich stolz auf Amanda. Aber am meisten hat mich beeindruckt, wie sie den Frauen, die ihre Haare verloren haben geholfen hat. Wie sie aus den ersten zarten oder auch störrischen Harren, die nachgewachsen sind, Frisuren gemacht hat.
Der Schreibstil von Marie Sand ist flüssig und leicht verständlich. Sie versteht die Kunst, die Leser*innen mit ihrer Geschichte zu fesseln.
„Und morgen wieder schön“ ist ein Roman, den ich gerne gelesen habe und der lange nachhallt.
Als 17-jährige kehrt Amanda ihrer Heimatstadt Palmersheim den Rücken, um ihren Traum in Paris zu verwirklichen. Ihr Skizzenbuch mit Frisuren möchte sie Karl Lagerfeld überreichen und ihn überzeugen. Sein Interesse ist gleich null, aber er vermittelt sie an einen Starfriseur. Ihr Durchbruch gelingt ihr mit einem modischen Pony bei einer bekannten Schauspielerin. Doch dann schlägt das Schicksal unbarmherzig zu, denn ihre beste Freundin erkrankt an Brustkrebs.
Aller Anfang ist schwer, diese Erfahrung musste Amanda in Paris machen. Sie trifft auf Catherine und lernt gleichzeitig das Schlafzimmer der Vergessenen kennen. Im ersten Teil erfahren wir, wie es ihr in Paris ergangen ist und im zweiten Teil nimmt die Autorin uns nach Berlin mit. Auch dort muss Amanda viele Hürden in Kauf nehmen, denn die Stars bleiben aus. Der Wendepunkt tritt ein, als bei Amandas bester Freundin Brustkrebs diagnostiziert wird. Diese tragische Nachricht zwingt Amanda, ihre Prioritäten neu zu überdenken. Denn sie weiß, ohne Haare schwindet die Schönheit.
Sie möchte Frauen helfen, sich trotz der Herausforderungen, die diese Krankheit mit sich bringt, wieder schön zu fühlen.
Fazit: Marie Sand gelingt es, die emotionalen Belastungen, die die Krebserkrankung für die Betroffenen und deren Familien mit sich bringt, eindrucksvoll darzustellen. Der Verlust der Haare wird als gravierendes Erlebnis beschrieben. Es ist ein Symbol für Schönheit und den Kampf um Selbstwertgefühl in schwierigen Zeiten. Die Erzählung ist durchzogen von einer tiefen Empathie und Sensibilität, die mich sehr berührt haben und ich öfters den Tränen nahe war. Es gelingt ihr außerdem, die Verletzlichkeit und Stärke der Frauen, die mit dieser Krankheit kämpfen, auf eine Weise darzustellen, die sehr bewegend sind. Die Autorin wurde von einer wahren Begebenheit inspiriert.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und ⭐⭐⭐⭐⭐