Limbus Preziosen

Die wilde Fahrt des Arthur Rimbaud

Chronologie aller Bände (1 - 10)

Die Reihenfolge beginnt mit dem Buch "Gustav Landauer oder Die gestohlene Zeit". Wer alle Bücher der Reihe nach lesen möchte, sollte mit diesem Band von Wilfried Steiner beginnen. Der zweite Teil der Reihe "Die wilde Fahrt des Arthur Rimbaud" ist am 13.10.2022 erschienen. Mit insgesamt 10 Bänden wurde die Reihe über einen Zeitraum von ungefähr 3 Jahren fortgesetzt. Der neueste Band trägt den Titel "Abhandlung über die freiwillige Knechtschaft".

  • Anzahl der Bewertungen für die gesamte Reihe: 24
  • Ø Bewertung der Reihe: 4.9
  • Start der Reihe: 22.10.2021
  • Neueste Folge: 18.02.2025

Diese Reihenfolge enthält 9 unterschiedliche Autoren.

Cover: Gustav Landauer oder Die gestohlene Zeit
  • Autor: Steiner, Wilfried
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 22.10.2021
  • Genre: Sonstiges

Gustav Landauer oder Die gestohlene Zeit

Schriftsteller und Salonredner, Philosoph und Politiker, Mystiker und Pazifist, Liebender und Leidender: Der Dichter und Anarchist Gustav Landauer zählt zu den schillerndsten Gestalten des deutschen Geisteslebens zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts. Sein Leben kulminiert in jenen sechs Tagen im April 1919, die wie aus der Geschichte gefallen scheinen: Die Tage der Münchner Räterepublik, als die Künstler und Philosophen die Regierungsbänke einnahmen und sich daranmachten, eine neue Gesellschaft auf den Trümmern des Ersten Weltkriegs zu errichten. Erich Mühsam, Ernst Toller, Ret Marut, der später als B. Traven bekannt wurde – und mitten unter ihnen Landauer als »Volksbeauftragter für Volksaufklärung«.
Wilfried Steiner nimmt seine Leser an der Hand und flaniert mit ihnen durch die Lebensgeschichte Landauers. Er sitzt mit ihnen am Totenbett von Hedwig Lachmann, der großen Liebe Landauers, blättert in seinen Aufsätzen und Gedichten, lauscht den Besprechungen der anarchistischen Räte im Wittelsbacher Palais – und muss fassungslos zusehen, wie Landauer bei der Niederschlagung der Räterepublik erschossen wird.

Cover: Die wilde Fahrt des Arthur Rimbaud
  • Autor: Steiner, Wilfried
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 13.10.2022
  • Genre: Sonstiges

Die wilde Fahrt des Arthur Rimbaud

Jugendliches Genie und enfant terrible, Visionär und Provokateur, Künstler, Waffenhändler und Matrose: Arthur Rimbaud war nicht nur ein begnadeter Lyriker, sondern auch ein schillernder und faszinierender Mensch. Sein kurzes, pralles Leben machte ihn zum gleichermaßen geliebten wie gehassten Mittelpunkt der expressionistischen Avantgarde in Paris und zur Inspiration für Generationen von Künstlern.
In seinem Essay unternimmt Wilfried Steiner einen lustvollen, inspirierenden Streifzug durch das Leben Rimbauds, dem er sich über sein Hauptwerk Le Bateau ivre annähert – oder vielmehr: über die sehr unterschiedlichen Methoden, mit denen Übersetzer dieses Langgedicht ins Deutsche übertragen haben und in denen sich zugleich sehr verschiedene Sichtweisen auf Rimbauds Werk spiegeln. Er spürt damit den Schattierungen jenes Textes nach, der laut Stefan Zweig »wie die rote Fahne der Anarchie über der französischen Lyrik weht«, und lädt gleichzeitig ein, tief in das widerspruchs- und wendungsreiche Leben Rimbauds einzutauchen.
Cover: Soll man Memoiren schreiben?
  • Autor: Mühsam, Erich
  • Anzahl Bewertungen: 1
  • Ø Bewertung: 5.0
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 13.10.2022
  • Genre: Politik

Soll man Memoiren schreiben?

