
Die Erfindung des Rades
Als die Weltgeschichte ins Rollen kam
Räder und Wagen sind erstaunlich junge Errungenschaften. Der Kulturwissenschaftler Harald Haarmann erklärt anhand neuerer Funde und Forschungen, warum die bahnbrechende Erfindung eher in Alteuropa und der Eurasischen Steppe – nicht im Zweistromland – zu verorten ist und wie sie sich von hier aus in der Alten Welt verbreitet hat. Als religiöse Symbole zeugen Räder und Wagen bis heute davon, wie tiefgreifend sie die frühen Hochkulturen geprägt haben.
Als man in Alteuropa, Ägypten und Mesopotamien längst Städte baute, Hochöfen betrieb und schreiben konnte, wurden Lasten noch von Eseln, Kamelen und Menschen geschleppt oder – als Gipfel der Technik – auf Schlitten durch den Sand und über rollende Stämme gezogen. In den südamerikanischen Hochkulturen gab es überhaupt keine Räder. Harald Haarmann zeigt zunächst, wie um 5000 v. Chr. in der Donauzivilisation das Töpferrad erfunden wurde. Es sollte noch einmal rund tausend Jahre dauern, bis in der Eurasischen Steppe – in einer hochmobilen Gesellschaft und einem geeigneten Gelände – erstmals Wagen aufkamen. Von hier aus verbreitete sich die Innovation schnell in alle Himmelsrichtungen: nach Europa, Mesopotamien, Indien und China. Um 2000 v. Chr. begann die Ära der Streitwagen, mit denen sich weite Räume beherrschen ließen. Es war die Blütezeit der altorientalischen Großreiche. Die Verdrängung der Streitwagen durch hochmobile Reitereien konnte den Siegeszug des Rades nicht aufhalten: Transportwagen, Schöpfräder, Spinnräder und Zahnradgetriebe haben die Welt verändert und tun das bis heute.
- Die wichtigste Erfindung der Menschheit – und warum sie so relativ jung ist
- Neue archäologische Erkenntnisse zur Herkunft des Rades aus der Eurasischen Steppe
- Wie das Rad neue Weltreiche entstehen ließ, den Handel beflügelte und zum mächtigen Symbol in Philosophie und Religion wurde
- Mit zahlreichen farbigen Abbildungen
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Veröffentlichung: | 16.02.2023 |
Höhe/Breite/Gewicht | H 21,5 cm / B 14,1 cm / 328 g |
Seiten | 191 |
Art des Mediums | Buch [Gebundenes Buch] |
Preis DE | EUR 20.00 |
ISBN-13 | 978-3-406-79727-9 |
ISBN-10 | 340679727X |
Ăśber den Autor
Harald Haarmann is one of the world’s best-known linguists. He studied general linguistics, various philological disciplines and prehistory at the universities of Hamburg, Bonn, Coimbra and Bangor. He obtained his PhD in Bonn and his Habilitation (qualification at professorship level) in Trier. He taught and researched at a number of German and Japanese universities. Since 2003 he has been Vice-President of the Institute of Archaeomythology (main office in Sebastopol, California, USA) and director of its “European Branch” (located in Luumäki, Finland). Professor Haarmann has authored more than 70 books in German and English, some of which have been translated into over a dozen languages. In addition to this study on the Danube Civilisation, he has produced remarkable insights into the roots of ancient Greek civilisation and the early history of Rome. His work has earned him the Prix logos (1999), awarded by the Association européenne des linguistes et des professeurs de langues (Paris) and the Premio Jean Monnet (Genova, 1999) for essay writing. In 2006 he received the Plato Award (UK). He lives and works in Finland.
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Ein Blogbeitrag zu diesem Buch
Die Erfindung des Rades
Unsere europäische Technologie mit ihrem Produktions- und Zerstörungspotential wäre ohne das Rad kaum denkbar gewesen. Insofern unterstreicht der Untertitel "Als die Weltgeschichte ins Rollen kam" die eurozentrische Sicht des Autors, wenn dieser von der "Modernisierung der Welt" spricht.
Wolfgang Schwerdt