Your Eyes on Me – Based on Alexa's True Story

Your Eyes on me - Based on Alexa’s true Story von Leonie Lastella erschien im heartlines Verlag. Das Hörbuch dazu wurde im Audio Verlag veröffentlicht und von Rebecca Veil und Julian Tennstedt eingesprochen. Die Geschichte dreht sich um Alea, die ihren Plus-Size-Körper liebt. Sie führt einen Social-Media-Account, der sich mit dem Thema Body-Positivity beschäftigt. Hier nimmt sie ihre Follower mit und stimmt diese ein, ihre Körper so zu lieben wie sie sind. Im echten Leben ist Alea distanziert und möchte sich nicht an eine andere Person binden. Da kann auch der charmante Titus nichts dran ändern, als er mit seiner positiven Ausstrahlung vorübergehend in ihrer WG einzieht. Sein Social Media Auftritt spricht eine ganz andere Sprache und steht für alles, was Alea nicht ist. Da sind Konflikte vorprogrammiert.

Ich habe mich vom Cover und dem Hintergrund einer wahren Geschichte angezogen gefühlt. Außerdem fand ich die Thematik Plus-Size-Körper und den nicht verändern wollen einfach gut. Ich selber habe ebenfalls keine Modellmaße und fühle mich an den meisten Tagen darin pudelwohl. Fasziniert habe ich den Stimmen von Rebecca Veil und Julian Tennstedt gelauscht. Die beiden sind mir im vergangenen Jahr sehr vertraut geworden und so habe ich mich schon im Vorfeld auf ein besonderes Hörerlebnis gefreut.

Alea war mir vom ersten Moment an sympathisch. Auf ihrem Social-Media-Account betont sie „Be yourself“ und genau dies wird durch die Stimme von Rebecca Veil sehr gut rübergebracht. Ich habe dabei mich selbst betrachtet und einfach geschmunzelt. Einzig in der Boulder Halle brauchte ich einen Moment, mir mein gemachtes Bild von Alea wieder zurechtzurücken. Denn mein sozialisiertes Bild von einem Kletterer in der Boulderhalle und das beschriebene Bild von Alea wollten nicht vor mein geistiges Auge passen. Doch wer bin ich, hier nach Äußerlichkeiten zu urteilen? Ich selbst bin ja auch nicht unsportlich und drehe joggender Weise meine Runden um den Bergsee, was man mir in dem Sinne auf den ersten Blick nicht ansehen würde.

Und genau das ist es, worauf das Buch aufmerksam machen möchte. Wir sollen unseren Körper selber lieben und ganz wichtig niemanden nach seinem Körper beurteilen oder gar verurteilen. Die äußere Hülle gibt keinen Rückschluss auf das, was sich dahinter verbirgt. Und so ruft es in der Geschichte immer wieder ganz laut nach „sei du selbst und sei stolz darauf“. Lasse dich nicht von den Sportverrückten, hier vertreten durch Titus in ein Bild zwängen, in das du nicht hinein gehörst.

Die langsam beginnenden Unterhaltungen zwischen den Protagonisten sind übrigens äußerst amüsant. Denn Titus hat ein Faible für unnützes Wissen und teilt dieses vorzugsweise mit Alea. Die ihrerseits ebenfalls offen für diese Weisheiten ist. Eins ist mir sofort im Gedächtnis geblieben, das ich dir kurz wiedergeben möchte.

„Wußtest du, dass fast alle, die gegen Avocados allergisch sind, auch auf Latex reagieren?“

Ich verrate dir jetzt besser nicht, was ich beim Hören direkt für ein Bild vor Augen hatte. Ich musste sehr laut lachen und habe mich an meine Ausbildung erinnert. Wo Latexallergie durchaus ein Thema war. Ich überlasse dir jetzt das Bild von Avocados mit Latex und schmunzel noch etwas vor mich hin.

Hast du Lust auf eine Geschichte mit wahrem Hintergrund? Magst du die Tropes: Forced Proximity, Opposite Attracs, Found Family und he falls first an harder? Dann bist du bei „Your eyes on me“ von Leonie Lastella genau richtig. Tauche ab in Aleas Geschichte und versuche zusammen mit ihr die orange Route in der Boulder Halle zu nehmen. Begleite Titus von München nach Hamburg und verfolge seine Entwicklung weit ab von seinem gemeinsamen Instagram Account mit seiner Ex-Freundin. Genieße die ruhigen Töne und merke dir das ganze unnütze Wissen, was Titus mit seiner Umgebung teilt. Ich hatte ein paar schöne Hörmomente und habe die Geschichte einfach nur verschlungen. Für mich darf es gerne noch mehr dieser Heartlines Romane geben, die jeweils auf einer wahren Geschichte beruhen. Am Ende des Buches verrät die Autorin, wie nah sie an der realen Geschichte dran war und inwiefern sie für den Roman ihre schriftstellerische Freiheit eingesetzt hat. Von mir gibt es eine ganz klare Lese- und Hörempfehlung.