© Peter-Andreas HassiepenFriedenspreis 2025 des Deutschen Buchhandels
Der Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels hat den deutschen Historiker und Essayisten Karl Schlögel zum diesjährigen Preisträger ernannt.
In der Begründung lobt der unter dem Vorsitz von Karin Schmidt-Friderichs stehende Rat Schlögels Werk, das empirische Geschichtsschreibung mit persönlichen Erfahrungen verbindet. Schlögel hat vor dem Fall des Eisernen Vorhangs Städte und Landschaften Mittel- und Osteuropas erkundet, wodurch er Vorurteile abgebaut und Neugier geweckt hat. Nach der Annexion der Krim lenkte er die Aufmerksamkeit auf die Ukraine, warnte vor Putins Expansionspolitik und betonte, dass ein freies Ukraine für den Frieden in Europa unerlässlich ist.
Schlögel gilt als einer der führenden Osteuropa-Experten. Seine Werke „Terror und Traum“ und „Das sowjetische Jahrhundert“ setzen Maßstäbe für lebendige Geschichtsschreibung. Er wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Gerda-Henkel-Preis 2024.
Er wurde am 7. März 1948 im Allgäu geboren und reiste 1966 erstmals in die Sowjetunion. Nach seinem Studium an der Freien Universität Berlin promovierte er 1981.In seiner Arbeit fokussiert er sich auf den Alltag in Russland und Osteuropa und lässt dabei eigene Erfahrungen und Wahrnehmungen einfließen. Er beschäftigt sich auch mit deutschen Spuren in Osteuropa sowie mit Flucht- und Wanderbewegungen.
Zu seinen bedeutenden Werken zählen „Terror und Traum“ (2008), das den Stalinismus beleuchtet, sowie „Das sowjetische Jahrhundert“ (2017). Weitere Publikationen wie „Der Duft der Imperien” (2020) und „American Matrix” (2023) zeigen seine vielfältigen Ansätze. Seit 2014 ist er aktiv im öffentlichen Diskurs, insbesondere im Ukraine-Konflikt, und setzt sich gegen Putins Geschichtspolitik sowie für eine souveräne Ukraine ein.
Die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels findet am Sonntag, dem 19. Oktober 2025, in der Frankfurter Paulskirche statt und wird um 11:00 Uhr live im ZDF übertragen. Der Friedenspreis wird seit 1950 vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert.









