Wie ist es möglich, dass bis heute in Interpretationen von Lyrik und Liebeslyrik im Besonderen starke biographistische Tendenzen auszumachen sind? Zum einen durch die sprachlogische Funktion des poetischen Ich, das die poetische Sprache zu generieren scheint, was als impliziter poetischer Pakt beim Leser zur Identifizierung von Ich und Autor führt.
Lisa und Fritz, zwei Heidelberger Altstadtkinder, machen mit ihrem Hund Kiki einen Streifzug durch Heidelberg. Dabei suchen sie jene Plätze, Gebäude und Gassen auf, an denen die Geschichte ihre noch heute sichtbaren Spuren in der Stadt hinterlassen hat.
In seinen Heidelberger Poetikvorlesungen schildert Lutz Seiler, wie die Landschaften Ostthüringens und Brandenburgs und die Zeitgeschichte der im Schatten des Uranbergbaus verlebten Kindheit und der Berliner Nachwendezeit in seinem Werk miteinander verbunden sind.
Unter Hassrede versteht man Äußerungen, die darauf abzielen, bestimmte soziale Gruppen oder deren Mitglieder herabzusetzen und zu verunglimpfen. So können zum Beispiel Menschen aufgrund der Hautfarbe, Herkunft, Religion, des Geschlechts oder des Aussehens zu Zielscheiben der Hassrede werden.
Ab November 1989 sind die Grenzen der DDR offen: Tausende Buchseiten strömen seitdem aus den Federn ehemaliger SED-Größen auf den deutschen Buchmarkt. Besonders nach der Wiedervereinigung ist der Drang zur Rechtfertigung des eigenen Handelns virulent, gezeichnet von Scham und Stolz; symptomatisch für die propagandistische Sichtweise einer verbrämten und gescheiterten Diktatur.
Die Biene Maja ist ein prototypisches Beispiel für Multimedialisierung und multimediale Verwertung von Erzählungen. Über 100 Jahre ist die Biene Maja alt und noch immer bekannt und noch immer erfolgreich. Wie aber lässt sich erklären, dass das Buch zum Besteller wurde und schließlich zum Kinderbuchklassiker avancierte? Wie wurde aus dem Buchklassiker in den 70er Jahren eine erfolgreiche Zeichentrickserie, deren zeitgemäße, computeranimierte Neubearbeitung seit dem Jahr 2013 mit ungemindertem Erfolg neu ausgestrahlt wird? Diesen und anderen Fragen zum Thema Biene Maja geht dieses Buch nach.
Als einer der bedeutendsten Lyriker der deutschsprachigen Literatur hat Eduard Mörike seinen festen Platz in der Literaturgeschichte. Zu seiner erzählenden Prosa hat die Forschung bis heute – von einzelnen Ausnahmen abgesehen – keinen rechten Zugang gewinnen können.
Fremdheit lässt sich nicht getrennt von Raum denken: Dieses Buch lotet das topologisch fundierte, asymmetrische Wechselspiel des Fremden mit dem Vertrauten in Herbersteins ‚Moscovia‘ (1557) und Olearius’ Reisebericht ‚Vermehrte Newe Beschreibung der Muscowitischen und Persischen Reyse‘ (1656) aus.
During the four years of Donald Trump’s presidency, questions of race, discrimination, and ethnonationalism have been gaining importance in American culture and politics once again. Racism and antisemitism have been tolerated, and at times even encouraged, by the current administration’s policies and actions, ranging from the so called “Muslim ban” and the constant demands for building a “wall” on the Mexican-American border to openly calling the neo-Nazi marchers in Charlottesville “very fine people” and to the events following the killing of George Floyd.
Troja gehört zu den großen mythologischen Reservoirs europäischer Kulturen. Zu allen Zeiten konnte der Rückgriff auf die Erzählungen vom Krieg zwischen Griechen und Trojanern Legitimitätstransfers und kulturelle Selbstinterpretationen stimulieren.
Was ist Aufklärung? Und wie wurden der Begriff und seine Strahlkraft bis in die Gegenwart transportiert? Die Aufklärung ist mit dem 18. Jahrhundert verbunden und gilt als wesentliche Errungenschaft der europäischen Geschichte. Bis heute werden ihre Idee und die mit ihr verbundene Metaphorik dazu eingesetzt, um bestimmte Konzepte und Praktiken durchzusetzen oder zu bekämpfen.
