Die preisgekrönte Journalistin Juliane Löffler führt uns hinter die Kulissen ihrer investigativen Arbeit: Sie erklärt, wie Recherchen über Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt ablaufen und was es bedeutet, sich mit Vorwürfen gegen oftmals mächtige Männer an die Öffentlichkeit zu wagen. Dabei wird klar, wie viel Mut Betroffene und Journalist:innen immer wieder aufbringen müssen und wie schwer es ist, gesellschaftliche Backlashs und hartnäckige Narrative von Schuld und Scham zu überwinden. Auf Basis zahlreicher Fälle und Interviews mit Betroffenen und Expert:innen offenbart Löffler die dahinterliegenden Strukturen. Sie zeigt, wie MeToo seit 2017 zu einer globalen Bewegung wurde, unseren gesellschaftlichen Diskurs verändert und ein neues Bewusstsein geschaffen hat. Doch ihre Analyse beleuchtet auch die Risiken von MeToo und verdeutlicht zugleich, wieso Systeme von Machtmissbrauch in Deutschland bis heute fortbestehen.
Juliane Löffler wurde 1986 in Frankfurt am Main geboren. Sie studierte Kulturwissenschaften, Spanische Philologie und Deutsch als Fremdsprache an der Universität Potsdam und Design Thinking am Hasso-Plattner-Institut. Danach arbeitete sie bei der Zeitung der Freitag und war Senior Reporterin bei BuzzFeed News (später Ippen Investigativ). Seit März 2022 ist Löffler Redakteurin im Ressort Deutschland/Panorama beim SPIEGEL. Sie veröffentlicht seit Jahren zu Themen im Bereich sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch. Vor allem ihre Recherchen zu Ex-Bild-Chef Julian Reichelt erhielten große Aufmerksamkeit. 2021 wurde Juliane Löffler dafür zusammen mit dem Team von Ippen Investigativ vom Medium Magazin als »Journalistin des Jahres« ausgezeichnet. Löffler hat für ihre Arbeiten zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten, u. a. das »Reporters in the Fields«-Stipendium der Robert Bosch Stiftung, den Bert-Donnepp-Preis und den STERN-Preis 2022.