Der Heimweg von Sebastian Fitzek
Inhaltsangabe:
Jules Tannberg ist ein äußerst engagierter Mittdreißiger, der bis vor Kurzem bei der Notrufzentrale der Berliner Feuerwehr gearbeitet hat. Da er berufsbedingt mit Stresssituationen umgehen kann, übernimmt er ausnahmsweise für seinen besten Freund -den im Rollstuhl sitzenden Caesar- einen Abend lang das Begleittelefon. Dieses Hilfswerk, welches sich ausschließlich durch Spenden finanziert, verfolgt nur einen Zweck: Einsamen, ängstlichen oder teils verwirrten Frauen auf dem Nachhauseweg telefonisch zu begleiten. Während des Gesprächs sollen die Anruferinnen das beruhigende Gefühl haben, dass im Notfall jederzeit jemand Hilfe rufen kann, da ein ehrenamtlicher Mitarbeiter dieser freiwilligen Organisation den genauen Standort der Hilfesuchenden kennt.
Während Jules auf seinen ersten Telefonanruf wartet, sieht er sich eine Folge von Deutschland's bekanntester True Crime Serie "Aktenzeichen XY- ungelöst" an. Dort wird gerade über den mysteriösen Kalendermörder berichtet, der seinen Opfern vorab ihr Sterbedatum mit Blut an die Wand schreibt. Nur wenige Minuten später, kurz nach 22:00 Uhr klingelt bereits Jules Telefon vom Begleitservice und eine völlig verängstigte Frau befindet sich am anderen Ende der Leitung. Doch anders wie erwartet bemerkt die Unbekannte zuerst nicht, dass sie nur versehentlich den Begleitservice bei ihrem nächtlichen Fluchtversuch angerufen hat.
Der feinfühlige 35-Jährige spürt sofort, dass sich die scheinbar abgehetzte Frau in großer Not befindet. Mit den richtigen Worten schafft er sich Gehör und dringt zu ihr durch. Klara, wie sich die Dame ihm vorstellt, ist verheiratet und Mutter einer 7-jährigen Tochter. Sie hat fürchterliche Angst, denn sie glaubt, der bekannte Kalenderkiller ist hinter ihr her. Angeblich soll dieser sie schon einmal überfallen, und mit Blut an ihre Schlafzimmerwand den 30.11 als ihr Sterbedatum notiert haben. Das Telefongespräch gestaltet sich von Minute zu Minute intensiver und nimmt eine grauenhafte Wendung ungeahnten Maßes an.
Dabei erfährt Jules nicht nur die tiefsten Ängste von Klara, sondern zugleich, wie viel Gewalt und Schmerz ihr in ihrem bisherigen Leben zugefügt wurde.
Klaras Heimweg gestaltet sich anders wie erwartet und ihr Ziel führt nicht nach Hause.
Ist hinter Klara wirklich der brutale Kalenderkiller her? Kann Jules die junge Frau beruhigen oder ist gar der junge Mittdreißiger das Opfer eines perfiden Spiels?
Eigene Meinung:
Endlich ist es soweit: Der langerwartete Psychothriller "Der Heimweg" von Sebastian Fitzek ist nun auf dem Markt. Als eingefleischter Fitzek-Fan war es für mich selbstverständlich, dass ich auch sein neuestes Werk unbedingt besitzen musste. Wie immer entschied ich mich für das Hörbuch aus dem Argon Verlag. Simon Jäger, der auch dieses Mal die inszenierte Lesung vertonte, konnte mich stimmlich erneut von sich überzeugen. Jäger schafft es wie kein zweiter die Stimmung des Autors so einzufangen, dass ganz automatisch das Kopfkino anspringt und sich der Hörer selbst inmitten des grausamen Geschehens befindet.
In diesem Psychothriller steht vor allem die häusliche Gewalt gegenüber Frauen im Vordergrund und nimmt den Haupterzählstrang der Story ein.
Protagonisten sind zum einen Jules, der seinem Kumpel Caesar einen Freundschaftsdienst erweist und für eine Nacht das Begleittelefon für ihn übernimmt und zum anderen Klara, eine verheiratete Mutter die nicht nur auf der Flucht vor einem Serienmörder, sondern auch vor ihrem tyrannischen Ehemann ist.
Das Gespräch, welches scheinbar nur zufällig entstanden ist, nimmt rasant an Fahrt auf und die beiden finden schnell eine intensive Bindung zueinander, dessen Gesprächsstoff von Anfang an auf einer Vertrauensbasis beruht und sich über mehrere Stunden erstreckt. Fitzek hat den beiden Protagonisten ähnliche Schicksalsschläge und Erlebnisse zugeteilt, sodass diese Ausgangsbasis dem Hörbuch im Gesamten eine noch düsterere Stimmung verleiht.
Meiner Meinung nach ist dieser Thriller ungewöhnlich grausam und brutal, jedoch gewohnt fesselnd und ganz nach dem Erzählstil, wie wir es von Fitzek gewohnt sind. Obwohl das Hörbuch sehr packend ist und man durch die kurzen, knackigen "Kapitel" fliegt, erschienen mir manche Szenen verworren und teils zu viel von Zufällen begleitet. Die Auflösung war sehr überraschend, teils diffus, sodass man als Hörer nochmals die ganze Geschichte im Geiste Revue passieren lässt, um Überlegungen anzustellen, ob sich die Handlung tatsächlich so abgespielt haben könnte. Ob es der Logik entspricht, darf der Leser bzw. der Hörer selbst entscheiden.
Fazit: Der rasante Erzählstil und das realistisch düstere Szenario ziehen den Leser in einen regelrechten Sog.
Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen
printbalance
Bloggerin bei LeseHits@printbalance
Kommentare
Der Heimweg
Es ist Samstag, kurz nach 22.00 Uhr. Jules Tannberg sitzt am Begleit-Telefon. Ein ehrenamtlicher Telefon-Service für Frauen, die zu später Stunde auf ihrem Heimweg Angst bekommen und sich einen telefonischen Begleiter wünschen, dessen beruhigende Stimme sie sicher durch die Berliner Nacht nach Hause führt - oder im Notfall Hilfe ruft. Noch nie gab es eine wirklich lebensgefährliche Situation. Bis heute, als Jules mit Klara spricht.
Die junge Frau hat entsetzliche Angst. Sie glaubt, von einem Mann verfolgt zu werden, der sie schon einmal überfallen hat und der mit Blut ein Datum auf ihre Schlafzimmerwand malte: Klaras Todestag!
Und dieser Tag bricht in nicht einmal zwei Stunden an ...
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