Between My Worlds

Von dem Cover wurde ich magisch angezogen. Im ersten Moment dachte ich, es sei ein Hörbuch für Kinder zum Einschlafen, weil es mich auf den ersten Blick an ein Kind auf dem Mond denken ließ. Doch ist es davon weit entfernt. Zu sehen ist eine Frau, die durch ein Blumenmeer schreitet. Am Himmel kann man neben ganz vielen Sternen auch das Polarlicht sehen. Für mich einfach ein tolles Bild, das Lust macht auf die Geschichte dahinter.

Between my Worlds von Basma Hallak erschien im Argon Verlag. Das Hörbuch wurde von Leonie Landa und Louis Friedemann Thiele eingelesen. Es ist der Auftakt der Kalima und Nói Dilogie, die unter anderem auf Island spielt. Daher passt auch das Cover mit den Nordlichtern drauf. Die Geschichte wird von den beiden Protagonisten Kalima und Nói erzählt. Sie nehmen mich beide mit in ihre ganz eigene Gefühlswelt mit all ihren Ängsten und Sorgen. Einen großen Teil der Erzählung übernimmt Kalima, die überstürzt von Berlin nach Island reist, um dem Shitstorm nach ihrer ersten Ausstellung als Fotografin zu entfliehen. Dort trifft sie auf den ruhigen Isländer Nói, der seine ganz eigenen Sorgen hat. Was genau Kalima in Island sucht und wie Nói ihr das Land und die Leute näher bringt, musst du einfach selbst hören bzw. lesen.

Die Geschichte hat mich vom ersten Moment an geflasht. Ich konnte das Hörbuch kaum ausstellen und so war nicht an Einschlafen zu denken, wie es meine Assoziation im ersten Blick auf das Cover vermuten ließ. Ich fand es spannend, Kalimas Sicht zu verfolgen und tief in ihre Gefühlswelt einzutauchen. Für mich interessant war ihre Einstellung zu ihrer Religion und wie wichtig der Glaube für sie ist. Auch wenn ich selbst nicht wirklich gläubig bin, wurde ich doch mit einem christlichen Glauben und der Nächstenliebe erzogen und so kann ich ihre Beweggründe durchaus nachvollziehen. Ihre Bedenken und Ängste wurden dabei sehr deutlich und so verstand ich sehr schnell, warum aus ihrer Sicht eine Verbindung zu einem jungen Mann mit christlichen Glauben schwierig werden könnte. Dabei zeigte Nói sich für mich sehr offen und akzeptierte Kalimas Glauben und Ansichten.

Nói war mir auf den ersten Blick sympathisch. Er beschreibt sich selbst als Wortmensch und liest immer genau 4 Bücher gleichzeitig. Da musste ich etwas schmunzeln. Ich habe in der Regel auch immer 2-3 Bücher/ Hörbücher gleichzeitig am Start. Wobei er da ganz klare Kategorien hat. Er liest ein Buch Zuhause, ein Buch im Gewächshaus, ein Buch in der Bar und er hat eins für unterwegs. Bei mir ist es in der Regel ein Taschenbuch, ein E-Book und ein Hörbuch parallel.

Kalima bedeutet im Arabischen übrigens ein Wort, was somit eine schöne Verbindung zwischen Nói, dem Wortmenschen und Kalima ist. Ich mag solche Kleinigkeiten, die mir beim Hören in Erinnerung bleiben. Die beiden Sprecher taten ihr Übriges dazu. Ich höre Louis Friedeman Thiele inzwischen einfach zu gerne zu und kann gar nicht zählen, wie viele Hörbücher ich mit seiner Stimme in den letzten zwei Jahren verschlungen habe. Leonie Landa steht ihm da in nichts nach. Und seit dem persönlichen Kennenlernen auf der Leipziger Buchmesse habe ich auch mit ihr ein paar Hörbücher genossen.

Hast du Lust auf eine tiefgreifende und emotionale Geschichte? Dann höre: „Between my Worlds“ von Basma Hallak und lausche den beiden Sprechern, die der Erzählung genau die richtige Stimmung verleihen. Erlebe Kalimas Zeit in Deutschland und wie ihre Erlebnisse aus der Kindheit bis heute auf sie wirken. Lasse dich ein auf eine besondere Geschichte und verliebe dich zusammen mit Kalima in die Natur von Island. Staune mit Nói und Kalima beim Wale Watching und schaue den bezaubernden Puffins beim Schwimmen zu. Der Debütroman von Basma Hallak hat mich tief bewegt und nachdenklich zurückgelassen. Ich warte jetzt gespannt auf den zweiten Band, der im Dezember erscheinen wird, denn ich möchte unbedingt wissen, wie es weiter geht, da das Ende für mein romantisches Herz ziemlich offen blieb. Von mir gibt es eine ganz klare Hör- bzw. Leseempfehlung für alle, die Liebesromane mit Tiefgang mögen und auf das Happy End im zweiten Band hoffen mögen.