Erich Mühsam beschreibt seine Memoiren als » unpolitische Erinnerungen eines politischen Menschen «, und auch wenn er sich in seinen Essays selbst fragt, was das alles soll, so ist ihm doch klar, dass bloße Erlebnisse nur Bedeutung haben, wenn sie »in irgendwelcher Beziehung zur Zeitgeschichte, zur Kultur und Kennzeichnung der Gegenwart stehen «. Mühsam, Freund und Weggefährte des von ihm verehrten Gustav Landauer, folgte diesem in seinem politischen und schriftstellerischen Engagement von ersten politischen Agitationen bis in die Wirren der Münchner Räterepublik, die für ihn mit Festungshaft endeten. Da war Landauer schon ermordet – ein Schicksal, das ihn später selbst ereilen sollte.
Aber Erich Mühsam war so viel mehr: Bohemien, Kaffeehausliterat, polyglotter Weltreisender, Frauenheld, auf den Kabarettbühnen Schnurren erzählender Unterhalter und jemand, der durch »die Welt zigeunert«. Diesen Lebenshunger und diesen weltoffenen Humor merkt man den Texten in diesem Auswahlband – allem politischen Ernst zum Trotz – in jeder Zeile an. Und natürlich geht es um Erlebnisse, um Begegnungen, um Menschen, denn er kannte sie alle: Franziska zu Reventlow und Franz Werfel, Stefan Zweig und Peter Altenberg, Lion Feuchtwanger und Heinrich Mann und viele andere mehr.
Cover: Die Würde der Empörten
  • Autor: Meschik, Lukas
  • Anzahl Bewertungen: 2
  • Ø Bewertung: 5.0
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 03.03.2023
  • Genre: Roman

Die Würde der Empörten

Es beginnt mit unspektakulären Demonstrationen, unzufriedenen Menschen, die auf Spaziergängen ihre Meinung kundtun. Der Fotograf Lester begleitet diese Märsche, dokumentiert die Empörung und überrascht, irritiert, ja provoziert mit differenzierten Überlegungen – Gut und Böse, Richtig und Falsch gibt es nicht mehr. Dem jungen Ich-Erzähler kommen im Austausch mit ihm immer größere Zweifel an den eigenen Überzeugungen; sein Blick auf die Mitmenschen schärft sich, und was er sieht, beunruhigt nicht nur ihn. Aber dann überschlagen sich die Ereignisse: Zunehmende Radikalisierung, immer offenere Gewaltbereitschaft und Einschränkungen durch den Staat erzeugen einen Strudel, der unweigerlich ins Verderben führt. Ausgerechnet die Zärtlichkeit der Polizistin Lexi und ihres Hasen Boca vermögen es, in all dem Chaos eine Insel der Geborgenheit zu schaffen …
In einem hautnah gegenwärtigen Roman stellt Lukas Meschik die drängendsten Fragen unserer Zeit: Wie weit ist Protest legitim? An welchem Punkt kippt die berechtigte Grundskepsis des mündigen Bürgers in toxischen Zweifel? Welche Verantwortung tragen die Medien? Meschik präsentiert keine einfachen Lösungen – er legt den Finger in die Wunde.
Cover: Des Reimes willen Henk
  • Autor: Schlatter, Ralf
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 11.09.2023
  • Genre: Roman

