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KATER MORITZ - Reinkarnation eines Schelms von Dieter Dolgner

08.09.2024 - 15:38 Uhr
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Inhaltsangabe:
Der erste April soll in einem Dorf an der Saale zu einem wichtigen Datum werden, denn an diesem Tag erblickt Kater Moritz neben seinen drei Schwestern und einem Bruder das Licht der Welt. Doch diese spektakuläre Geburt wird von einem düsteren Geheimnis überschattet, welches Anlass für familiäre Dramen, verwandtschaftliche Konflikte und gesellschaftliche Turbulenzen sorgt. Moritz' Mutter, Eleonora Edle von Dobis, die aus einem alteingesessenen hochherrschaftlichen Hause von Kartausen stammt, ist eine auffällig schöne Erscheinung. Ihr aristokratisches Wesen und das vornehme Benehmen, sowie ihre makellose und für Kartäuser übliche Figur findet bei den Zweibeinern preiswürdige Achtung. Doch durch eine Unachtsamkeit ihrer zweibeinigen Dosenöffner ziert nun ein Makel die Rassekatze. Eleonora Edle von Dobis pflanzte sich nicht mit einem stammbaumtauglichen Artgenossen fort, sondern mit einem Streuner aus der Nachbarschaft.
Die als "Aprilscherz" benannten kohlrabenschwarzen Kitten bilden einen starken Kontrast zu ihrer hellhaarigen Mutter, was allen Besuchern sofort ins Auge sticht. Doch es soll der Tag kommen, an dem die fünf Katzenkinder alt genug sind, um ihr Zuhause verlassen zu können. Den Anfang machte Moritz' Bruder. Anschließend war nun er selbst dran. Ilse und Heinrich, ein älteres Ehepaar, entschieden sich für den letzten männlichen Nachkommen aus Eleonora's Wurf. Nach einer tierärztlichen Untersuchung und der einhergehenden Kastration beginnt für den aufgeweckten Jungkater sein Leben in Freiheit unter der Obhut seiner neuen Besitzer. Während Moritz allmählich zu einem stattlichen Kater von patriarchalischer Würde und stolzer Zurückhaltung heranwächst, wird auch sein Fell immer dichter und glänzender.
In seinem neuen Katzenleben als Reinkarnation des ursprünglichen Wunderkaters Dr. hc. Mohrli ist Moritz trotz seines jungen Alters bereits lebenserfahren, klug und weise. Dennoch bleiben auch ihm katzentypische Szenarien nicht verwehrt, wie beispielsweise der immer wiederkehrende Jagdinstinkt auf Goldfisch Hugo oder viele Abenteuer mit seinem Kumpel Mikesch aus der Nachbarschaft. Auch Einblicke in sein früheres Katzenleben dürfen hierbei nicht fehlen...

Eigene Meinung:
Wenn es um Katzengeschichten geht, findet sich hiervon in der Kinderbuchecke eine große Auswahl. Mit der gebundenen Ausgabe "Kater Moritz - Reinkarnation eines Schelms" versorgt der Autor Dieter Dolgner nun auch das ältere Publikum.
Mit seiner Figur -Kater Moritz- beschreibt der Professor für Kunstgeschichte eine Samtpfote, die es faustdick hinter den Ohren hat und die Welt in all ihren Facetten beleuchtet.
Zitat: Buch Seite 9 "Dabei verirren sich nicht selten Ironie und Satire auf dem lärmenden Rummelplatz einer turbulenten Gesellschaftsglosse." In diesem Roman werden nicht nur typische Wesensmerkmale einer Katze anschaulich beschrieben, wie beispielsweise die regelmäßige Entführung von Goldfisch Hugo aus dem Nachbarschaftsteich, die mit einem unliebsamen Überlebenskampf einhergeht, sondern auch feste Rituale, wie die wiederkehrende Kontaktaufnahme mit Katerkumpel Mikesch.
Dieter Dolgner hat einen sehr lyrischen, tiefgreifenden und intensiven Schreibstil, der mir gut gefallen hat. Das Buch spricht Themen aus der Sicht einer klugen Katze an, die unterhaltsam geschildert werden und gleichzeitig höchst aktuell sind. In regelmäßigen Abständen werden Schwarz-Weiß-Illustrationen von Gabriel Machemer abgebildet, die das Buch auch optisch aufwerten. Diese Lektüre ist an erwachsene Katzenliebhaber gerichtet, die sich auf höherer Ebene unterhalten lassen möchten, Kindern empfehle ich dieses Buch aufgrund des doch fremdwortreichen Wortschatzes eher weniger.

Fazit: Ein kluger und facettenreicher Roman - geschrieben aus der Feder eines wahren Katzenschelms!
Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen


Gesamtbewertung: 4/5
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Klappentext

Kater Moritz

Roman von Dieter Dolgner
Cover: Kater Moritz Aus dem Leben einer schnurrigen Persönlichkeit // Dieser Moritz ist etwas Besonderes, denn er führt ein Leben mit dem auf ihn übergegangenen Erfahrungsschatz seines schlauen Vorgängers. Und das in der weitläufigen Anlage für betreutes Wohnen unter der Obhut grenzenlos hingebungsfähiger Menschen. Als eine Reinkarnation des philosophischen Wunderkaters Dr. h. c. Mohrli oder gar des Katers Murr? Wer weiß … Immerhin – auch ein wenig überheblich, oft ironisch, manchmal sarkastisch packt der schwarze Herzensbrecher aus und verschont dabei niemanden. Aus Katzensicht erzählt, entgleisen so selbst politische Veranstaltungen, Fußballspiele und Polizeieinsätze zu Persiflagen. Ein Buch also, wie ein Katzenbuch zu sein hat – auf seine ganz besondere Art unwiderstehlich.

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