Leonid Luks
Macht und Ohnmacht der Utopien: Essays zur Geschichte Russlands im 20. und 21. Jahrhundert
ISBN: 978-3-838-21677-5
396 Seiten | € 45.90
Buch [Taschenbuch]
Erscheinungsdatum:
18.04.2022
Politik
Leonid Luks
Macht und Ohnmacht der Utopien: Essays zur Geschichte Russlands im 20. und 21. Jahrhundert
Im Oktober 1917 errichteten die Bolschewiki in Russland das erste totalitäre Regime der Moderne, den ersten Staat, der die von Marx und Engels bereits im „Manifest der Kommunistischen Partei“ entwickelte Utopie zu verwirklichen suchte. Diese Utopie stellte auch die wichtigste legitimatorische Grundlage des von den Bolschewiki errichteten Systems dar. Denn auf eine demokratische Legitimation hatten sie verzichtet, als sie am 19. Januar 1918 die russische Konstituante mit ihrer nichtbolschewistischen Mehrheit gewaltsam auseinanderjagten.
70 Jahre später erlebte indes die bolschewistische Vision von der „lichten kommunistischen Zukunft“ eine gänzliche Erosion. So gut wie niemand nahm sie noch ernst – weder die Herrscher noch die Beherrschten. Das nun entstandene legitimatorische Vakuum konnte nur durch die Rückkehr der demokratischen Institutionen gefüllt werden, die die Bolschewiki kurz nach ihrer Machtübernahme von der politischen Bühne Russlands verjagt hatten. Dies ist in der Gorbatschow-Periode auch teilweise geschehen. Der Versuch der kommunistischen Dogmatiker, diesen Prozess rückgängig zu machen, scheiterte im August 1991 kläglich. Aber einige Jahre später verspielten auch die siegreichen Demokraten weitgehend ihr Vertrauenskapital. Damals begann man in Ost und West wiederholt, Parallelen zwischen der Weimarer Republik und dem postsowjetischen Russland zu ziehen.
Diesen Entwicklungen sind die Beiträge des vorliegenden Bandes gewidmet.
70 Jahre später erlebte indes die bolschewistische Vision von der „lichten kommunistischen Zukunft“ eine gänzliche Erosion. So gut wie niemand nahm sie noch ernst – weder die Herrscher noch die Beherrschten. Das nun entstandene legitimatorische Vakuum konnte nur durch die Rückkehr der demokratischen Institutionen gefüllt werden, die die Bolschewiki kurz nach ihrer Machtübernahme von der politischen Bühne Russlands verjagt hatten. Dies ist in der Gorbatschow-Periode auch teilweise geschehen. Der Versuch der kommunistischen Dogmatiker, diesen Prozess rückgängig zu machen, scheiterte im August 1991 kläglich. Aber einige Jahre später verspielten auch die siegreichen Demokraten weitgehend ihr Vertrauenskapital. Damals begann man in Ost und West wiederholt, Parallelen zwischen der Weimarer Republik und dem postsowjetischen Russland zu ziehen.
Diesen Entwicklungen sind die Beiträge des vorliegenden Bandes gewidmet.
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Veröffentlichung: | 18.04.2022 |
Höhe/Breite/Gewicht | H 21 cm / B 14,8 cm / 516 g |
Seiten | 396 |
Art des Mediums | Buch [Taschenbuch] |
Preis DE | EUR 45.90 |
Preis AT | EUR 47.10 |
Reihe | Soviet and Post-Soviet Politics and Society 247 |
ISBN-13 | 978-3-838-21677-5 |
ISBN-10 | 3838216776 |
Über den Autor
Prof. Dr. Leonid Luks, geb. 1947 in Sverdlovsk (heute Ekaterinburg) studierte Slavische Philologie, Osteuropäische Geschichte und Neuere Geschichte in Jerusalem und in München. 1973 Promotion, 1981 Habilitation an der LMU München. Danach als Hochschullehrer an den Universitäten München, Bremen und Köln tätig. 1995–2012 Inhaber des Lehrstuhls für Mittel- und Osteuropäische Zeitgeschichte an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. 2011–2015 Direktor des Zentralinstituts für Mittel- und Osteuropastudien an der KU Eichstätt-Ingolstadt. Geschäftsführender Herausgeber der Zeitschriften Forum für osteuropäische Ideen- und Zeitgeschichte und Форум новейшей восточноевропейской истории и культуры. Autor zahlreicher Fachbücher und Aufsätze.Diesen Artikel teilen
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