Daisy Jones & The Six
»Aber weisst du, was ich vor langer Zeit für mich entschieden habe? Dass ich keine perfekte Liebe brauche und auch keinen perfekten Ehemann, keine perfekten Kinder und kein perfektes Leben. Ich will nur mein eigenes. Meine Liebe, meinen Mann, meine Kinder, mein Leben.«
– S.326-327
Nachdem ich die Geschichte von Evelyn Hugo so sehr geliebt habe, war klar, dass ich mir auch die anderen Bücher von Taylor Jenkins Reid zu Gemüte führen werde. Den Anfang machte nun Daisy Jones & The Six und auch dieses Buch konnte mich restlos begeistern.
Darum geht’s
Daisy Jones, jung, schön, von ihren Eltern vernachlässigt, hat eine klare Stimme und einen starken Willen: Sie möchte mit ihren eigenen Songs auf der Bühne stehen. Als sie zum ersten Mal gemeinsam mit THE SIX auftritt, ist das Publikum elektrisiert von ihr und Billy, dem Leadsänger der Band. Die beiden zusammen sind nicht nur auf der Bühne explosiv und führen die Band zu ihrem größten Erfolg, auch Backstage sprühen die Funken … (Quelle: Ullstein)
Ein Rock’n’Roll-Trip in die 70er
Ich gebe zu, ich bin ein kleiner Fan von Taylor Jenkins Reid und irgendwie mag ich alle ihrer Bücher (oder zumindest ihre Fab Four). Vielleicht bin ich einem Hype erlegen, vielleicht erzählt sie ihre Geschichten aber auch einfach auf eine Art, die mir gefällt und die absolut unterhaltsam zu lesen ist. Ich konnte mich während dem Mittagsschlaf der Kleinen vom Hörbuch angenehm berieseln lassen. Die Geschichten sind irgendwie leicht und doch nie einfach oder eindimensional. Sie entwickeln einen Sog, der es einem schwer macht, wieder aus der Geschichte aufzutauchen und ins reale Leben zurück zu kehren. Und vor allem wirken die rein fiktionalen Ereignisse so unglaublich real und echt, dass es mir jeweils schwerfällt zu glauben, dass alles nicht wirklich so passiert ist. Das war bei Evelyn Hugo so, bei Daisy Jones und auch bei Malibu Rising oder Carrie Soto.
Und so ist dieser „kleine“ Trip zurück in die 70er geprägt von Sex, Drugs & Rock’n’Roll. Drogenmissbrauch ist ein allgegenwärtiges Thema in diesem Buch und Daisy und Billy gehen auf sehr unterschiedliche Arten damit um. Während die eine sich selbst zu zerstören scheint, reißt der andere seiner Familie zuliebe an der eigenen Reissleine. Das sorgt für Spannungen zwischen den beiden und oftmals versteht man weder den einen noch die andere in ihren Handlungen. Allerdings ist das auch ein großes Plus aller Charaktere von Taylor Jenkins Reid. Sie sind nämlich nicht per se likeable, wie man heute so schön sagt. Sie haben ihre Ecken und Kanten und verhalten sich auch mal ganz unlogisch, finden die richtigen Worte nicht oder laufen einfach weg. Sie alle sind nämlich vor allem eines – Menschen und die sind nunmal nicht perfekt.
Eine ebenso große Rolle wie Drogen spielt aber die Musik in diesem Buch. Hoffentlich auch, schließlich ist dies die fiktive Biografie einer Rockband! Immer wieder geht es um Inspirationsquellen für Songs und wie sie verändert und einzigartiger gemacht werden können. Am liebsten hätte ich die Songs gegoogelt, aber natürlich lief ich da ins Leere.
»Ich denke, man muss an Menschen glauben, bevor sie es verdienen. Sonst wäre es ja auch kein Glauben, oder?«
– S.86
Ein Buch wie ein Film
Zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig war dann doch die Interviewform des Buches. Anders als bei Evelyn Hugo wird hier die Geschichte der Band nicht nur von einer Person in einem langen Monolog erzählt, sondern es kommen unzählige Personen zu Wort. Nicht nur, dass die Bandmitglieder aus ihrer Perspektive erzählen, auch Familienangehörige, Freunde und Wegbegleiter schildern ihre Sicht der Ereignisse. Und das war mit dem Hörbuch nicht immer ganz einfach. Jede Person im Buch wird nämlich von einem anderen Sprecher gesprochen. An sich eine tolle Idee, das macht die ganze Geschichte nämlich richtig lebendig. Allerdings wird nur einmal pro Stimme erwähnt, wer das jetzt genau ist. Danach muss man es sich als Hörer selbst durch die Geschichte erschließen. Bei einigen klappte das ganz gut, Billy, Daisy, Camila oder Graham kannte ich mit der Zeit, aber den Bassisten, den Schlagzeuger und bestimmt auch den ein oder anderen Produzenten, Manager oder Wegbegleiter habe ich immer wieder durcheinander gebracht. Das ist in der gedruckten Version wahrscheinlich einfacher.
Durch diese vielen Erzähler*innen gelingt es der Autorin aber auch alle Perspektiven zu beleuchten. Sie berichtet, wie es sich auf dem Höhepunkt anfühlte, wann der Bruch kam und welche Folgen das nach sich zog. Es liest sich wie eine verdammt gute Biografie einer echten Band. Man muss sich wirklich immer wieder in Erinnerung rufen, dass alles rein fiktiv ist.
Diese vielen Erzählstimmen bieten wunderbares Material für das eigene Kopfkino, denn natürlich wird mal blumig und ausschweifend, oder auch mal äußerst nüchtern und sachlich erzählt. Ganz oft kam mir darum auch der Gedanke, dass sich die Geschichte um Daisy Jones & The Six sehr gut als Film machen würde. Dass es bereits eine Mini-Serie gibt, wusste ich zu Beginn nicht. Nun hoffe ich aber, dass die bald auf Blue-Ray erhältlich ist und ich die Musik endlich hören kann.
Fazit
Mit Daisy Jones & The Six ist Taylor Jenkins Reid wiederum ein grandioses Buch gelungen. Die fiktive Biografie einer Rockband in den 70ern ist so realistisch und lebendig geschrieben, dass man am Ende des Buches beinahe traurig ist, wenn man die gegoogelten Songs nicht bei YouTube oder Spotify findet. Die Geschichte ist unterhaltsam und mitreißend und perfekt für jeden Musikfreund.
Daniela | read eat live
Bloggerin bei LeseHitsDaniela | read eat live
Kommentare
Daisy Jones & The Six
»Ich habe mich Hals über Kopf in DAISY JONES & THE SIX verliebt.« Reese Witherspoon
Daisy Jones, jung, schön, von ihren Eltern vernachlässigt, hat eine klare Stimme und einen starken Willen: Sie möchte mit ihren eigenen Songs auf der Bühne stehen. Als sie zum ersten Mal gemeinsam mit THE SIX auftritt, ist das Publikum elektrisiert von ihr und Billy, dem Leadsänger der Band. Die beiden zusammen sind nicht nur auf der Bühne explosiv und führen die Band zu ihrem größten Erfolg, auch Backstage sprühen die Funken …
»Selten habe ich ein Buch gelesen, das so viel Spaß macht!« Dolly Alderton
»Die Geschichte einer fiktiven Band in der echten Welt.« The New York Times
»Ein Buch, das Mythos und Liebesgeschichte verknüpft, und von dem man hofft, dass es niemals endet.« Elizabeth Gilbert
»Dieses Buch hat alles, was ein gutes Buch über Popmusik braucht - sex, drugs & rock'n roll.« Deutschlandfunk