
BUCHBERLIN – eine Buchmesse, wie jede andere?
Rund 300 Verlage, Autoren und Dienstleister präsentierten ihre Angebote auf der Buchberlin 2024, die ihr zehnjähriges Jubiläum feierte. Ein buntes Programm mit Lesungen, Workshops, Interviews und der Preisverleihung »Literatur des Jahres« von Radio 88.9 Kultur hat für zwei abwechslungsreiche Messetage gesorgt. Vor allem Bücher aus den Genres Thriller, Krimi, Romance, New Adult und Fantasy dominierten das Messeangebot.
Hier begegnet man nebenberufliche Autoren, die sich beispielsweise Gedanken machen, wie könnten andere Welten aussehen. Andere widmen sich der Lebensphase junger Erwachsener (New adult), oftmals mit einem biographischen Bezug. Manche Stände erinnern an den letzten Flohmarktbesuch, ein Sammelsurium von Produkten, die zum jeweiligen Genre passen: Mangas und Animes, Puppen in allen Größen, Spiele und immer wieder Lesezeichen und Postkarten, manchmal kreativ, oft aber auch dem üblichen Standard entsprechend.
Vergleicht man die Buchberlin mit den Messen in Leipzig und Frankfurt, so erlebt man hier mehr Kreativität, weniger Professionalität und kann vielleicht auch einen neuen Trend auf dem Buchmarkt früher erkennen als auf den großen etablierten Buchmessen. Nach Angaben des Veranstalters ist sie die drittgrößte Buchmesse in Deutschland.

Auch für den Buchmarkt gilt die 80% zu 20% Regel des italienischen Ökonomen Vilfredo Pareto. Danach verteilt sich rund 80% des Branchenumsatzes auf 20% der Anbieter, seien es Verlage oder Autoren, das Pareto-Prinzip gilt gleichermaßen. Vielleicht ist es im Buchmarkt noch extremer, so dass man durchaus von einer 90% zu 10% Regel sprechen kann.
Umso wichtiger ist es, dass die Buchberlin den Vertretern der 10% eine Plattform bietet und ihnen ein Gesicht gibt.
Kommentare
Thema: BUCHBERLIN – eine Buchmesse, wie jede andere?

Ja, die Buch Berlin ist ganz anders, als die beiden großen Buchmessen in Frankfurt und Leipzig. Das hat einen Grund: Es sind so gut wie gar keine Verlagsautoren auf der Messe und dadurch haben die sehr interessierten Besucher (Leser) auch keine Vorbehalte gegenüber Selfpublishern und dadurch hat die Buch Berlin ein sehr familiäres Feeling. Selfpublisher besuchen in Deutschland oft die gleichen Messen und dadurch trifft man sich immer wieder und da die Buch Berlin die größte Messe dieser Art ist, ist es auch das größte Autorentreffen.
Da die BuchBerlin aber eine Verlaufsmesse ist, muss man sich natürlich etwas einfallen lassen, die Leser von seinen Büchern zu überzeugen und da ist die Präsentation von Wildschweinsalami ein recht probates Mittel.
Ich werde nächstes Jahr wieder dort anzutreffen sein.

Ich war schon bei den Anfängen der Buchberlin dabei und finde das Konzept richtig. Fast 4 Millionen Einwohner, mehr als Leipzig und Frankfurt zusammen, da müsste doch mehr möglich sein. Vielleicht kann die Stadt Berlin mal einen Preis für Selfpublisher ausschreiben, um so die Attraktivität zu erhöhe

Edward Poniewaz
Kolumnist auf lesehits.deHier gebe ich konstruktives Feedback zu Neuerscheinungen, zum Buchmarkt und zu gesellschaftlichen Themen.

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