Grenze, Verhör oder Bühne – statt Menschenrechtserklärung, Kodifikation oder Grundgesetz? Wie kommen die Rechte des Menschen in die Welt? Wo machen sie ihren normativen Anspruch geltend? Welche Rolle spielen Medien, Praktiken und Institutionen bei der Aushandlung und Vermittlung von Menschenrechten im Verhältnis zur philosophischen oder rechtlichen Begründung? Diesen Fragen geht dieser interdisziplinäre Band nach.
Over the long reception history of the Miltonic corpus, Milton’s treatment of sensory perception, as well as the sensory qualities (or lack thereof) observable in his poetry and prose, have given rise to often heated debate. Combining recent scholarship in the field of sensory studies with a conceptual-metaphor approach, this study proposes a new angle on Milton and the senses, arguing for the central importance of “sensory discourse” in both his poetry and prose, situating the author’s approach to perception in its early modern context, and highlighting throughout the interlocking claims to experiential knowledge and poetic merit that characterize sensory discourse in Milton.
Spannt man einen literarischen Bogen vom Ende des Sozialismus in Polen bis heute, so ist dieser Bogen auch anhand von Texten beschreibbar, in denen sich die Grenzen zwischen Kinder- und Erwachsenenliteratur zunehmend verschieben. Kinderliterarische Muster werden dabei zum produktiven Mittel der literarischen Kommunikation mit einer erwachsenen Leserschaft.
Mit Antoine Gallands erster Übersetzung der Märchen von ‚Tausendundeiner Nacht‘ in eine europäische Sprache (1704–1707) beginnt eine beispiellose und bis in die Gegenwart anhaltende Rezeption in Literatur, Philosophie, bildender Kunst und Musik, die das europäische Orientbild in entscheidender Weise mit geprägt hat.
‘Data Imaginary’ is about the co-evolution of the literary and of data around the middle of the long nineteenth century. It argues that, during romanticism, US culture negotiated the outlines of the literary – what literature is, what literary value consists of, and what literature can do – in relation to the outlines of another representational project that was gaining sharper contours and a stronger foothold in public perception at the time: data.
Der Begriff Eskapismus etablierte sich im Feld der Literaturkritik in den 1930er Jahren als Aufforderung zur literarischen Beschäftigung mit der eigenen Gegenwart. Dem in diesem Verwendungskontext ausgedrückten Verlangen nach Engagement auf Ebene von Autor*innen, Leser*innen und Texten stellt diese Arbeit eine wertungsfreie Definition von Eskapismus als einem Bedürfnis gegenüber, welches durch die temporäre Bewegung aus einer Abwendungs- in eine Zuwendungssphäre, also eine Bewegung aus der Gegenwart in eine (literarische) Gegenwelt, befriedigt werden kann.
Der gute Europäer, frei nach Friedrich Nietzsche, steht hier für den: Grenzgänger, der überall und nirgendwo zu Hause ist, sich immer wieder im Dazwischen wiederfindet und sich dabei ertappt, wie er gewollt oder erzwungenermaßen an Grenzen entlanggeht, während er zugleich Ausschau hält nach der unendlichen Weite des Lebens, den verschiedenen Sprachen, Künsten und Kulturen.
In dieser interdisziplinären Studie zeigt die Autorin anhand des epischen Hörspiels, dass just das Aufkommen technisch reproduzierbarer Medien zu einer Renaissance des performativen Aspekts des (mündlichen) Erzählens führt. Dieses vermeintliche Paradoxon löst sich im Rückgriff auf Brechts und Benjamins medien- und kulturtheoretische Schriften sowie in umfassenden Analysen von ‚Das kalte Herz‘, ‚Der Flug der Lindberghs‘ und – als Brücke zum literarischen Hörspiel – ‚Herr Biedermann und die Brandstifter‘ auf.
Politisches Positionieren ist eine elementare sprachliche und soziale Praxis. Wo und wie wir uns und andere in der Gesellschaft verorten, ist eine alltäglich verhandelte Frage. Positionierungen werden dabei sowohl explizit thematisiert und kontrovers diskutiert als auch beiläufig durch sprachliche Praktiken hervorgebracht.
Der Band verbindet Perspektiven der älteren und neueren Philologien auf die Heiligenlegende, eine der zentralen Erzählformen der abendländischen Literatur. Leitend ist die Frage, wie legendarische Erzählungen ihren Figuren Handlungsmacht absprechen oder zuschreiben: Wird der Lebensweg der Heiligen als vorherbestimmt imaginiert oder als Resultat autonomer Entscheidungen? Ein weiterer Schwerpunkt des Bandes liegt auf Kontinuitäten, Konflikten, Transformationen und Brüchen zwischen mittelalterlichen und modernen Heiligenerzählungen.
