Im Zentrum des Buches stehen Adalbert Stifters exzessive Eß- und Trinkgewohnheiten, die im krassen Widerspruch zum asketischen Lebenswandel seiner literarischen Figuren stehen. Auf der einen Seite haben wir es bei Stifter mit einem Schriftsteller zu tun, der zu Mittag sechs Forellen aß oder zu Suppe, Rindfleisch und Spargel auch noch ein Haselhuhn verspeiste, auf der anderen Seite predigt er in seinen Büchern Mäßigung und Verzicht.
Die Lebensgeschichte des Kongolesen Claude Kuva ist so spannend wie ein Thriller – und schildert doch wahre Begebenheiten. Weil er als Student gegen die Diktatur Mobutus demonstriert, wird Claude misshandelt und muss aus dem Kongo flüchten. In der Elfenbeinküste muss der junge Vater erleben, wie sein Sohn an Giftmüll stirbt, den ein Ölfrachter illegal abgeladen hat.
Zwei Wohnungen im Wien der Jahrhundertwende sind das Thema des Romans. Die eine liegt in der Innenstadt, am Schottenring, und gehört einem reichen jüdischen Advokaten. Die andere befindet sich in einem Arbeiterwohnheim, in ihr leben Arbeiterfunktionäre.
In dem Familien- und Zeitroman setzt sich Wolfgang Georg Fischer mit der eigenen und der kollektiven Vergangenheit auseinander. Die Lebensgeschichte (s)einer halbjüdischen Familie, die sich auf mehreren Exilstationen abspielt, endet mit der Trennung der Familie.
Salzburg 1937: Zum letzten Mal Bruno Walter, Toscanini, die „Zauberflöte“, Max Reinhardts „Faust“-Inszenierung, zum letzten Mal ein begeistertes internationales Publikum. Die Nationalsozialisten warten nicht nur über der Grenze, sondern auch in den Bierkellern und Wohnungen auf die Machtübernahme.
Die 1930er: Eine Ära des Swing und der freien Moral, in der Johannes Heesters im Frack und Zylinder über die Bühne tanzte und Olga Tschechowa als brünette „Göttin der Leinwand“ den weiblichen Hollywoodstars Konkurrenz machte. Die Schauspieler und Künstler, die im Dritten Reich geblieben waren, führten ein glamouröses Leben, das auch im Krieg weiterbestand.
Sein rechter Fuß am Gaspedal bewegte sich langsam auf und ab. Die wenigen Wagen auf der Gegenfahrbahn rauschten schnell an ihnen vorbei. Thomas wusste, dass sich Karins Körper im Sitz zu verkrampfen begann. Er wusste, dass sie bald irgendetwas sagen würde.
Was tun mit einem Mann, dessen Wort man fürchtet? Die Inquisition von Coimbra kam 1666 zu einer unmissverständlichen Antwort: Antonio Vieira wurde mit Rede- und Predigtverbot belegt …Der Missionar, umfassend gebildete Jesuit und Diplomat Antonio Vieira (1608-1697) pendelte viele Jahrzehnte lang zwischen Portugal und Brasilien.
Jemand zum Reden meditiert über Verbindung und Einsamkeit, Gemeinschaft und Familie und zeichnet die unerwarteten und weitreichenden Auswirkungen scheinbar belangloser Handlungen nach, während es uns alle an die Bedeutung des Gesprächs erinnert.Der Tofu-Händler Yang Baishun ist ein Mann mit wenigen Worten und wenigen Freunden.
Nachdem im Jahr 2019 im Löcker Verlag der erste Teil von Fritz Habecks Autobiographie erschienen ist, liegt mit diesem Band nun der zweite Teil vor (2023 soll der dritte und letzte Teil folgen).Dieser zweite Teil seiner Erinnerungen fiel Fritz Habeck laut eigener Aussage um vieles schwerer als der erste Teil: … und ich habe ihn darum aufgeschoben, lieber erst den dritten und dann den ersten vollendet.
„Und Süßmayr küsste Constanze Mozart in Baden bei Wien jedes Mal zunächst die Füße, Zehe um Zehe … Oder hätte ihm schon eine Verlagslektorin gesagt, dass dies nicht gehe; dass er sich unglaubwürdig mache mit einem solchen Satz. Aber wenn es ihm nun eben auf diesen Satz angekommen wäre? Wenn es hier nicht um ‚Glaubwürdigkeit‘ ginge, sondern allein um diese Zehensinnlichkeit?“Lotman ist Teilzeitversicherer für Künstler.
Ein Roman als Vielzahl von Stimmen, untrennbar ineinander verwoben. Alle Stimmen erzählen Geschichten. Und keine scheint wirklich wahr zu sein...Einige von vielen waren sie, die während der Zeit des Lockdowns verrückt wurden. Zu viel Recherche über die RAF, zu viel Zoomen, zu wenige Sozialkontakte.
DAS, WAS DAS BILD DARSTELLTZwei schwarze, leere Autos parkenam Rand einer gelben Schlucht.Der starke Kontrast der Farben ist schön,und du erfreust dich bewundernd daran, aber eine subtile Angst überfällt dich, denn das Ereignisbleibt ein ungelöstes Rätsel.
Der Erzähler dieses Ich-Romans ist ein Siebzehnjähriger, der in den Tschetschenienkrieg von 1999 – 2000 hineingezogen wird. Als Opfer wie auch als Täter hat er die Schrecken des blutigen Kampfes eines kleinen Volkes gegen eine militärische Großmacht ständig vor Augen.
Was läßt sich zu Weihnachten noch großartig sagen? Christbaumkugeln und flackernde Kerzen, leuchtende Kinderaugen und besinnliches Fest, Geschenke und Weihnachtslieder, und überdies glitzernder Schnee.Doch am Weihnachtsmorgen liegt Gustl Hofbauer vor der Tür des Kindergartens, im roten Mantel und mit weißem Bart.