Gemeinsame Sicherheit – trotz alledem
Überlegungen für zeitgemäße linke Strategien
Als Beitrag zu zeitgemäßen linken Strategien, in Distanz zur »Nationalen Sicherheitsstrategie« der Bundesregierung und zur Politik der Kontrahenten im Ukraine-Krieg werden daher das Konzept Umfassender Gemeinsamer Sicherheit und seine Grundannahmen rekonstruiert. Gefragt wird, ob und mit welchen Veränderungen es angesichts gravierend gewandelter internationaler Bedingungen mitten im Krieg erneut zu einer tauglichen Orientierung für die Friedensbewegung werden kann.
Der Krieg in der Ukraine wird in den Kampf um Aufstieg oder Niedergang der Zivilisation eingeordnet. Er ist ein Alarmsignal für die Annäherung an Kipppunkte zur Entzivilisierung der Menschheit. Er muss als Mahnung betrachtet werden, Menschlichkeit zum Maß der Politik zu machen – nicht den Sieg über den Feind um den Preis von Hunderttausenden Menschenleben und fortgesetzter Zerstörung der Natur.
Folgende Grundelemente des Konzepts umfassender gemeinsamer Sicherheit werden benannt:
Gemeinsame Sicherheit als Konsequenz aus gemeinsamen Bedrohungen
Gegner von heute – Partner von morgen
Gemeinsame Sicherheit als Prozess
Ideologische Unterschiede müssen der Sicherheit untergeordnet werden, statt einen »Wertekrieg« zu führen
Anerkennung wechselseitiger Reform- und Friedensfähigkeit
Rüstungskontroll- und Abrüstungsvereinbarungen einschließlich struktureller Nichtangriffsfähigkeit
Internationale Kooperation und friedensorientierte politische Kultur.
Die Revitalisierung dieser Prinzipien erfordert nicht weniger als eine moralische Revolution. Aber scheitert diese nicht am Wirken der profitzentrierten ökonomischen Gesetze des Kapitalismus? Wie weit geben diese progressiver Transformation Raum? Wie eng sind durch sie Grenzen für Friedens-und Umweltpolitik gesetzt? Als Antwort werden widersprüchliche Tendenzen in den ökonomischen Gesetzen selbst untersucht und im Schlusskapitel das Wechselverhältnis von politischer Ökonomie und Moral beleuchtet.
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Veröffentlichung: | 01.06.2024 |
Höhe/Breite/Gewicht | H 19 cm / B 14 cm / 200 g |
Seiten | 240 |
Art des Mediums | Buch [Taschenbuch] |
Preis DE | EUR 16.80 |
Preis AT | EUR 17.30 |
Auflage | 1. Auflage |
ISBN-13 | 978-3-964-88213-4 |
ISBN-10 | 3964882135 |
Über den Autor
Dieter Klein, geboren am 29. 12. 1947 im sächsischen Mittweida, wuchs bis zum 14. Lebensjahr in der DDR auf, wobei er neben schönen Erlebnissen die kaum lösbare Spannung zwischen Christ und Pionier mit Westverwandtschaft kennenlernte. Nicht zuletzt deshalb gelang der vierköpfigen Familie eine raffiniert geplante Flucht in den Westen - mit dem letzten Nachtzug am 3./4. August 1961. Teils dornenreiche Jugendjahre mündeten nach dem Abitur in das Studium der Germanistik, Geschichte und Politischen Wissenschaften in Frankfurt und Bonn. 1975 begann er das Berufsleben als Lehrer an einem hessischen Gymnasium, bis er 1978 für neun Jahre an die Europäische Schule Luxemburg wechselte. Nach der Rückkehr seiner mittlerweile auf vier Personen angewachsenen Familie prägte er als Pädagoge sein berufliches und gesellschaftliches Umfeld nachhaltig und konsequent europäisch. Im Jahr 2000 begann eine achtjährige Phase neuer beruflicher Herausforderungen in Rumänien. Nach dem Ende der Dienstzeit war er als pädagogischer Senior Experte in Tadschikistan und erneut in Rumänien tätig. Seit 2011 führt er zahlreiche Gruppen durch verschiedene Regionen Rumäniens und hält Vorträge zu dem Land auf dem Balkan und zu Tadschikistan. Auf Initiative der beiden Töchter ging er vor kurzer Zeit daran, seine vielfältigen Lebenserinnerungen in wesentlichen Aspekten zu ordnen und auf gleichermaßen amüsante wie interessante Weise aufzuzeichnen.