Das Leuchten zwischen den Zeilen
Auf dem Cover ist ein altes Gemäuer, von Feldern mit lila Blüten umgeben zu sehen. So hatte ich beim ersten Blick direkt Frankreich im Sinn. Durch die Farben am Himmel wird eine besondere Stimmung vermittelt, was auf einen Liebesroman hindeuten lässt. Für mich ein schönes Bild, das Lust macht auf die Geschichte, die sich dahinter verbirgt.
Das Leuchten zwischen den Zeilen von Lotte Römer erschien als Hörbuch im heartromm Verlag. Es wurde von Simone Walleck und Michael Borgard eingelesen. Die Geschichte spielt in einem abgeschiedenen Bücherhotel in den Wäldern Deutschlands, was mich kurz in Verbindung mit dem Cover irritiert hat. Aber es ist einfach bezaubernd und man möchte am liebsten selbst dort ein paar Tage verbringen, um sich ein wenig zu entschleunigen.
Im Mittelpunkt stehen Lilly, eine erfolgreiche Schauspielerin aus Amerika, Arthur, der Besitzer des Berghotels und dessen Sohn Julius. Alle drei darf ich im Laufe der Geschichte näher kennenlernen. Doch besonders spannend fand ich die Philosphie des Bücherhotels. So ließ Arthur das Bücherregal im Hotelzimmer jeweils vor Anreise des Gastes mit passenden Büchern füllen. Nur bei seinem neuen Gast Lilly wusste er nicht so recht, wie er ihren Lesegeschmack einschätzen sollte, da er so gar nichts über sie wusste. Doch das sollte sich im Laufe der Geschichte ändern. So fand Lilly bei ihrem Einzug ein Kinderbuch: „Der Buckelwal und die Schnecke“ und wusste ihrerseits nicht so recht etwas damit anzufangen. Sie las zwar viel, aber in der Regel nur die Drehbücher für ihren nächsten Film. Erst Julius sollte sie nach und nach zum Lesen bekommen. Doch das lese oder höre am besten selbst. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten.
Die Sprecher Simone Walleck und Michael Borgard lesen mit angenehmer Stimme, sodass ich dem Hörbuch stundenlang lauschen konnte. Durch die Besetzung konnte ich sehr gut zwischen den Erzählungen von Lilly, Julius und Arthur unterscheiden. Besonders die Stimme von Michael Borgard hat es mir angetan. Seine Stimmfarbe passte sich dem Alter der zwei Figuren an und so kam es für mich sehr authentisch rüber. Simone Walleck habe ich ebenfalls gerne gelauscht, doch passte für meinen Geschmack das Stimmalter nicht zur Protagonistin. Ich musste mir immer wieder in Erinnerung rufen, dass Lilly erst 25 Jahre alt ist und nicht 10 bis 20 Jahre älter. Das hat mich besonders zu Beginn meiner jeweiligen Hörzeit immer wieder irritiert. Ich mag es, wenn das Stimmalter der Sprecher dem der Protagonisten entspricht. Aber dennoch hatte ich eine schöne Hörzeit und konnte mich einfach in die Geschichte fallen lassen.
Kurz möchte ich noch etwas zur Gestaltung sagen. Zu Beginn eines jeden Kapitels durfte ich ein besonderes Zitat von Autoren der Zeitgeschichte hören. Was für mich perfekt zum Setting im Bücherhotel passte. Und mich nun hoffen lässt auf ein weiteres Buch aus der Reihe „Das kleine Bücherhotel“. Ich bin gespannt, wer im zweiten Buch im Bücherhotel absteigt und wie sich die geknüpften Beziehungen weiter entwickeln werden.
Warst du schon mal in einem Bücherhotel? Brauchst du eine kleine Pause vom Alltag und etwas Entschleunigung in deinem Leben? Dann bist du bei „Das Leuchten zwischen den Zeilen“ von Lotte Römer genau richtig. Reise ins besondere Bücherhotel und genieße die Ruhe dort. Lasse dir von Julius am Abend vorlesen und stöbere durch die Bücherregale nach einem neuen Buch. Tauche ab in das Leben von Lilly und erfahre, warum sie genau an diesem Ort gelandet ist. Ich habe mich von den Stimmen von Michael Borgard und Simone Walleck verzaubern lassen und meinen Alltag einfach ausgeblendet. Ich empfehle das Buch gerne weiter und freue mich auf eine Fortsetzung.
Kerstins Kartenwerkstatt
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Kommentare
Das Leuchten zwischen den Zeilen
"Ob im Bücherzimmer oder im märchenhaften Garten des Hauses, am eigenen Schwimmteich, im romantischen Wildblumengarten, zwischen den Obstbäumen in der Hängematte oder in einem der Leseräume mit Blick über den herrlichen Wald – hier findet jeder seinen idealen Platz zum Träumen und Abschalten."
Willkommen im kleinen Bücherhotel!
Der hoffnungslos buchverliebte Hotelbesitzer Arthur erhält einen geheimnisvollen Anruf. Offensichtlich möchte eine Berühmtheit Urlaub in seinem kleinen Hotel in einem der schönsten Wälder Deutschlands machen. Doch der Name des Gastes bleibt geheim. Nur widerwillig stimmt Arthur zu. Hatte er sich doch eigentlich geschworen, keinen dieser arroganten Promis in sein beschauliches Bücherhotel zu lassen und damit die so geliebte Ruhe zu gefährden.
Lilly, eine berühmte amerikanische Jungschauspielerin, ist überhaupt nicht begeistert, an einen abgelegenen Ort mitten im Wald geschickt zu werden – und dann auch noch in ein Bücherhotel. Was hat sich ihre Adoptivmutter nur dabei gedacht, sie ausgerechnet am langweiligsten Ort der Welt einzuquartieren?
Arthurs Sohn Julius restauriert für die Hotelbibliothek wertvolle alte Bücher und liest abends den Gästen des Hauses im Foyer vor. Als Lilly die charismatische Stimme des Mannes hört, ist sie wie verzaubert. Wer hätte gedacht, dass hier, zwischen Bücherregalen und illustren Gästen, ein Mann lebt, der ihr Herz im Sturm erobert?
Doch dann tauchen plötzlich Lillys Adoptiveltern mit einem alten Geheimnis im Hotel auf – und stellen ihr Leben auf den Kopf …
Eine Liebeserklärung an die Welt der Bücher, das Leben und die Suche nach den eigenen Wurzeln!
"Die Stimme des Mannes klang wie die warme Erde an einem Sommertag sich anfühlte, wie der Geruch einer Teerstraße nach einem Gewitter, wie ein Zitroneneis am heißesten Tag des Jahres, das einen irgendwie auf geheimnisvolle Art in der Kehle kitzelte."