ALLES, WAS GESCHIEHT, HAT SEINEN GRUND von Arantza Portabales
Inhaltsangabe:
Marina, Carmela, Sara und Viviana sind vier Frauen aus Madrid, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch verbindet sie eine Gemeinsamkeit: Ihr Leben gerät aus den Fugen und sie sind mit dieser Situation auf sich alleine gestellt.
Marina, eine erfolgreiche Anwältin, wurde nach über sieben Ehejahren vor Kurzem von ihrem Mann verlassen, während Carmela Caride eine schreckliche Hiobsbotschaft verkraften muss. Die 24-jährige Sara zweifelt an sich und an ihrem Verlobten, da sie nicht weiß, welcher Weg für sie der Richtige ist und sie nur noch sechs Monate Bedenkzeit hat, um sich über ihre Gefühle im Klaren zu werden. Viviana hingegen, wünscht sich nichts sehnlicher, als einen Weg aus ihrem Teufelskreis zu finden, um mit ihrem düsteren Familiengeheimnis ein für alle Mal abschließen zu können.
Zwar kennen sich die Frauen untereinander nicht wirklich, allerdings sind sie sich schon irgendwo einmal begegnet. Jede der Italienerinnen hat eine Bezugsperson, die aus unterschiedlichen Gründen weder persönlich noch telefonisch für eine längere Zeit erreichbar sein kann. So beschließen die vier, ihren jeweiligen Bezugspersonen Nachrichten auf dem Anrufbeantworter zu hinterlassen. Marina erzählt von ihren Ängsten und versucht in diesen einseitigen Gesprächen auf der Voicemail herauszufinden, wie es zu dieser Trennung gekommen ist. Carmela akzeptiert ihr Schicksal, nimmt dies aber zum Anlass, ihr komplettes Leben umzukrempeln und involviert dabei ihr nicht erreichbares Gegenüber. Sara springt über ihren eigenen Schatten, vertraut der Kontaktperson ihre tiefsten Sorgen an und beginnt so eine Psychotherapie der besonderen Art. Viviana offenbart ihr Familiengeheimnis und verarbeitet dadurch die Folgen, die sich aus dieser Situation in ihrem Leben ergeben haben.
Aber das Schicksal hat schon längst einen Plan für die vier Italienerinnen geschmiedet, denn die Damen werden sich erneut treffen und dieses Wiedersehn geht für alle ganz anders aus wie gedacht...
Eigene Meinung:
"Alles, was geschieht, hat seinen Grund" ist ein höchst bewegender Roman, der nicht nur zum Nachdenken animiert, sondern mich tief berührte und schon jetzt zu einem meiner Jahreshighlights zählen wird. Arantza Portabales beschreibt mit großem Einfühlungsvermögen und einem ganz besonderen Ton über vier Frauen, deren Leben an einem Wendepunkt angelangt ist und sich nun ihren Kontaktpersonen offenbaren möchten. Jeder der Protagonisten hat einen anderen Beweggrund, um das Gespräch über den Anrufbeantworter zu beginnen - nicht zuletzt da die am anderen Ende sitzende Person vorerst nicht erreichbar ist. Es ist eine verschlungene Geschichte, die die Autorin aus unterschiedlichen Perspektiven der Damen erzählt. Eine Handlung, die dem Leser zeigt, wie alles mit allem zusammenhängt. Portabales verwebt in kurzen Kapiteln sämtliche Gedanken und Empfindungen der betroffenen Personen und deckt ganz nebenbei Familiengeheimnisse auf - die schockierend, verstörend, traurig, aber nicht ganz hoffnungslos sind.
Besonders zu den Figuren Carmela und Viviana fühlte ich mich verbunden, da mich deren Schicksale wirklich zutiefst bewegten. Anfangs war ich skeptisch, wie die Autorin es schaffen wird einen guten Roman zu kreieren, der nur auf einseitigen Gesprächen basiert und gleichzeitig glaubhaft vermittelt, dass dies der einzige Weg zur Kontaktaufnahme ist. Doch meine Bedenken wurden nach nur wenigen Seiten komplett beseitigt und der Roman zog mich komplett in seinen Bann.
Fazit: Ein großer, emotionsgeladener Roman über ebenso großartige Frauen, die mitten im Leben stehen.
Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
printbalance
Bloggerin bei LeseHits@printbalance