Bookworm53

Pass auf Junge, sie frisst dich auf … (aus dem Song „Maneater“, übersetzt)

01.10.2025 - 20:40 Uhr
Cover: Ein kleines Lied über das Sterben

„Ein kleines Lied über das Sterben“ von Timo Blunck zu lesen, hat sich letztlich als Herausforderung für mich herausgestellt, obwohl das Cover „eine grandiose Zumutung voll abgründigem Humor“ ankündigt. Der Klappentext klang für mich zwar nicht total harmlos, immerhin ist von brutalem Mord und zerstörerischen Leidenschaften die Rede, aber all das ließ nicht erahnen, was mich erwarten würde.

Abgesehen von den Splatter-Passagen bot der Roman ein vielseitiges aktuelles Gesellschaftsbild, inklusive Nazi- und LGBTIQ+-Szene. Der Schreibstil liest sich locker und flott, ist schwarz-humorig, unterhaltsam durch schräge Situationskomik, sowie witzige Dialoge. Es sind die Kontraste, die Perspektivenwechsel zwischen Grauen und scheinbarer Normalität (denn die Protagonisten sind alle irgendwie speziell), die eine Achterbahn der Gefühle verursachen. Auch wenn man mit den Opfern nicht unbedingt sympathisiert, bangt und leidet man mit ihnen mit. Spannung und Action dominieren, meine Lieblingsszenen waren jedoch jene aus Sicht der Hündin Knef, die für mich sowieso die Heldin des Romans darstellt.

Alle Protagonisten sind eigenwillige bis eigenartige Personen und entsprechend markant gezeichnet. Als Mordermittler agiert Tom, ein Ex-Kommissar, mittlerweile abgesackt und kokainsüchtig, der sich aber als ein Mensch mit Charakter entpuppt, das zeigt allein schon, wie fürsorglich er die Hündin Knef behandelt. Mit der Schutzpolizistin Maja bildet er ein effizientes Team, das in einem dramatischen Finale der Täterin das Handwerk legen kann.

Es war zwar kein ungetrübtes Lesevergnügen für mich, aber trotzdem hat mich die Lektüre insoweit gefesselt, dass ich auch nicht aufhören wollte zu lesen. Somit möchte ich das Buch zwar empfehlen, aber nur Menschen, die mit abstoßenden, blutrünstigen und extremen Gewaltszenen kein Problem haben.


Gesamtbewertung: 4/5
Cover: 4/5
Handlung: 3/5
Spannung: 4/5
Schreibstil: 5/5
Erotik: 1/5
Blogger: Bookworm53

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Klappentext

Ein kleines Lied über das Sterben

Krimi von Timo Blunck
Cover: Ein kleines Lied über das Sterben Grotesk. Brutal. Witzig. Tiefsinnig.
Eine grandiose Zumutung voll subtil-düsterem Humor.
 
Tom Mangold hat das Leben auf die Bretter geschickt: Einst gefeierter Mordermittler, dümpelt er heute – ständig auf Koks – als Hundefänger in einer Laubenkolonie vor sich hin. Als ihn eine herrenlose Hündin zu einer Leiche führt, kommt alles noch schlimmer. Er trifft auf eine betörend schöne Frau mit einem nachtschwarzen Geheimnis – und verliert sich in einem Strudel aus brutalem Mord und zerstörerischen Leidenschaften. Problematisch spät erkennt Tom, dass manche Abgründe keine Wiederkehr zulassen.

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