Des Reimes willen Henk

So beginnt Ralf Schlatters ungewöhnlicher Roman, so beginnt die Geschichte von Henk, der an seinem fünfzigsten Geburtstag am Straßenrand steht und auf ein Zeichen zum Aufbruch wartet, der zurückschaut auf sein Leben, auf sich, den Schlaks vom Dorf, dessen Vater fremdgeht und verschwindet, dessen Mutter verstummt, der von einem Raben getröstet wird, der eines Tages auszieht, sich selbst zu finden, der Zuflucht bei den Vögeln sucht – und den Vögel am Ende in sein Dorf zurückführen, zurück zu den Menschen und zu seiner großen Liebe.
Der Autor und Kabarettist Ralf Schlatter erzählt ein berührendes zeitgenössisches Märchen und feiert zugleich ein großes Fest der Sprache: Verspielt und bildstark, anspielungsreich – Morgenstern, Dante, Beuys, Nietzsche, Kant und viele andere zwinkern aus dem Text – und elegant führt der herrlich selbstironische Erzähler durch eine atemberaubend dichte Geschichte voller Fantasie, Tragikomik und geistreichem Witz. Und ja: in Reimen, von der ersten bis zur letzten Zeile. Weil Reimen glücklich macht – uns und am Ende vielleicht auch Henk.
Cover: Ich packe meine Bibliothek aus
  • Autor: Benjamin, Walter
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 12.10.2023
  • Genre: Sonstiges

Ich packe meine Bibliothek aus

Benjamin gilt als der »meistzitierte Theoretiker der Kulturwissenschaften« in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts, was umso erstaunlicher ist, je mehr man sich mit diesem eigenwilligen Denker beschäftigt. Zu Lebzeiten erschienen gerade einmal vier selbstständige Publikationen in Buchform, dazu ein Band mit Übersetzungen von Charles Baudelaire. Benjamins Texte erschienen in der Frankfurter Zeitung und der Literarischen Welt, er war ein bekannter Unbekannter der untergehenden Weimarer Republik.
Walter Benjamin war aber nicht nur ein ernster Denker, sondern ein Autor mit Humor, wie die fünf Texte dieses Bandes beweisen. Und natürlich geht es um Literatur, Benjamins Lebenssinn, sowohl in Ich packe meine Bibliothek aus als auch in Für arme Sammler. Wie prekär das Leben als freier Schriftsteller sein kann, reflektiert Benjamin in Karussell der Berufe und der schnippischen Kritik der Verlagsanstalten. Denn am Ende geht es doch immer um das liebe Geld: Doch auch da weiß Benjamin Rat und beschreibt den Weg zu Erfolg in dreizehn Thesen. Unbedingt lesenswert!
Cover: Zeitalter ohne Bedürfnisse
  • Autor: Uhrmann, Erwin
  • Anzahl Bewertungen: 1
  • Ø Bewertung: 5.0
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 23.02.2024
  • Genre: Roman

Zeitalter ohne Bedürfnisse

Silvia findet ein Kind, nennt es Darko und erhält es am Leben. In der namenlosen Stadt in einer unbestimmten Zeit ist das eine besondere Herausforderung: Anhaltende Stürme zwingen unter die Erde, eine staatliche oder wirtschaftliche Ordnung gibt es nicht, auch kaum Kinder; die Menschen reparieren, was sie haben, und sie brauchen ab einem gewissen Alter nicht mehr zu essen – mit dem »Ausgleich« ist die Nahrungsaufnahme beendet.
Was bedeuten diese Rahmenbedingungen für das Zusammenleben? Wie gestalten Menschen mit ihrem unausweichlichen Hang zur Zerstörung wie zum Guten unter solchen Umständen ihr Dasein?
Diesem Setting stellt sich Erwin Uhrmann und entwirft in seinem unnachahmlichen, ebenso nüchternen wie unter die Haut gehenden Stil eine Dystopie, nein: eine Utopie, nein: eine Alternativweltgeschichte um Silvia, Darko, Ethel, Sofia, Rox und die Frage nach dem Sinn all dessen.
Cover: Duffeks Hände
  • Autor: Göttfert, Constantin
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 10.10.2024
  • Genre: Politik

