
Die Insel der Großen Mutter oder Das Wunder von Île des Dames
Eine Geschichte aus dem utopischen Archipelagus
Ähnlich wie in dem Roman Atlantis von 1912 stellt Gerhart Hauptmann in seinem 1924 erschienenen Insel-Roman eine in sich geschlossene Gesellschaft dar, die dazu verurteilt ist, über einen gewissen Zeitraum vom übrigen Weltgeschehen abgeschottet zu existieren. Nach einem Schiffsunglück, bei dem alle Männer untergegangen sind, landen die geretteten Frauen und Kinder auf einer unbewohnten Südseeinsel. Die Frauen müssen ihr Leben organisieren und bauen ein Gemeinwesen mit Verwaltung und einem Regelwerk für das Zusammenleben auf. Als einige der Frauen schwanger werden, wird eine Religion der unbefleckten Empfängnis etabliert. Die Schwangerschaften werden fortan der Gottheit Mukalinda zugeschrieben. So postulieren die Frauen eine männerlose Gesellschaft, getragen von einer mutterrechtlich bestimmten Kultur. Alle männlichen Neugeborenen werden auf einen entlegenen Platz der Insel verbannt …
Gerhart Hauptmann karikierte mit diesem Roman die aus seiner Sicht übertriebene Frauenemanzipation. 1916 begonnen, setzte er den Schlachten des Weltkrieges das Bild der lebenserhaltenden mütterlichen Kraft entgegen. Dem Untergang folgt die Erschaffung einer neuen Kultur. Insofern greift der auf den ersten Blick utopische Romanstoff durchaus Fragen der Zeit auf.
Der zweite Band der Erkneraner Ausgabe von Gerhart Hauptmanns Werken enthält erstmals den Aquarell-Zyklus, den die Künstlerin Charlotte E. Pauly (1886–1981), vom Roman inspiriert, geschaffen hat.
Unterstütze den lokalen Buchhandel
Nutze die PLZ-Suche um einen Buchhändler in Deiner Nähe zu finden.
Bestelle dieses Buch im Internet
| Veröffentlichung: | 21.10.2020 |
| Höhe/Breite/Gewicht | H 20,5 cm / B 12,5 cm / - |
| Seiten | 360 |
| Art des Mediums | Buch [Gebundenes Buch] |
| Preis DE | EUR 20.00 |
| Preis AT | EUR 20.50 |
| Reihe | Erkneraner Ausgabe 2 |
| ISBN-13 | 978-3-947-21591-1 |
| ISBN-10 | 3947215916 |
Über den Autor
Gerhart Hauptmann, geboren am 15. November 1862 in Obersalzbrunn, Schlesien. 1889 betrat er zum ersten Mal die Theaterszene mit dem Schauspiel >>Vor SonnenaufgangEs folgten das Drama der sozialen Massenrevolution >>Die Weber>die Liebeskomödie>Der Biberpelz>Florian GeyerBald etablierte er sich als bedeutendster deutschsprachiger Vertreter des Naturalismus, dem es auch an internationaler Anerkennung nicht mangelte. 1912 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. Zu Hauptmanns Werk zählen auch zahlreiche Romane (etwa Atlantis, 1912; Phantom, 1923), Erzählungen (etwa Bahnwärter Thiel) und autobiografische Schriften. Hauptmann starb am 6. Juni 1946 in seinem Haus im schlesischen Agnetendorf. Sein Gesamtwerk liegt in einer 11bändigen Werkausgabe bei Propyläen vor.
Diesen Artikel teilen
0 Kommentar zu diesem Buch
... weitere Publikationen von Hauptmann, Gerhart
.... weitere Publikationen von Quintus-Verlag
Verlockung und Gefahr: Der schwarze Kuss
Bewerbungsfrist bis zum: 10.01.2026





