Die in der Zeit des Tiberius entstandenen ‚Facta et dicta memorabilia‘ des Valerius Maximus zählten in der Renaissance zu den meistgelesenen und -geschätzten Werken der antiken Literatur. Von Gelehrten des 19. und 20. Jahrhunderts meist verachtet, in den letzten Jahrzehnten vor allem als ideologiegeschichtliche Quelle ausgewertet, erweisen sie sich in der hier vorgelegten erzähltechnischen und strukturellen Untersuchung als weit mehr als eine schlichte Anekdotensammlung.
Astrid Lindgrens edierte ‚Kriegstagebücher 1939-1945‘, die sowohl in Schweden als auch in Deutschland erstmals 2015 publiziert wurden, sind Ausgangs- und Kristallisationspunkt dieses interdisziplinären Sammelbandes. Die Tagebuchaufzeichnungen, die Lindgren mit Einsetzen der Kriegshandlungen am 1.
This volume of original essays presents an overview of Popular Culture Studies as an ever-growing branch of American Studies while also reflecting the critical debates driving the field toward a more nuanced approach to contemporary culture more generally.
Wenige Erzählverfahren wurden in den letzten Jahren so gründlich erforscht wie die Metalepse. Der kaum mehr zu überblickenden Fülle theoretischer Beschreibungsmodelle steht in der Praxis allerdings nur eine kleine Zahl von analysierten Primärtexten entgegen.
The Victorian rise of mass print media competed against persisting cults of orality: lectures, political speeches, and other oral formats were omnipresent. Still, cultures of lecturing and public speaking have remained surprisingly invisible in Victorian literary and cultural studies.
Das vorliegende Buch bietet einen Überblick über die langjährige literaturwissenschaftliche Tätigkeit des Erlanger Germanisten, Slawisten und Komparatisten Jürgen Lehmann. Am Beispiel repräsentativer Beiträge dokumentiert der Band die vielfältigen Interessen und Arbeitsgebiete Lehmanns in den Bereichen Literaturtheorie, Vergleichende Literaturwissenschaft und Neuere deutsche Literaturgeschichte.
This book explores imbalances of power between male and female characters, and the interplay between fictional masculinities, in British and Australian fiction of the First World War. While most of the novels under consideration were written during the war itself and in the interwar period, others take stock of what it means to be a man in times of war on the occasion of WWI anniversaries, including the 2014-2018 centenary.
Dieses Buch bemüht sich um eine Gesamtdarstellung zur 1492 anhebenden und bis 1942 so gut wie unbehandelbaren „Lustseuche“ Syphilis anhand ausgewählter literarischer Texte, ausgehend von der Renaissance in der Lesart Honoré de Balzacs, dessen Werk – zusammen mit jenem Émile Zolas – als Teil einer Sozialpädagogik ‚avant la lettre‘ gelesen wird.
‚Literatur 99‘ blickt zurück auf die achtzigjährige Karriere des Verfassers als Anglist und Literaturwissenschafter. Der vorliegende Band soll die Reihe der literaturwissenschaftlichen Publikationen komplettieren, die 1955 mit den ‚Typischen Erzählsituationen‘ eröffnet wurde.
Tying in with political and cultural changes in Europe, this volume focuses on current discourses on the significance of democratic systems in opposition to authoritarian regimes, to fathom the transformations but also the continuities in children’s and young adult literature from the beginning of the twentieth century to the present.
This study explores the influence of English and Italian itinerant companies on early modern German theatre. A central aspect that mediated this intercultural adaptation is ‘popular culture’, i.e. a network of shared knowledge, which was successfully employed by the English Comedians to meet and shape the taste of their audiences.
“Through the Bars of My Memory” investigates how prison experiences are remembered and constructed in 40 autobiographical prison texts published during the prison movement of the 1970s and 1980s. It explores how the autobiographers narratively construct their identities in the process of remembering their prison experiences and how the texts position themselves to the prison movement via these identity constructions.
Die Gattung der Idylle, spätestens unter dem Druck des bürgerlichen Realitätspostulats seit ca. 1800 eher belächelt, hat seit geraumer Zeit erheblich an Aktualität gewonnen. Das hängt mit ihrem ausdrücklichen Natur- und Kunstbezug zusammen. Ersterer macht sie an das ökologische Denken anschließbar, letzterer an das ästhetische.