Duffeks Hände

In den idyllischen Hügeln des niederösterreichischen Marchfelds, dieser überaus fotogenen Gemüselandschaft, die Österreich nährt, da brodelt und fault es und niemand möchte davon wissen. Gemüseanbau ist harte, dreckige, mühsame, schlecht bezahlte Arbeit. Da schaut man lieber nicht so genau hin, wer die eigentlich erledigt und die Zucchini erntet. Wenig überraschend sind es Menschen – Menschen wie der merkwürdige Duffek mit den geschickten Händen, wie der Bauer Hebenstreit, der kein schlechter Kerl ist, aber genau rechnen kann, wie Jonas, der Unruhestifter, und all die Männer und Frauen ohne Versicherung.
Constantin Göttfert versteckt sich als Erzähler nicht hinter Neutralität und gewissenhafter Berichterstattung vor dem Elend und der Ungerechtigkeit – er interagiert mit seinen Figuren, er versteht ihre Motive und Nöte und macht all das fassbar bis an die Grenze des Erträglichen, dafür mit Bedacht und Fantasie sein ungeheures Sprachrepertoire nutzend.
Cover: Luzifer oder Gereinigte Beiträge zur Französischen Revolution

Luzifer oder Gereinigte Beiträge zur Französischen Revolution

Konrad Engelbert Oelsner war Revolutions-Reporter und ein faszinierender Augenzeuge der Französischen Revolution. Seine Berichte aus Paris zwischen 1790 und 1795 kleidete er in die Form von Korrespondenzen.
Er war wohl einer der Umtriebigsten, sicherlich einer der heute Lesbarsten und der Lesenswerteste. Er saß auf den harten Bänken der Nationalversammlung und schrieb. Er war auf den Straßen, den Gassen, den Plätzen unterwegs, er erlebte Robespierre und Danton aus der Nähe und schrieb. Er ließ sich mittreiben von den Massen. Er war bei Versammlungen anwesend und sah hin und hörte aufmerksam zu und schrieb. Oelsner war mittendrin und erlebte mit, wie revolutionäre Hoffnungen umschlugen in Angst, Terror, Blutbäder – ein Sinnbild bis heute.
Mit seinen Aufzeichnungen, die er für sich begonnen hatte und dann publizistisch verwertete, für die er nach und nach in deutschen Magazinen Abnehmer fand, für seine neuesten Augenzeugenberichte und fulminanten Vignetten aus dem hochkochenden, revolutionär schäumenden Paris, war er der vorgeschobene Außenposten einer gebannt auf Frankreich schauenden Öffentlichkeit außerhalb der französischen Grenzen. Luzifer: bis heute eine großartige Parabel über Macht, Machtmissbrauch, despotische Machtberauschung und die Menschen, die die Revolution verschlang.
Cover: Abhandlung über die freiwillige Knechtschaft
  • Autor: La Boétie, Étienne de
  • Anzahl Bewertungen: 20
  • Ø Bewertung: 4.6
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 18.02.2025
  • Genre: Politik

Abhandlung über die freiwillige Knechtschaft

„Welches Ungeheuer von Laster ist das also, das nicht einmal den Namen Feigheit verdient?“

Étienne de La Boétie kennt man in der Literatur- und Philosophiegeschichte als Freund von Michel de Montaigne, dem er nach seinem frühen Tod seine umfangreiche Bibliothek vermacht, durch die Montaigne zu seiner Lektüre und schließlich zum Verfassen seiner Essais gelangt. Doch de La Boétie war selbst ein kluger Kopf, der antike Texte aus dem Griechischen übersetzte und lateinische und französische Verse verfasste. Seine Streitschrift „gegen einen Tyrannen“, sein Discours de la servitude volontaire, entstand unter dem Eindruck von Revolten des Volkes gegen den König, die in Südwestfrankreich 1548 als Widerstand gegen die Einführung einer Salzsteuer ausgebrochen waren. Sie gilt als Vorläufer des Anarchismus und des zivilen Ungehorsams und dreht sich um die Kernthese der paradoxen, weil freiwilligen Unterwerfung der Unterdrückten unter den Unterdrücker. „Wie kommt er zur Macht über euch, wenn nicht durch euch selbst? Wie würde er wagen, euch zu verfolgen, wenn ihr nicht einverstanden wärt?“
Étienne de La Boétie, geboren 1530, starb allzu früh im Alter von zweiunddreißig Jahren an einer für die Zeit üblichen Seuche, vermutlich der Ruhr.

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