Der Trakt von Arno Strobel
Inhaltsangabe:
Als die 34-jährige Sibylle Aurich ihre Augen öffnet, befindet sie sich in einem abgedunkelten Raum. Verwirrt tastet sie ihr Äußeres ab und spürt zahlreiche Kabel an ihrem Oberkörper und am Kopf. Schnell wird ihr klar, dass sie sich in einem Krankenhaus befinden muss. Ihre Vermutung wird bestätigt, als Dr. Muhlhaus ihr Zimmer betritt und sie über ihren aktuellen Gesundheitszustand aufklärt. Als Sibylle vor acht Wochen auf dem Nachhauseweg von einem Essen mit Freunden war, überquerte sie alleine im Dunkeln einen Park. Dabei wurde die Mittdreißigerin von einem Unbekannten brutal niedergeschlagen. Seit jenem Abend lag die junge Frau im Koma, aus dem sie nun endlich erwacht ist. Glücklicherweise stellt Sibylle fest, dass sie sich ohne Probleme und Anstrengungen an alles erinnern kann - unter anderem an ihren Ehemann Johannes und ihren 6-jährigen Jungen Lukas. Nachdem sich die besorgte Mutter nach dem Befinden ihres Sohnes erkundigt, wird der Arzt stutzig. Laut seiner Krankenakte besitzt seine Patientin kein Kind. Nach dem ernüchternden Gespräch mit dem Mediziner möchte Sibylle daraufhin heimlich das Krankenzimmer verlassen. Bei diesem Versuch stellt sie entsetzt fest, dass der Raum von außen abgeschlossen wurde.
Dr. Muhlhaus, der eine sehr schlaksige Figur hat, sucht nach kurzer Zeit erneut Sibylle auf, um sich nach deren Zustand zu erkundigen. Diese Situation nützt die verheiratete Frau aus, überwältigt den Arzt und flieht. Nur mit einem Nachthemd bekleidet, rennt Sibylle auf die Straße. Dort wird die 61-jährige Rosi Wengler auf die verwirrte Frau aufmerksam. Diese hat Mitleid mit Sibylle und fährt sie mit ihrem Auto nach Hause. Überglücklich steht die ehemalige Komapatientin vor ihrem Wohnhaus. Doch als sie ihr Eigenheim betreten will, wird sie von ihrem Ehemann nicht mehr erkannt, der daraufhin die Polizei ruft. Auch ihre beste Freundin Elke will sich an Sibylle nicht erinnern. Selbst von Lukas fehlt jede Spur.
Völlig hilflos begibt sich die Mittdreißigerin in die Obhut der liebenswürdigen Rosi. Der fremden Dame erzählt sie die komplette Geschichte. Gemeinsam begeben sich die beiden Frauen auf die Suche nach der Wahrheit...
Eigene Meinung:
Von Arno Strobel habe ich schon ein paar (Hör)-Bücher sowohl gelesen als auch gehört. Er ist meiner Meinung nach ein sehr talentierter Schriftsteller, der genau weiß, wie er seinen Protagonisten das Fürchten lehren kann. Seine Psychothriller haben alle den gewissen Nervenkitzel mit Tiefgang - was ich bei dem Hörbuch "Der Trakt" erneut feststellen konnte.
Komplizierte Handlungsstränge führt er souverän zusammen - nur um am Ende nochmals eine komplette Wendung einzuleiten. Immer wenn ich dachte, ich habe die Auflösung erraten, hat Strobel mir wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ständig tauchten die Fragen auf: "Wer ist gut, wer ist böse?" oder "Wem kann man eigentlich noch trauen?" Die Auflösung fand ich äußerst dramatisch. Es ist ein Thema, welches auf den ersten Blick schon fast einem Science-Fiktion-Roman gleicht, aber auch den Leser damit wachrüttelt, in dem man ihm vor Augen führt, zu was der Mensch eigentlich im Stande sein könnte.
Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen
printbalance
Bloggerin bei LeseHits@printbalance