Romanautor*innen greifen gern auf die Biomedizin als Motiv in ihren Werken zurück. Die Möglichkeit der Organtransplantation und die aktuell damit einhergehende Diskrepanz zwischen der Anzahl zur Verfügung stehender Organe und potenzieller Organempfänger*innen regt Autor*innen dazu an, mögliche Lösungsansätze zu verhandeln, die dem Organmangel entgegenwirken.
Robert Walsers Figuren- und Sprachgestaltung ist durch Momente der Uneindeutigkeit charakterisiert: einer Pendelbewegung zwischen Ernst und Unernst, dem geraden und mäandernden Weg, Echtheit und Als-ob sowie dem Aufbau und Bruch von Illusion. Diese Momente lassen sich unter dem Begriff des Spiels subsumieren und finden sich auch in der Romantik und bei Gegenwartsautoren.
Die Darstellung ist konzeptueller Art; sie wird auf mehreren Ebenen entfaltet. Ausgehend von der historischen Situation, dem Leben der vorgestellten Romanisten – Vossler, Auerbach, Curtius, Spitzer –, geht es um die Romanistik als philologische Disziplin: um Sprach- und Literaturwissenschaft im Kontext des Historismus.
Der Band enthält die Beiträge eines Workshops, der Forscher aus Japan und dem deutschsprachigen Raum im März 2022 in Weimar zusammenführte, an einem Ort, an dem der „wissenschaftliche Goethe“ in weltweit einmaliger Reichhaltigkeit der historischen Überlieferung präsent ist.
‘The Traumatic Celebration of Beauty in Alan Hollinghurst’s Fiction’ is the first monograph to delve into all the novels published by the writer so far: from his extraordinary debut, ‘The Swimming-Pool Library’ (1988), to ‘The Sparsholt’s Affair’ (2017).
Lazarus-Figuren tauchen in Frankreich und Spanien nach dem Zweiten Weltkrieg in literarischen und literaturtheoretischen Texten besonders häufig auf. Offenbar geht vom biblischen Wiedergänger eine besondere Faszination aus, die in historischer Perspektive einzigartig ist.
Mit der Entstehung von Schrift vor rund 5.000 Jahren kam es auch zur Herausbildung von Institutionen, die sich der Pflege und Bewahrung von Schriftgut widmeten. Faßt man die materiellen Gestalten der Schriftmedien unter dem Namen »Buch« und die Ausprägungen ihrer Tradierungsinstitutionen unter dem Namen »Bibliothek« zusammen, kommt eine seither währende Symbiose in den Blick, deren kulturgeschichtliche Relevanz gar nicht überschätzt werden kann.
‘The Syon Pardon Treatise’ in London, BL, MS Harley 2321 is a Birgittine text from the second half of the fifteenth century. It has not previously been published and is unique except for eighteen lines found in Cambridge, Corpus Christi College, MS 156.
Partiendo de la ídea de que en el ámbito jurídico-administrativo, la importancia de la obervación de ciertas reglas discursivas se muestra muy claramente y el éxito de un acto comunicativo puede incluso depender de ella, el presente volumen se dedica a las tradiciones discursivas en el ámbito jurídico-administrativo.
Karl Jaspers und Martin Heidegger gelten als maßgebliche Denker der „Existenz“ in der deutschsprachigen Philosophie. Dass der gemeinsame Bezugspunkt des Existenzdenkens indes zwei Autoren verklammert, die in der Sache und im Stil des Philosophierens mitunter weit auseinanderlagen, bildet das in diesem Band ausgemessene Spannungsfeld.
Die Beiträge der Festschrift für Richard Schwaderer beleuchten aus kunsthistorischer, literatur- und kulturwissenschaftlicher sowie fachdidaktischer Perspektive verschiedenste Facetten der italienischen Sprache, Geschichte und Kultur sowie ihrer Rezeption vom Mittelalter bis in die Gegenwart.
Der Zisterzienser Guillaume de Deguileville hat mit seiner in den Jahren 1330/31 entstandenen Traumallegorie 'Le Pèlerinage de vie humaine', einer geistlichen 'Pilgerschaft des menschlichen Lebens', nicht nur eine ambitionierte Umschreibung des berühmten 'Rosenromans' vorgelegt, sondern - gut 25 Jahre später - mit seiner Überarbeitung dieses Textes, der sog.
Serbs write their language in Cyrillic or Latin letters in seemingly random distribution. Hindi-Urdu is written in Nagari by Hindus and in the Arabic script by Muslims. In medieval Scandinavia the Latin alphabet, ink and parchment were used for texts ‘for eternity’, whereas ephemeral messages were carved into wood in runes.
„Sei mir Dichter, willkommen! denn dir hat wahrlich die Muse / Heiter Lippen und Stirn und beide glänzenden Augen / Mit unsprödem Kusse berührt, so küsse mich wieder.“ Eduard Mörike sah in Hermann Kurz (1813–1873), dem er dieses Epigramm widmete, einen Seelenverwandten.
Der Band untersucht das Spannungsverhältnis von Elan und Müdigkeit, das im anthropologischen Diskurs der Moderne die beiden Pole menschlicher Schaffenskraft kennzeichnet. Metaphern des Elans, der Kraft, der Energie, des Triebs und des Willens prägen heute sowohl unsere Vorstellungen psychischer Dynamiken und sozialer Prozesse als auch unsere Konzepte von Arbeitswelt und Freizeit.
Die vorliegende Studie bietet eine am Begriffsfeld der Freundschaft neu ausgerichtete literaturgeschichtliche Perspektive auf die kommunikative Begegnungssituation deutschsprachiger jüdischer und nichtjüdischer Autor*innen seit der Aufklärung. Dazu wird eine diachrone Reihe exemplarischer Freundschaftskonstellationen vom 18.
Ernst Jünger sowie Carl Schmitt sind herausragende Figuren einer fragwürdigen Zeitgeschichte und in ihrer Rezeption häufig umstritten. Dass sie oftmals gemeinsam genannt werden, kommt nicht von ungefähr, denn man darf sie auch „Brüder im Geiste“ nennen.
Welche innovativen Schreibweisen des deutschsprachigen Kriminalromans wurden in den letzten Jahren entwickelt? Welche Bedeutung hat der historische Kriminalroman heute, besonders in Deutschland? Warum kann man inzwischen durchaus überzeugend argumentieren, dass Kriminalromane „richtige Literatur“ sind? Die in diesem Band gesammelten Aufsätze versuchen, Antworten auf solche Fragen zu finden.
Der Chaos-Begriff ist für Pirandello nicht nur identitätsbestimmend, sondern wird auch mit seinem Novellenwerk in Verbindung gebracht, denn die ‚Novelle per un anno‘ scheinen sich jeder Bestimmung konkreter Ordnungsmuster zu widersetzen.Die vorliegende Studie befasst sich mit der bisher noch nicht eingehend erforschten Frage danach, welche Strukturprinzipien den ‚Novelle per un anno‘ zugrunde liegen.
Die Frage, wie aus dem politisch und wirtschaftlich unbedeutenden Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach zur Zeit der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert einer der bedeutendsten deutschen Kulturorte werden konnte, beschäftigte bereits die Zeitgenossen.Dieses kulturelle Steigerungsphänomen wurde durch einen Kompromiss zwischen den Gelehrten und der Herrschaft des Herzogtums ermöglicht, der den primären Interessen der beiden Gruppen gerecht werden musste.
Das Populäre übernimmt zentrale Funktionen moderner Gesellschaften. Es wird in einem engen Zeitraum (1770–1820) in verschiedenen, zum Teil widerstreitenden Formationen konstruiert. Das Hauptbezugsmoment des Populären ist das ‚Volk‘, das in den Formationen entworfen und zugleich als Publikum adressiert wird.
Thomas Manns Roman ‚Doktor Faustus‘ schildert ‚Das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn, erzählt von einem Freunde‘. Dieser Freund ist der Latein- und Geschichtslehrer Serenus Zeitblom, der sich in vielerlei Hinsicht als ein unzuverlässiger Erzähler entpuppt.
Vor 30 Jahren schien es vollkommen unproblematisch zu sein, was populär ist und was nicht. Schlagermusik, Heftchenromane, Soap Operas, Fußball, Quizshows, Superhelden zählten zur Populärkultur. Opern, Theater, Autorenkino, E-Musik und Klassiker firmierten als Hochkultur.
Les littératures médiévales, renaissantes et classiques font du corps humain un chiffre pour signifier le monde. Omniprésentes dans les représentations textuelles et visuelles, les images du corps investissent non seulement le discours pseudo-scientifique, mais aussi les arts visuels, la poésie, le théâtre et la prose.